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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Tödliche Messerattacke: Tatverdächtiger vermutlich psychisch krank

Der mutmaßliche Täter (vorne) und sein Opfer sprechen im Fahrstuhl kein Wort. Der fünfjährige Enkel musste alles mitansehen
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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ab/bc. Buxtehude. In Buxtehude gelten die Hochhäuser an der Schröderstraße zwar als berüchtigt, doch dieses schreckliche Ereignis verstört die Bewohner auch noch Tage danach: Tadeusz K., 61 Jahre alt, wird am vergangenen Freitag Opfer eines brutalen Verbrechens. Er stirbt vor den Augen seines fünfjährigen Enkels. Die Staatsanwaltschaft Stade vermutet, dass das Motiv des Tatverdächtigen in einer psychischen Erkrankung liegt.

Was war passiert?

Tatort Fahrstuhl: Hier wird der Großvater gegen 17.30 Uhr niedergestochen - offenbar völlig ohne Grund und Vorwarnung: Der Tatverdächtige und sein Opfer kannten sich nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei nicht.

Tadeusz K. und seine Frau leben seit zweieinhalb Jahren in einer Wohnung im siebten Stock des Hochhauses. Am Freitagabend warten der Opa und sein Enkel auf den Fahrstuhl. Sie wollen nach unten fahren.

Neben den beiden steht ein Mann, vermutlich der spätere Täter. Tadeusz K. und der Unbekannte sprechen kein Wort miteinander. Als der Aufzug kommt, steigen alle drei ein.

Im zweiten Stock stoppt der marode Fahrstuhl, die letzten Stufen müssen sie zu Fuß laufen. Opa und Enkel steigen aus, sie tragen keine Jacken. Wahrscheinlich wollen sie in den ersten Stock, in die Wohnung der Mutter des Jungen.

Als der 61-jährige Pole den Fahrstuhl hinter seinem Enkel verlassen will, zieht der mutmaßliche Täter ein Messer aus der Jacke und rammt es Tadeusz K. unvermittelt von hinten in den Rücken. Dem Opfer gelingt es noch, sich durch das Treppenhaus in den ersten Stock zu schleppen - dort bricht er zusammen.

Hilfeschreie des Jungen gellen durchs Treppenhaus und erreichen Marta Z. (33), eine Bewohnerin im ersten Stock. Sie ist die Einzige, die sich zum Tatzeitpunkt auf der Etage aufhält. „Ich wusste gar nicht, was passiert war, dachte erst, der ältere Mann hat einen Herzinfarkt bekommen. Ich habe noch Erste-Hilfe-Maßnahmen versucht, aber dann habe ich den Hausmeister und einen Rettungswagen gerufen“, erzählt Marta Z. Der Notarzt versucht, Tadeusz K. zu retten - vergeblich.

Der mutmaßliche Täter konnte zunächst flüchten, im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung dann aber noch am Freitagabend gegen 22:30 Uhr in einem Zug kurz vor Rotenburg festgenommen werden. Noch in der Nacht wurde der 26-Jährige nach Stade überführt. Derzeit sitzt der Mann in einer niedersächsischen Justizvollzugsanstalt.

Die grausame Messerattacke wirft vor allem eine Frage auf: Warum hat der Tatverdächtige zugestochen? Nach Polizeiangaben soll es sich um einen 26-Jährigen aus dem Raum Stuttgart handeln, der in Buxtehude offenbar nur zu Gast war.

Die Staatsanwaltschaft Stade geht davon aus, dass das Motiv des Tatverdächtigen in einer psychischen Erkrankung liegen könnte. "Derzeit wird eine Umwandlung des Untersuchungshaftbefehls in einen Unterbringungsbefehl geprüft", sagt Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft, gegenüber dem WOCHENBLATT.

Dabei geht es um die Frage, ob der mutmaßliche Täter schuldunfähig ist. In dem Fall würde die Staatsanwaltschaft eine Unterbringung in einer geschlossenen Einrichtung (Maßregelvollzug) beantragen. Breas vermutet, dass sich die Ermittlungen noch mehrere Wochen hinziehen werden.

Ob Alkohol oder Drogen bei der Tat eine Rolle spielten, bleibt weiter unklar. „Eine Blutprobe wurde genommen“, sagt Polizeisprecher Rainer Bohmbach. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Markus S. heißt der Tatverdächtige. Er soll sich im siebten Stock bei einem Bekannten aufgehalten haben, bevor er die Tat beging.

Die Bewohner des Hochhauses an der Schröderstraße 9 sind entsetzt. Kaum jemand möchte sich zu dem schrecklichen Ereignis äußern.

Die Ehefrau des Opfers kann nicht glauben, was ihrem Mann widerfahren ist: „Er konnte doch keiner Fliege etwas zuleide tun.“

• Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter Tel. 04161-647115 zu melden.

Redakteur:

Alexandra Bisping

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