Radrennklassiker "GP Buchholz": Sieger Theo Reinhardt selbstbewusst nach früher Attacke

Diese vierköpfige Spitzengruppe um den späteren Sieger Theo Reinhardt (2. v. re.) diktierte lange Zeit das Renngeschehen
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Bahnrad-Weltmeister distanziert die Konkurrenz mit knackigem Sprint / U15-Lokalmatador Köbernik siegt, wird aber disqualifiziert

os. Buchholz. Er wolle immer wieder neue Reize setzen und sich nicht nur auf das Bahnfahren konzentrieren, erklärte Theo Reinhardt im Siegerinterview. Dass er auch auf der Straße ein Top-Radrennfahrer ist, zeigte der amtierende Bahn-Weltmeister (im Zweier-Mannschaftsfahren mit Roger Kluge) im Hauptrennen des 27. "GP Buchholz": Nach 90 harten Kilometern auf dem anspruchsvollen Drei-Kilometer-Rundkurs in der Nordheidestadt hatte der 27-Jährige noch so viel Reserven, dass er den Sprint von vorne anzog und seine Kontrahenten Dennis Klemme aus Biefefeld und den Dänen Jeppe Aaskov Pallesen deutlich distanzierte.
Reinhardt prüfte das Fahrerfeld zeitig und setzte schon in der zweiten Runde die ersten Attacken. "Ich habe mich gut gefühlt und habe mir schnell Selbstbewusstsein geholt", sagte Reinhardt dem WOCHENBLATT. Etwa zur Mitte der Renndistanz setzte sich der spätere Sieger dann mit Klemme, Aaskov Pallesen und Jan Lietze, der letztlich mit elf Sekunden Rückstand Vierter wurde, endgültig ab und diktierte fortan das Geschehen. Am Ende hatte Reinhardt die meisten Körner übrig und zog eindrucksvoll den langen Zielspurt durch. Das Rennen, erklärte Reinhardt, habe ihn doppelt gefordert. Der rund 600 Meter lange Anstieg an der Bremer Straße, der 30 Mal zu bewältigen war, habe "immer wieder weh getan". Zudem sei er als Weltmeister besonders im Fokus der Kontrahenten gewesen: "Die anderen Fahrer achten schon besonders darauf, wie ich mich verhalte."
Auch in den anderen acht Rennen sahen die zahlreichen Zuschauer hochklassigen Radrennsport. "Die Qualität war der Bringer", freute sich Rennleiter Uwe Varenkamp. Besonders eindrucksvoll war der Sieg von Renzo Wernicke in der Seniorenklasse. Auf dem großen Kettenblatt spulte er allein an der Spitze Runde für Runde sein Pensum ab und distanzierte seine Gegner um mehr als eine Minute. Wernickes Mannschaftskollegen Matthias Sterly und Danny Götze machten den Dreifach-Triumph für das "team Urkrostitzer Vermarc" perfekt. Apropos Sterly: Der Hamburger war der Sieger der allerersten Ausgabe des GP Buchholz im Jahr 1989. Organisator und langjähriger Macher war Udo Krapf, der am Donnerstag als Zuschauer an der Strecke stand.
Tränen flossen bei Lokalmatador Tom Köbernik. Der U15-Schüler von BW Buchholz setzte sich im Sprint durch, wurde hinterher aber von der Rennjury disqualifiziert. Grund: Die Übersetzung an Köberniks Fahrrad war zu groß. Bei Juniorenfahrern ist die Übersetzung laut Reglement kleiner, um die Athleten gesundheitlich zu schonen. "Ich finde die Entscheidung der Jury total schade für Tom. Er hätte zumindest auf Rang vier gesetzt werden können, damit er nach seiner Klasseleistung nicht ganz leer ausgeht", erklärte Uwe Varenkamp. Als Rennleiter habe er keine Einflussmöglichkeiten auf die Entscheidung der Jury.
Etwas Besonderes hatten sich die Organisatoren für die zahlreichen Starterinnen und Starter aus Polen ausgedacht: Janusz Wielunski, Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Buchholz, begrüßte die Fahrer in ihrer Landessprache. Sportlich erfolgreich waren die Gäste aus Polen auch: Nikol Plosaj und Monika Graczewska holten im Rennen der Frauen-Elite über 48 Kilometer einen Doppelsieg.

Die Ergebnisse des GP Buchholz

Männer A/B/C, Großer Preis der Stadt Buchholz über 90 km: 1. Theo Reinhardt (HEIZOMAT Rad-Net.de) 2:08:53 Stunden, 2. Dennis Klemme (Stevens Racing Team), 3. Jeppe Aaskov Pallesen (Team OK Kvickly Odder, Dänemark, alle gleiche Zeit)
Frauen, Preis der Volksbank Lüneburger Heide über 48 km: 1. Nikol Plosaj 1:14:17 Stunden, 2. Monika Graczewska (beide UKS MRZ JEDYNKA Krnik, Polen), 3. Wiebke Rodieck (Team dvelop cycle cafe Ladies, alle gleiche Zeit)
Senioren 2/3/4, Preis der Stadtwerke Buchholz über 54 km): 1. Renzo Wernicke 1:19:55 Stunden, 2. Matthias Sterly 1:21:02, 3. Danny Götze (gleiche Zeit, alle team Urkrostitzer Vermarc)
U19-Junioren, Preis der Irene und Friedrich Vorwerk-Stiftung über 48 km: 1. Frederik Raßmann (RSC Linden) 1:12:43 Stunden, 2. Matteo Oberteicher (Paul Voss Development Team, gleiche Zeit), 3. Moritz Plambeck (RSC Linden) 1:12:49
U17-Jugend, Ingo Bartsch Gedächtnisrennen p/b bike park timm über 39 km: 1. Timm Neffgen (RSV Düren) 1:00:14 Stunden, 2. Felix Dierking (RSV Oldenburg, gleiche Zeit), 3. Jasper Levi Pahlke (Harvesteuder RV) 1:00:21
U15-Schüler, Preis der terra Real Estate über 15 km: 1. Jasper Till Schröder 25:31 Minuten, 2. Silas Kuschla (beide BG Langenhagen, gleiche Zeit), 3. Jan Szyszka (Polen) 25:34; Mädchen: 1. Marla Sigmund (St. Pauli) 26:34
U13-Schüler, Preis der terra Real Estate über 12 km: 1. Max Oertzen (Harburg RG) 22:14 Minuten, 2. Niklas Czuprynska (SV Dassow), 3. Paul-Felix Petry (Tuspo Weende, alle gleiche Zeit), Mädchen: 1. Lioba-Felicia Kelzewski (Weende) 24:21
U11-Schüler, Preis der terra Real Estate über 9 km: 1. Ruben Fuchs (Weende) 18:11 Minuten, 2. Jakob Frederik Fuchs (RG Langenhagen, gleiche Zeit), 3. Konstantin Ehm (Harburger RG), 18:17, Mädchen: 1. Emma Bolett (Templin) 19:58.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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