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Urteil gegen Pony-Vergewaltiger aus Stelle

"Wir wollen, dass endlich Ruhe einkehrt"

"Die Stadt hatte genügend Möglichkeiten, unser Grundstück zu kaufen": Rolf (li.) und Mirco Bardowicks
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Mühlentunnel: Rolf und Mirco Bardowicks wehren sich gegen Vorwürfe, die Baukosten in die Höhe getrieben zu haben

os. Buchholz. "Wir sind definitiv nicht dafür verantwortlich, dass der Mühlentunnel viel teurer wird als ursprünglich geplant!" Das sagen Rolf (77) und Mirco Bardowicks (41) vom gleichnamigen Autohaus an der Bremer Straße. Jahrelang haben sich Vater und Sohn mit Kommentaren zurückgehalten. Nach der öffentlichen Äußerung von SPD-Ratsherr und Ex-Bürgermeister Norbert Stein, er sehe gute Chancen, die Familie Bardowicks zu enteignen, um an die für die Ursprungsplanung des Mühlentunnel-Neubaus nötigen Grundstücksteile zu kommen, gehen Rolf und Mirco Bardowicks gezielt an die Öffentlichkeit. "Die Aussagen von Herrn Stein sind verantwortungslos", kritisiert Rolf Bardowicks. "Eigentlich müsste er die ganze Materie als ehemaliger Bürgermeister genau kennen."
Hintergrund: Nach dem Neubau eines zweispurigen Mühlentunnels, der das Bauwerk aus der Postkutschenzeit (Baujahr: 1870) ersetzt, sollte ein Teil der neuen Trasse über das Bardowick'sche Grundstück führen. "Im Jahr 2012 hat ein fertiger Notarvertrag vorgelegen", sagt Rolf Bardowicks. Der sah vor, dass Bardowicks rund 300 Quadratmeter seines 7.500 qm großen Grundstücks an die Stadt abgibt und die Trasse zwischen dem Regenrückhaltebecken und dem Bardowick'schen Areal verläuft. Am Tag vor dem Notar-Termin habe ihn Jürgen Steinhage, Abteilungsleiter für den Hochbau bei der Stadt Buchholz, aufgeregt angerufen. Grund: "Die Stadt hat sich schlichtweg vermessen, weil sie nicht bedacht hat, dass der Steinbach überbaut werden muss", so Rolf Bardowicks. Die Forderung nach 500 weiteren Quadratmetern seines Grundstückes habe er nicht akzeptieren können. "Die Trasse hätte bis auf zwei Meter an unsere Hallen herangereicht, sodass dort keine Lkw mehr rangieren und zuliefern konnten", erklärt Bardowicks.
Folge: Der Vertrag kam nicht zustande, die Stadt musste eine neue Planung auflegen. Die Trasse verläuft nun außerhalb des Bardowick'schen Grundstückes, die geschätzten Baukosten schnellten auf rund 16,5 Millionen Euro hinauf, auch weil die Tunnelröhre länger ist als geplant.
Zweimal habe die Stadt die Möglichkeit gehabt, das 1960 von seinem Vater erworbene Grundstück zu kaufen, berichtet Mirco Bardowicks, der das Autohaus seit 2007 leitet. 1997 wollte Rolf Bardowicks mit seinem Unternehmen ins Gewerbegebiet II (GE II) umziehen. Die Stadt - allen voran der damalige Kämmerer und spätere Bürgermeister Wilfried Geiger - habe das abgelehnt. Die damalige Argumentation der Stadt: Man wolle keine Unternehmen der Kfz-Branche im GE II haben, erinnert sich Rolf Bardowicks. Später rückte die Stadt von dieser Maxime ab, wie man jetzt weiß.
2002/2003 verspielte die Stadt eine zweite Chance, das Grundstück zu erwerben. Der Discounter Lidl wollte sich dort niederlassen, hatte sich sogar verpflichtet, einen Kreisel an der Bremer Straße zu bauen und die Straße bis zum Bahndamm weiterzuführen. Die Stadt lehnte mit dem Hinweis ab, der Knotenpunkt am Lidl-Markt könne den Verkehr nicht aufnehmen. Damals verantwortlich: Bürgermeister Norbert Stein. "Dass er sich vor diesem Hintergrund hinstellt und eine Enteignung ins Spiel bringt, hat uns sehr überrascht", sagt Rolf Bardowicks. Übrigens: Norbert Stein ruderte jetzt zurück und zog vor der Ratssitzung seinen Antrag zum Mühlentunnel zurück.
Das Gespräch von Rolf und Mirco Bardowicks mit Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse hat trotzdem jüngst stattgefunden - und war schnell beendet. "Es gibt nichts mehr zu verhandeln, weil wir an unserem Standort bleiben werden", betont Mirco Bardowicks. Er wünsche sich, dass endlich Ruhe einkehrt. "Jedes Mal, wenn über das Thema Mühlentunnel diskutiert wird, wird die ganze Vergangenheit wieder aufgewirbelt. Damit muss endlich einmal Schluss sein!"

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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