Darmkrebs muss kein Schicksal sein

Untersuchungssituation: 
Die Koloskopie (Darmspiegelung) ist sicher, sauber und schmerzfrei und dauert nur ca. 20 Minuten | Foto: Krankenhaus
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    Die Koloskopie (Darmspiegelung) ist sicher, sauber und schmerzfrei und dauert nur ca. 20 Minuten
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„Lass Darmkrebs nicht Dein Schicksal sein“. Unter diesem Motto rufen die Felix Burda Stiftung, die Stiftung LebensBlicke und das Netzwerk gegen Darmkrebs im März zur Darmkrebsvorsorge auf. Die Krankenhäuser Buchholz und Winsen beteiligen sich in Kooperation mit niedergelassenen Ärzten an der Aktion.
Jeden Tag erkranken laut Felix Burda Stiftung 170 Menschen in Deutschland neu an Darmkrebs. Rund 26.000 Patienten sterben jedes Jahr an der Tumorerkrankung, die nach Zahlen des Deutschen Krebsforschungszentrum (dkfz) bei beiden Geschlechtern an zweiter Stelle der häufigsten Krebsursachen steht.
Darmkrebs entwickelt sich nicht von heute auf morgen. Und er hat auch keine typischen Frühwarnsymptome. Vielmehr braucht es oft Jahre, bis aus Darmkrebsvorstufen, den Polypen, invasive Tumoren werden, die von ihrem Ursprungsort in benachbarte Gewebe hineinwachsen. Treten erst Beschwerden auf, ist der Tumor meist schon weit fortgeschritten. Mit der Darmspiegelung (Koloskopie), die gesetzlich Versicherten ab dem 55. Lebensjahr alle zehn Jahre angeboten wird, lassen sich diese Darmkrebsvorstufen nicht nur erkennen, sondern im gleichen Arbeitsgang auch beseitigen. Das alles unter Kurznarkose und völlig schmerzlos.
Die Zahlen sprechen für sich: Seit Einführung der Darmspiegelung als Vorsorgeuntersuchung für gesetzlich Versicherte im 2002 geht die Zahl der Neuerkrankungen und Sterbefälle durch Darmkrebs kontinuierlich zurück. Laut Felix Burda Stiftung wurden durch die Vorsorge-Darmspiegelung zwischen 2002 und 2012 insgesamt 200. 000 Neuerkrankungen und 90.000 Todesfälle verhindert. Bei keiner Krebsart ist die Chance, die Entstehung des Tumors durch Vorsorge zu verhindern, so groß wie bei Darmkrebs.
Das einzig Unangenehme an der Darmspiegelung ist der Tag davor. Dann muss der Darm entleert werden. Dank neuer, verträglicher Abführpräparate bereitet dies kaum noch Probleme. Die Untersuchung selbst kann komplett verschlafen werden. Gleich danach darf der Patient nach Hause gehen. „Es gibt keinen Grund, Angst vor der Darmspiegelung zu haben“, so Dr. Joachim Dieckmann, niedergelassener Gastroenterologe und Kooperationspartner des Krankenhauses Buchholz. Vorsorge-Darmspiegelungen werden nicht im Krankenhaus durchgeführt, sondern ambulant in ausgewiesenen, qualifizierten Facharztpraxen.
Eine ergänzende, der Darmspiegelung vorgeschaltete Früherkennungsuntersuchung ist der jährliche Stuhltest, der Versicherten ab dem 50. Lebensjahr jährlich als Kassenleistung zugänglich ist. Seit April 2017 haben immunologische Tests (quantitativer immunchemischer Stuhltest, kurz iFOBT) die bisherigen Tests auf verborgenes Blut im Stuhl abgelöst. Sie kommen mit nur einer Probe aus und sind präziser als die bisherige Untersuchungsmethode. „Trotzdem sollte spätestens ab dem 55. Lebensjahr in jedem Fall vorsorglich eine Darmspiegelung gemacht werden“, rät Dr. Dieckmann.
Patienten, bei denen Darmkrebs festgestellt wurde, stehen im Landkreis Harburg ausgezeichnete medizinische Versorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. Mit den Krankenhäusern Buchholz und Winsen gibt es zwei von einem unabhängigen Institut zertifizierte Darmkrebszentren. Sie bestehen bereits seit vielen Jahren und erfüllen immer wieder neu die hohen Anforderungen der Prüfungskommission.
In multiprofessionellen Teams, zu denen neben Internisten und Chirurgen auch Onkologen, Strahlentherapeuten und Pathologen gehören, entwickeln sie für jeden Patienten ein individuelles Therapiemodell, immer auf dem neuesten Stand der Forschung. Psychosoziale Betreuung der Patienten ergänzt das Therapieangebot. Die gute Vernetzung der Fachdisziplinen, die kurzen Kommunikationswege in den Krankenhäusern Buchholz und Winsen und die große Erfahrung der behandelnden Ärzte sind ein weiterer Pluspunkt der beiden Kliniken. Bei der Entfernung der Darmtumoren gehen die Chirurgen nach Möglichkeit minimalinvasiv und organerhaltend vor, um eine schnelle Genesung zu ermöglichen.

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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