Landkreis Harburg
Dauerärger mit der Post

Das kennen viele: Der Briefumschlag ist eingerissen | Foto: oh
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Kein Einzelfall: Viele Leser beklagen, dass Geld oder Wertsachen aus Briefen verschwinden

(mi). Von Ausweispapieren über Geld und Schlüssel bis hin zum Talisman - auf dem Postweg geht offenbar so manch (Wert-)Gegenstand verloren. Eine große Anzahl Leserbriefe erreichte das WOCHENBLATT nach dem Artikel vom vergangenen Samstag „Langfinger bei der Post haben mich bestohlen“. Die Flut der Briefe ist so groß, dass das WOCHENBLATT nur eine Auswahl abdrucken kann.
Viele Briefschreiber widersprechen der Aussage der Polizei, dass nur im Einzelfall Geld oder Wertsachen aus Briefen verschwinden. Allerdings weisen auch einige Leser darauf hin, dass bei vielen vermeintlichen Diebstählen nicht „Langfinger“, sondern vielmehr die Briefsortiermaschinen die „Übeltäter“ sind. In den Sortieranlagen werde die Post kräftig durchgeschüttelt, so dass Gegenstände wie Schlüssel oder Schmuck leicht aus den Umschlägen gedrückt werden könnten. In diesen Fällen bekamen viele Geschädigte ihre vermeintlich gestohlenen Gegenstände zurück, nachdem sie die Post über den Verlust informiert hatten.
Etwas anders sieht es aus, wenn Geld verschwindet. Hier haben offenbar tatsächlich Diebe aus Fleisch und Blut ihre Finger im Spiel.
Ein geteiltes Echo findet bei den Leserbriefschreibern das Beschwerdemanagement des „gelben Riesen“. Vergleichsweise guter Service wird dem Internetsupport und der Hotline attestiert. Schlechter sieht es allerdings in der Filiale vor Ort aus. Viele Leser zeigten sich irritiert über das verwirrende System von Partnerfilialen und Subfirmen, die nur im Auftrag des „gelben Riesen“ tätig sind.
Fazit: Wertsachen und Geld sollten besser nicht im normalen Brief verschickt werden. Das ist zwar preiswerter, kann aber teuer werden, wenn etwas verloren geht oder Langfinger den Inhalt entwenden.

Hierzu erreichten das WOCHENBLATT unter anderem folgende Leserbriefe:

„Die Briefe schlitzen sich nicht von selbst auf“

Gerade in dieser Woche - am 23. Mai 2013 - habe ich einen Einschreibebrief aus China aus dem Briefkasten geholt. Normalerweise müsste ich für die Entgegennahme dieses Briefes beim Postboten quittieren. Als ich den Brief aus dem Kasten nahm, stellte ich fest, dass er aufgeschnitten war. Der Inhalt (kleine Cabochons aus Kyanit sowie einige Lapislazuli-Perlen) war entnommen worden. Nun frage ich mich, warum dieser, seines Inhaltes beraubter Brief nicht vom Postboten bei mir persönlich abgegeben wurde, denn anwesend war ich sowohl am Tage zuvor als auch am 23. Mai 2013. Als ich am 26. Mai 2013 einen der Briefboten daraufhin ansprach, meinte er, er wüsste davon nichts.
Dass diese Situation einer der wenigen Einzelfälle sein soll, kann ich mir nicht vorstellen. Selbst das Argument, es würde keine Zeit für Diebstähle bleiben, da der Arbeitsaufwand der einzelnen Mitarbeiter so groß ist, ist für mich nicht schlüssig, denn die Diebstähle gibt es nun einmal und Briefe schlitzen sich nicht von selbst auf und entledigen sich ihres Inhaltes.
Petra Nitzsche, per Mail

„Eine Beschwerde beim Postamt brachte gar nichts“

Mir ist es im Herbst passiert. Nach meiner Kur wollte mir ein Mitkurender Fotos auf einem Stick schicken. Es kam ein leerer Briefumschlag bei mir an. Das fanden wir auch nicht so pralle. Eine Beschwerde beim Postamt brachte gar nichts.
Daggi Doppe, Bad Lauterberg

„Versichert bis 1.000 DM. Aber Ersatz gab es nicht“

Auch ich kann einen Verlust einbringen. Zur D-Mark-Zeit versandten wir einen Geldbetrag per EMS-Versendung. Diese „Postkuriersendung“ war nach Postangaben versichert bis 1.000 DM. Aber Ersatz gab es für den Verlust nicht.
Helmut Schulze, per Mail

„Von Freunden hörten wir, dass es kein Einzelfall war“

Vor ca. einem Jahr wurde uns ein Festival-Band aus dem Briefumschlag entwendet. Dieser Briefumschlag kam leer an, und so wie wir von Freunden gehört haben, war es kein Einzelfall. Da für uns kein großer Schaden entstanden ist, haben wir dies nicht weiterverfolgt.
Familie Kubbutat, per Mail

„Der Brief kam an, allerdings ohne Inhalt“

Ein Kollege aus Berlin verschickte in einem Briefumschlag eine Speicherkarte. Der Brief kam an, allerdings ohne Inhalt. Für mich war es ganz klar zu erkennen, dass die Speicherkarte an der Seite aus dem Umschlag gedrückt wurde. Eine Beschwerde habe ich allerdings nicht eingereicht.
Markus Schilke, Stade

„Der Briefumschlag war an der einen Seite aufgeschlitzt“

Zu ihren Beitrag „Langfinger bei der Post“ hätte ich zu sagen, dass mir diese Sache auch schon widerfahren ist. Ich hatte vor ca. zwei Jahren über ebay einen USB-Stick gekauft, angekommen ist aber nur ein Briefumschlag, der an einer Seite aufgeschlitzt war. Ich hatte da jedoch das Glück, dass ich das Geld vom Verkäufer wieder bekommen habe.
Frank Hildebrandt, Stelle

„Der Umschlag mit Taschentuch kam an - ohne Schlüssel“

Eine Bekannte wollte in unserer Fehrienwohnung Urlaub machen. Wir schickten ihr den Schlüssel per Post, eingepackt in ein Papiertaschentuch, in einem Briefumschlag zu. Der Umschlag mit Taschentuch kam an - ohne Schlüssel.
Ich rief beim Beschwerdemanagement an. Einige Zeit später kam der Schlüssel mit einem Entschuldigungsschreiben bei uns an.
Fritz Lissewski, per Mail

„Der Dieb wird das für Schmuck gehalten haben“

Hatte ein vergleichbares Erlebnis: Mein Möbeltischler schickte mir vor etwa einem Jahr einen Ersatzschlüssel für meinen Wohnzimmerschrank in einem ganz normalen Briefumschlag. Als der Brief ankam, war der Umschlag seitlich eindeutig aufgerissen und der Schlüssel verschwunden. Der Dieb wird das für Schmuck gehalten haben. Muss ganz schön enttäuscht gewesen sein.
Georg Gscheidlinger, Heinbockel

„Bekam Bescheid, dass meine Post nicht gefunden wurde“

Im Januar schickte ich eine Geburtstagskarte (im Brief) mit 20 Euro an meine Nichte nach Neugraben. Der Brief kam nie an. Ich hatte ihn im Postamt in Buchholz abgegeben. Nach einer Beschwerde sollte ich nach drei Wochen (!) einen Suchantrag stellen. Ich bekam einen Brief von der Post, dass man meiner Beschwerde nachgehe. Im April bekam ich dann Bescheid, dass meine Post nicht gefunden wurde.
*Name der Redaktion bekannt

„Die Geburtstagskarte meiner Eltern kam bei mir nie an“

Mir ist eine ähnliche Sache mit der Post passiert. Zu meinem Geburtstag am 18. März schickten mir meine Eltern eine Geburtstagskarte mit 20 Euro für einen Blumenstrauß. Die Karte kam nie an. Ich fragte bei unserer Zustellung nach und bekam die Antwort, dass Post, die nicht zugestellt werden kann, an den Absender zurückgeht. Bei meinen Eltern kam die Karte aber bis heute auch nicht an.
Anke Köhler, Seevetal-Maschen

„Nach einigen Monaten wurde mein Schlüssel ‚gefunden‘ “

Mir ist vor einiger Zeit ein Schlüssel aus einem Brief abhanden gekommen. Es war deutlich erkennbar, der Umschlag wurde aufgeschlitzt.
Da es sich um einen Schlüssel einer Schließanlage handelte und ich die auf dem Schlüssel gekennzeichnete Nummer angeben konnte, wurde ein „Suchantrag“ ausgefüllt. Und dann ist tatsächlich nach einigen Monaten der Schlüssel „gefunden“ worden!
Arthur Tiebarg, per Mail

„Mir sind 2007 drei Einschreiben verloren gegangen“

Diebstahl (eine Straftat nach § 242 StGB) aus geschlossenem, sogar noch mit Klebeband verschlossenem Briefumschlag habe ich noch nicht erlebt.
Mir hingegen sind auf dem Postwege von Teneriffa nach Deutschland, genauer gesagt von Santa Cruz de Tenerife nach Stuttgart an das Oberlandesgericht, drei Einschreiben in 2007 verloren gegangen (eine Straftat nach Paragraph 206 StGB / Die Verletzung des Post- oder Fernmeldegeheimnisses, Abs. 2).
Sonja Hoffmann, Rosengarten-Eckel

„Da dachte ‚jemand‘, es befindet sich Geld im Umschlag“

Ich habe einen 90 Cent-Brief nach Nordrhein-Westfalen geschickt, abgegeben direkt im Postamt Holm-Seppensen - darin befand sich ein Geburtsglückwunschbrief, der etwas schwerer war. Als Anschrift gab ich den Namen der Mutter an sowie den Namen des Neugeborenen. Auf der Briefumschlag-Rückseite stand mein Name und meine Adresse. Also hätte ich den Brief zurückbekommen, falls ich mich in der Anschrift vertan hätte, was ich nicht habe.
Dieser Brief kam nie an. Es ist für mich anzunehmen, dass da „jemand“ dachte, es könne sich Geld im Umschlag befinden, was „Gott sei dank“ nicht der Fall war.
Michaela Wedemann, Buchholz

„Es ist nur der Umschlag ohne Inhalt angekommen“

Ich habe ähnliches erlebt: Ich habe im Auftrag einer Kundin Prototypen einer Geldbörse für Jogger/Läufer entwickelt und habe diese vier kleinen Geldbörsen zur Post gebracht. Zu unserem Leidwesen ist jedoch nur der Umschlag ohne Inhalt angekommen, welcher wieder zugeklebt wurde.
Meine Kundin war darüber so bestürzt, dass wir diesen vielversprechenden Auftrag storniert haben.
Jessica Clavié, per Mail

„Er war ramponiert und enthielt lediglich mein Anschreiben“

Vor ca. 1,5 Jahren habe ich einen Brief nach Hamburg an das Institut für Homöopathie und Heilpraktik gesandt. In diesem Brief war auch Geld für Rückporto enthalten. Damit sollte mir eine homöopathische Hausapotheke zugesandt werden.
Der Brief kam im Institut an. Jedoch erhielt ich einen Anruf des Sekretariats, dass kein Geld mehr enthalten war. Der Umschlag sah ramponiert aus und enthielt lediglich noch mein Anschreiben.
Daraufhin musste ich das Porto nochmals schicken, dann allerdings in Form einer Überweisung.
Ich kann mir vorstellen, dass es sich nicht um Einzelfälle handelt und die Dunkelziffer dieser „Diebstähle“ sehr viel höher ist.
Sabine Schrader, Stade

„Unser Fall wurde sofort nummeriert und aufgegriffen“

Wir haben eine sehr positive Erfahrung zu dem Beschwerdemanagement der Post und möchten das mit Ihnen teilen:
Ich hatte ca. vor zwei Jahren eine schwere Zeit und mein Freund schickte mir zur Unterstützung einen Talisman, der uns beiden sehr wichtig war, 800 km weit von Hamburg nach Aichhalden (nahe Stuttgart) um mich bei einer Gerichtsverhandlung zu unterstützen.
Der Brief kam nicht nur einen Tag zu spät, sondern auch noch zerfetzt und leer an. Anbei war in Folie ein Entschuldigungsschreiben der Post, wo drin stand, dass der Brief in der Sortiermaschine kaputt gegangen wäre.
Hierauf meldeten wir den Verlust der Post über das Beschwerdemanagement und dort wurde der Fall sofort nummeriert und aufgegriffen, der Unfall des Briefes wurde nachvollzogen und der Talisman wurde in der Maschine gefunden.
Ca. drei Wochen später bekamen wir, mit einer schriftlichen Entschuldigung, den Talisman zugeschickt.
Monique und Gordon Wagner, per Mail

„Es konnten keine Fehler seitens der Post festgestellt werden“

Die Santander Bank hat uns den Fahrzeugbrief mit der einfachen Post zugesandt: Der Brief ist nie angekommen, es dauerte sechs Monate eine neue Ausfertigung zu erhalten!
Das andere Mal: Unser Cousin sendete uns seinen Zweitschlüssel für seinen Wagen per Post in einem wattierten Umschlag zu. Dieser Schlüssel ist nie angekommen!!
Beide Male habe ich mich bei dem Post-Beschwerdemanagement schriftlich beschwert. Das Ergebnis: Es konnten keine Fehler seitens der Post festgestellt werden und uns könne nicht geholfen werden!!
Beide Vorfälle stammen aus dem Jahr 2011 und betreffen das Verteilerzentrum Hamburg für den Landkreis Harburg.
Seitdem versenden wir wichtige Unterlagen nicht mehr per Post, sondern UPS oder andere Anbieter. Das ist sicherer.
Katja. M., von meinem iPhone gesendet

„Die Post ist nicht interessiert, solchen Fällen nachzugehen“

Es sind keine Einzelfälle, nur die Meisten lassen es nicht zur Anzeige kommen.
Die Post ist nicht mehr interessiert, solchen Fällen nachzugehen. Sie bezahlen lieber den Schaden, vielleicht sogar über die Versicherung, anstatt innerhalb ihres Betriebes der Sache auf die Spur zu gehen.
Es denkt dort niemand mehr mit, es landen Briefe in Seevetal im Briefkasten, die nach Oldenburg müssten. Es stimmte nichts auf dem Umschlag, weder Name, noch Straße, noch Ort. Und trotzdem wird ein Brief einfach irgendwo in Seevetal zugestellt. Ich stecke diese Briefe wenigstens noch in den Briefkasten mit dem Vermerk: falsch zugestellt. Andere schmeißen das in den Mülleimer. So verschwinden Briefe. Es wird bei der direkten Zustellung nicht mehr nachkontrolliert. Briefträger, die alle im Ort kennen, sterben aus.
J. Sommer, per Mail

„Dickere Gegenstände werden aus dem Brief herausgedrückt“
Ich wollte meiner Schwägerin einen Schmuckanhänger in Form eines kleinen Fisches schicken. Der war ca. 2 cm lang und etwas dicker. Wert ca. 2 Euro. Er kam nie an und ich hatte auch gleich den Gedanken „geklaut“. Ich habe mich dann aber an das besagte Beschwerdemanagement gewandt und ein Formular ausgefüllt und nicht gehofft, den Anhänger wiederzusehen.
Mittlerweile hatte mein Nachbar, ein „Postler“ mir erklärt, wie das geht mit der automatischen Sortierung. Die Briefe laufen senkrecht durch zwei Walzen und werden dabei gescannt. Wenn man sich das vorstellt, kann man gut verstehen, dass etwas dickere Gegenstände aus dem Brief herausgedrückt werden.
Nach ca. sechs Wochen bekam ich Post von der Post. Inhalt: mein Fischanhänger, den Briefumschlag, der tatsächlich an der Seite aufgedrückt war und ein nettes Schreiben von der Post. Es ist eben doch manchmal anders, als man denkt.
Uta Honisch, Jesteburg

Redakteur:

Tamara Westphal aus Buchholz

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