Ruckzuck-Bauprojekt in Buchholz: Richtfest auf der Jordan-Fläche

Das ging ruckzuck: Vom Bauantrag bis zum Richtfest vergingen nicht einmal acht Monate
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os. Buchholz. „So schnell habe ich bislang kaum ein Bauprojekt umgesetzt. Da kann sich die Stadt Hamburg an Buchholz ein Beispiel nehmen.“ Das sagte Investor Holger Cassens jetzt beim Richtfest für die Unterkunft für anerkannte Flüchtlinge auf der Jordan-Fläche im Herzen der Stadt Buchholz. Vom Bauantrag, den Cassens am 23. Dezember 2015 stellte, bis zum Richtfest vergingen keine acht Monate.
Wie berichtet, entstehen auf der Jordan-Fläche drei Baukörper mit Wohnungen für bis zu 150 Menschen. „Dort sollen anerkannte Flüchtlinge mit ihren Familien und andere Bürger mit Bedarf an günstigem Wohnraum unterkommen“, erklärte Cassens. In den vergangenen Monaten hätten die Bauarbeiter rund 120 Tonnen Stahl, 3.000 Quadratmeter Kalksandstein und 130.000 Ziegel verbaut. Cassens dankte der Stadt Buchholz für die „schnelle und konstruktive Arbeit“ und den Nachbarn, dass sie den Baulärm bislang so geduldig ertrugen.
„Für mich ist dieser Bau ein Modellprojekt, das die Integration fördert“, erklärte Buchholz‘ Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse. Die Jordan-Fläche sei genau der richtige Ort für diese Unterkunft. „Es gibt viele Menschen, die sehnlichst auf die Fertigstellung warten“, betonte Röhse.
Für den Ersten Kreisrat Kai Uffelmann tragen der Landkreis und der Investor mit dem gemeinsamen Projekt soziale Verantwortung. „Uns fehlte bislang eine Antwort, wo anerkannte Flüchtlinge unterkommen können“, so Uffelmann. Man habe 3.500 Flüchtlinge in Containern und anderen Sammelunterkünften untergebracht. „Das ist eine gute, aber keine Dauerlösung“, sagte Uffelmann. Voraussichtlich Ende des Jahres soll der Neubau an den Landkreis übergeben werden, der für zunächst zehn Jahre die Wohnungen anmietet.

KOMMENTAR

Unklarheiten von Anfang bis Ende

„Das ist ein nicht unumstrittenes Projekt“, die Jordan-Fläche sei aber genau der richtige Ort für die Unterkunft für anerkannte Flüchtlinge, sagte Buchholz‘ Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse beim Richtfest. Dieses Statement war dünn angesichts der Fragen, die bei dem Bauprojekt nach wie vor offen bleiben. Röhse hat
die Chance verpasst, hier öffentlich für Klarheit zu sorgen.
Das Bauprojekt an sich steht kaum in Frage, das Prozedere sehr wohl.
Warum wurde das Bauprojekt an zentraler Stelle nicht öffentlich ausgeschrieben? Warum wurde die Jordan-Fläche für die relativ geringe Summe von rund 1,2 Mio. Euro verkauft? Warum muss der Investor auf dem Grundstück nicht sofort alle Parkplätze nachweisen? Warum übernimmt die Stadt den Kanalanschluss in der Steinstraße für rd. 200.000 Euro? Fragen, deren Beantwortung nach wie vor aussteht.
Auch der Landkreis Harburg ist noch eine Antwort schuldig. Der Mietvertrag zwischen ihm und Investor Cassens ist noch immer nicht beidseitig unterschrieben. Der Hinweis von Erstem Kreisrat Uffelmann, die Verzögerung sei den Juristen wegen der Formulierung von Details zuzuschreiben, halte ich für nicht ausreichend. Jeder private Bauherr regelt erst die Details und baut dann. Und hantiert dann mit privatem Geld und nicht, wie in diesem Fall, mit Steuergeld.
Auf der Jordan-Fläche weht bereits der Richtkranz über einem Gebäude, dessen Nutzung de facto nicht abschließend geklärt ist. Zumindest das ist positiv: Röhse und seine Baudezernentin Doris Grondke haben einen Präzedenzfall geschaffen. Jeder Investor/Bauherr kann sich künftig auf dieses Bauvorhaben berufen und eine ähnlich „konstruktive“ Zusammenarbeit einfordern. Oliver Sander

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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