Mensch des Jahres: Rolf Lützow hat ein Ehrenamt fast als Vollzeitjob
tk/cbh. Buxtehude. Langeweile kennt er nicht: Am Montag war Rolf Lützow (70) zu Vertragsverhandlungen in London. Jeden Vormittag sitzt er an seinem Rechner und erledigt Korrespondenz, den Rest des Tages gehören Behördengänge, Genehmigungen einholen und diverse Verhandlungen - mitunter auf Englisch - zu seinen Aufgaben. Und natürlich die Suche nach Sponsoren, ohne die es nicht geht. Der 2. Vorsitzende des Automobilclubs Niederelbe (ACN) hat einen Job als Vollzeit-Manager - und das im Ehrenamt. Als Pensionär zog Lützow 2006 nach Apensen, engagierte sich zunächst im Arbeitsdienst an der Strecke und ist heute aus dem Team der Ehrenamtlichen des ACN nicht mehr wegzudenken.
Warum er sich ehrenamtlich betätigt? "Als Pensionär hat man viel Zeit - und ich hatte Lust, mich sinnvoll zu engagieren", so Lützow.
Als ehemaliger Referatsleiter im Verteidigungsministerium ist er für den ACN die Idealbesetzung bei vielen wichtigen Aufgaben. Lützow betont: "Wir sind alles Ehrenamtliche, die diese Riesenveranstaltung, den WM-Rallycrosslauf, bewältigen." Die Verantwortung ist groß: Es sind hohe Geldausgaben, die der Club verantwortet. Ein WM-Lauf hat schonmal ein Volumen von 500.000 Euro.
Angst vor der Verantwortung kennt Lützow nicht: "Als Soldat bin ich gewohnt, große Verantwortung zu tragen. Davor fliehe ich nicht."
Der nächste Termin in seinem vollen Kalender: ein Besuch auf dem Estering. Dort werden nach den Auflagen der Fédération Internationale de l’Automobile (FIA; der internationale Dachverband des Automobils bzw. der Autofahrer mit Sitz in Paris, Anm.d.Red.) Betonwände und Fangzäune an der Strecke gebaut. Eine Voraussetzung, um weiter international im Rallycross-Sport dabei zu sein.
Danach gefragt, ob er bereits selbst einmal einen PS-Boliden über die Rennstrecke gesteuert hat, meint Rolf Lützow: "Dafür bin ich zu alt ". Augenzwinkernd fügt er hinzu: "Mitgefahren bin ich aber schon."
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