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Neugier und Wagemut von jungen Nichtschwimmern nicht unterschätzen: Eltern sollten Kinder stets beaufsichtigen

Kaum liegt der Ball im Wasser, würden diese beiden kleinen Nichtschwimmer am liebsten hinterher springen. Eltern sollten sie daher nie unbeaufsichtigt lassen | Foto: DLRG
  • Kaum liegt der Ball im Wasser, würden diese beiden kleinen Nichtschwimmer am liebsten hinterher springen. Eltern sollten sie daher nie unbeaufsichtigt lassen
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Verantwortung nicht auf Schwimmmeister abwälzen

(bim). Das Schicksal der drei Kinder (5, 8 und 9), die am Samstag im nordhessischen Neukirchen in einem Löschteich ertrunken sind, bewegt die Menschen. "So etwas kann schneller passieren, als man denkt", weiß Margret Holste, zuständig für Verbandskommunikation des Bezirks Nordheide der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Die Neugier und der Wagemut von Kindern wird oft von Erwachsenen unterschätzt. Und Eltern sollten sich ihrer Aufsichtspflicht an Gewässern stets bewusst sein, auch wenn DLRG und Schwimmmeister vor Ort sind.
"Es passiert leider immer wieder, dass junge Nichtschwimmer mit Freunden mitgehen, dann auf die Idee kommen, das Wasser zu erkunden oder im Wasser treibendem Spielzeug hinterher springen", berichtet Margret Holste.
Das Seepferdchen oder ein Frühschwimmerzeugnis sei nicht ausreichend, damit Kinder in tieferes Wasser gehen können. "Die können sich dann über Wasser halten. Mehr aber nicht", so Margret Holste. Zudem hätten manche erste Erfahrungen in Schwimmschulen in kleinen, warmen Becken gemacht, die nicht vergleichbar mit Freibädern und Badeseen seien. Im Freibad zum Beispiel, mit den größeren Becken, Wettereinflüssen und einer lauten Geräuschkulisse, erlebten Kinder dann eine Reizüberflutung. "Manche Kinder sind damit überfordert, müssen sich erst an die neue Umgebung gewöhnen. Das ist wie im Straßenverkehr, wenn man als Autofahrer in einer fremden Stadt unterwegs ist, in der auch eine Straßenbahn verkehrt," erklärt Margret Holste.
Super baden könne man auch an flacheren Stellen der Elbe. "Aber wenn ein schwerer Pott kommt und eine Welle macht oder sich plötzlich doch Sogwirkung entwickelt, kann das gefährlich werden. Mit Sogwirkung sind selbst Erwachsene überfordert", weiß die DLRG-Frau.
So gibt es viele Situationen, in denen Nichtschwimmer sich in Gefahr bringen können. Und Ertrinken laufe - anders als in Filmen - ganz leise ab. Ertrinkende würden nicht schreien und wild mit den Armen herumfuchteln, sondern irgendwann müde werden und langsam untergehen.
Ganz tückisch: das sogenannte sekundäre und trockene Ertrinken. Zum trockenen Ertrinken kann es kommen, wenn während des Schwimmens oder Plantschens Wasser eingeatmet wird. Die Wassertropfen führen zu einer Verkrampfung der Kehlkopfmuskulatur, sodass sich die Atemwege verschließen. Beim sekundären Ertrinken gelangt Wasser in die Lunge. Es können Entzündungen, Schwellungen oder Lungenschäden entstehen. Während beim trockenen Ertrinken die Symptome meist direkt auftreten, kann es beim sekundären Ertrinken bis zu 24 Stunden dauern. Beide führen zu Atemnot und im schlimmsten Fall zum Tod. Wenn Kinder nach dem Baden husten, müde sind oder unter Atemnot leiden, sollte daher sicherheitshalber ein Arzt aufgesucht werden, rät Margret Holste.
Wenn jetzt in den Sommerferien Reisen ans Meer oder Touren zu Badeseen geplant sind, empfiehlt Margret Holste, dass die Kinder Schwimmkurse besuchen und mögliche Schwimmkenntnisse unbedingt aufgefrischt werden. In jedem Fall appelliert sie an die Eltern, Kinder an Gewässern immer zu beaufsichtigen und ihre Verantwortung nicht auf DLRG und Schwimmmeister abzuwälzen. Die Rettungsschwimmer stehen natürlich für Notfälle bereit, aber: "Ich kann mich schließlich nicht darauf verlassen, dass jeder weiß, dass mein Kind nicht schwimmen kann. Und wir können nicht ständig auf alle Nichtschwimmer aufpassen", gibt Margret Holste zu Bedenken.

An Gewässern Baderegeln der deutschen Lebensrettungsgesellschaft beachten

(bim). In Deutschland ertranken im vergangenen Jahr 500 Menschen, niedersachsenweit wurden 50 Opfer gezählt. Über die Hälfte aller Todesfälle ereignete sich zwischen Juni und August, vor allem an unbewachten Gewässern. Laut dem DLRG-Landesverband würden geradee Flüsse immer wieder unterschätzt. Die Strömungen seien tückisch und oftmals nicht als solche zu erkennen.
An bewachten Gewässern habe die DLRG in ganz Niedersachsen aber auch 100 Personen vor dem Ertrinken gerettet.
Für ein unbeschwertes Badevergnügen, sollte man sich an folgende Baderegeln halten:
• Kopfsprünge in unbekannte Gewässer sind lebensgefährlich und tabu! Gerade die unsichtbaren Gegenstände unter der Wasseroberfläche, wie Steine oder nicht sichtbare Felsen, können schwere Verletzungen verursachen
• Nach dem Sonnenbaden sollte man nicht „einfach drauf los“ ins Wasser springen, sondern den Körper langsam an den Temperaturunterschied gewöhnen.
• Zunehmend ertrinken ältere Menschen. Hier ist ein Gesundheitscheck eine gute präventive Maßnahme. Denn bei Herz-Kreislaufproblemen kann das Baden lebensgefährlich sein.
• Die Jüngeren neigen eher zu Leichtsinn, einer höheren Risikobereitschaft sowie Alkoholkonsum, was beim Baden schnell zu Unfällen führt.
• Luftmatratzen, aufblasbare Badeboote oder Gummitiere sind nur Hilfsmittel und bieten für Nichtschwimmer keine Sicherheit.
• Die meisten Ertrinkungsfälle sind an unbewachten Badestellen zu verzeichnen. Daher ist es ratsam, sich immer an bewachten Stränden aufzuhalten.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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