Bollweg Buxtehude: Polizei und Stadt haben ein Problem gemeinsam gelöst

Stadtteiltreff statt Randale-Straße: "Unser Viertel" ist als Anlaufstelle am Bollweg entstanden
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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tk. Buxtehude. Sie haben Angst und Schrecken verbreitet und jetzt herrscht Ruhe: Die sogenannte Bollweg-Gang, eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen, war im vergangenen Jahr in Buxtehude für eine Vielzahl von Straftaten verantwortlich. Das Ausmaß war so erheblich, dass die Randalegruppe sogar Erwähnung in der Kriminalitätsstatistik der Polizeiinspektion Stade fand, die kürzlich vorgestellt wurde. Mit dem deutlichen Hinweis darauf, dass die gute Zusammenarbeit vieler Akteure in dieser Sache erfolgreich war.

Rückblick: Anfang 2014 machte eine Gruppe von zehn bis 15 Heranwachsenden als Terrorgang von sich reden. Sachbeschädigung, Beleidigung und Körperverletzung gingen auf ihr Konto. Besonders zwei Jugendliche (damals 14 und 16 Jahre alt) taten sich als Intensivtäter hervor (das WOCHENBLATT berichtete mehrfach).
Manche Anwohner bekamen Angst, andere wurden wütend. Es schien, als ob nichts und niemand diese Terror-Kids aufhalten könnte. Sogar ein Betretungsverbot für Teile der Buxtehuder Innenstadt zeigte nur vorübergehend Wirkung. Daraufhin hatten Polizei, Ordnungs- und Jugendamt aus Buxtehude, Staatsanwaltschaft und das Gericht einen Runden Tisch gebildet. "Eine hervorragende Zusammenarbeit", lobte Ralf Dessel, Fachbereichsleiter der Buxtehuder Stadtverwaltung. "Gemeinsam haben wir Lösungen erarbeitet", ergänzt der Jugendsachbearbeiter aus dem Polizeikommissariat Buxtehude.

Zum einen wurde die Polizeipräsenz rund um den Bollweg massiv erhöht. Selbst Kleinigkeiten wurden sofort aufgenommen und ermittelt. Alle Teilnehmer der informellen Runde waren immer auf dem aktuellen Stand. Parallel dazu wurden Gespräche mit den Kids und Eltern geführt

"Plötzlich war auch den Intensivtätern klar, dass ihr Handeln nicht ohne Folgen bleibt", sagt Dessel. Es kam schließlich zu einem nicht-öffentlichen Prozess gegen den 16-Jährigen vor der Buxtehuder Jugendrichterin: Der Jugendliche wurde zu einer empfindlichen Bewährungsstrafe verurteilt. Wenn er die Auflage, sich außerhalb von Buxtehude in einer Jugendeinrichtung helfen zu lassen, nicht einhält, würde es für ihn sehr schnell ins Gefängnis gehen.

Als weiterer Schritt wurde kürzlich am Bollweg ein Treffpunkt und Beratungsbüro mit dem Namen "Unser Viertel" eingerichtet. Alle Anwohner können dort an der Entwicklung ihres Quartiers mitarbeiten und bei Problemen ist regelmäßig ein Ansprechpartner vor Ort. "Eine sehr gute Lösung", findet der Jugendsachbearbeiter der Polizei. Bevor ein Viertel ein sozialer Brennpunkt werden konnte, wurde erfolgreich und nachhaltig gegengesteuert. "Das stimmt mich positiv, auch bei zukünftigen Problemen", sagt der Polizeibeamte.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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