Hilferuf aus dem Buchholzer Tierheim

Sehr engagiert, u.a. bei der Organisation des Sommerfests: das Tierheim-Team mit (v. li.) Sabrina Frede, Marenglen Pisha, Denise Ermisch, Sandra Bienek und Leiterin Melanie Neumann | Foto: archiv / Tierheim
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  • Sehr engagiert, u.a. bei der Organisation des Sommerfests: das Tierheim-Team mit (v. li.) Sabrina Frede, Marenglen Pisha, Denise Ermisch, Sandra Bienek und Leiterin Melanie Neumann
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Tierschutzvereins-Vorsitzender Rolf Schekerka: "Wir brauchen mehr finanzielle Sicherheit!"
os. Buchholz. In den vergangenen neun Jahren hat sich das Tierheim Buchholz unter Leitung des Vorsitzenden des Tierschutzvereins Buchholz, Rolf Schekerka, grundlegend verändert: Aus einem Verein, dessen Vorstand tief zerstritten war und sich mehr um sich selbst als um die Tiere kümmerte, hat er mit einem engagierten Mitarbeiter-Team, zahllosen ehrenamtlichen Helfern sowie Förderern ein Tierheim geschaffen, das sich als Dienstleistungsunternehmen sieht und für die Besucher 365 Tage im Jahr rund um die Uhr zur Verfügung steht. Jetzt schlägt Rolf Schekerka Alarm: Wenn das Tierheim seinen Standard halten soll, benötige es eine solidere und verlässlichere finanzielle Basis. „Wir brauchen von den verbliebenen Mitgliedsgemeinden eine Einwohnerpauschale, wie es in Hanstedt und Salzhausen bereits seit Jahren Praxis ist“, fordert der Vorsitzende des Tierschutzvereins.
Seit 2015 ist der Tierschutzverein Eigentümer des Tierheims am Holzweg, hat zudem für Teile des Geländes mit der Stadt Buchholz einen Erbpachtvertrag geschlossen. Das führt dazu, dass z.B. Reparaturen am Gebäude schneller als zuvor behoben werden können. Allerdings muss der Verein die Reparaturen für die Immobilie aus dem Jahr 1990 nun aus dem eigenen Etat stemmen. In diesem Jahr wurden allein für die Sanierung des Daches 6.500 Euro fällig. Das zusammen mit den Personalkosten von ca. 120.000 Euro pro Jahr für die fünf Vollzeit-Angestellten, die Unterhaltungskosten für das Tierheim sowie die Tierarztkosten, die sich auf ca. 30.000 bis 40.000 Euro pro Jahr summieren, bringt den Tierschutzverein jetzt an die finanziellen Grenzen. Die Ausgaben sind höher als die Einnahmen durch die Vermittlungsgebühr, Fördergelder der Vertragspartner sowie die Mitgliedsbeiträge. In diesem Jahr kommt erschwerend hinzu, dass zwei Mal - von März bis Mai sowie von September bis jetzt - wegen Krankheiten keine Katzen vermittelt werden können und dadurch die Einnahmen weiter sinken. „Wir vermitteln nur gesunde Tiere“, betont Schekerka. „Wenn die Tiere Medikamente benötigen, informieren wir die möglichen neuen Besitzer darüber.“ Zudem hat die Tierärztekammer die Kosten für die Behandlung durch die Tierärzte in diesem Jahr um zwölf Prozent angehoben.
Schekerka verdeutlicht, wie umfangreich die Dienstleistungen durch das Tierheim-Team sind. In jedem Jahr werden rd. 10.000 Anrufe entgegen genommen und die Menschen beraten, ca. 50.000 Dosen Tierfutter verarbeitet, tausende Besucher empfangen und zwei Mal pro Monat Live-Sendungen im NDR-Fernsehen durchgeführt. Hinzu kommt der Einsatz bei vielen gut besuchten Veranstaltungen des Tierheims, z.B. beim Kinderfest, und Infostände bei anderen Veranstaltungen. Natürlich steht zudem die Betreuung der Tiere im Mittelpunkt: Derzeit leben 80 Katzen, elf Hunde, drei Kaninchen und weitere Kleintiere im Tierheim, zudem erhalten 30 Katzen, die nicht mehr vermittelt werden können, dort ihr Gnadenbrot. Mit dem Hundeplatz wurde eine beliebte Einrichtung für Hundebesitzer aus der gesamten Region geschaffen, die viele Menschen in das Tierheim lockt. Schekerka betont zudem die psychische Belastung, der sich gerade die Mitarbeiter im Notfalleinsatz aussetzen: „Oft genug müssen sie zusammen mit der Tierärztin eine Entscheidung über Leben und Tod fällen.“
Um mehr finanzielle Sicherheit für alle Beteiligten zu bekommen, hält es Schekerka für richtig, Einzelverträge mit den Gemeinden abzuschließen. Das sind neben Buchholz noch Tostedt, Jesteburg, Hollenstedt und Rosengarten. Mit Hanstedt und Salzhausen gibt es bereits separate Verträge mit der geforderten Einwohnerpauschale. Die Gemeinden sind gesetzlich dazu verpflichtet, Gefahren abzuwenden, welche durch Tiere entstehen können. In dieser Woche soll eine Entscheidung fallen, ob der Tierschutzverein den bestehenden Sammelvertrag kündigen muss oder eine Veränderung im Bestand erfolgen kann. Rolf Schekerka hält eine Einwohnerpauschale für alle Beteiligten für die sinnvollste Lösung: „Die Erfahrung mit Hanstedt und Salzhausen belegen diese Form der Abrechnung und Zusammenarbeit. Jeder benötigt eine gewisse Planungssicherheit. Nur unter dieser kann der Betrieb des Tierheims mit der bewährten Qualität aufrecht erhalten werden und die nötigen Investitionen weitgehend gesichert werden.“
Schekerka dankt den Förderern und allen Beteiligten, die durch ihre Unterstützung das Tierheim in den vergangenen Jahren gestützt haben. Wer helfen möchte: die Hilfskonten sind bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude (IBAN: DE82 2075 0000 0003 2574 25; BIC: NOLADE21HAM) und bei der Volksbank Lüneburger Heide eG (IBAN: DE93 2406 0300 2500 3860 00; BIC: GENODEF1NBU).

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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