Seit 2016 sei der Nachzug für Familien von anerkannten Flüchtlingen deutlich erschwert worden, kritisierte Alwasiti. U.a. gebe es monatelange Wartezeiten, um überhaupt einen Termin in einer deutschen Botschaft zu bekommen. So gebe es in der deutschen Botschaft in Beirut (Libanon) eine Wartezeit von zwölf Monaten. Dieser Zugang müsse deutlich erleichtert werden. Zudem müsse der Familiennachzug wieder für alle Schutzberechtigten ermöglicht werden. Dafür dürfe nicht der Paragraf 22 des Aufenthaltsgesetzes zum Standard werden: Dieser sieht den Familiennachzug nur in humanitären Ausnahmefällen vor und ist mit sehr hohen bürokratischen Hürden versehen.
Alwasiti kritisierte, dass beim Familiennachwuchs mit deutlich überhöhten Zahlen agiert werde. Statt Millionen Familienmitgliedern würden lediglich rund 60.000 Menschen nach Deutschland kommen. Alwasiti: „Viele Politiker und Medien übertreiben bewusst, um Angst in der Bevölkerung zu schüren.“ Er ermunterte die Bürger, sich genau über die Hintergründe zu informieren und mit Bundespolitikern in Kontakt zu treten.