War früher alles besser?

Früher war alles besser, oder? Auf jeden Fall war das Leben analog | Foto: tp
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JOBS und KARRIERE

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Laut der Blikk-Medien-Studie 2017 nutzen 99 Prozent aller Jugendlichen täglich digitale Geräte, sogar 70 Prozent der Kita-Kinder "spielen" mehr als 30 Minuten täglich mit den Smartphones ihrer Eltern. Deutschlandweit sind schätzungsweise 600.000 Jugendliche und junge Erwachsene internetsüchtig, rund 2,5 Mio. werden als "problematische Nutzer" eingestuft. Schöne neue Welt...
Rückblick in die 1990er Jahre. Ich, WOCHENBLATT-Redakteurin Lena Stehr (35), wachse ohne Smartphone und Social Media auf. Meine Clique treffe ich nachmittags irgendwo draußen, verabredet haben wir uns in der Schule, später reden wir, klettern auf Bäume oder fahren mit dem Fahrrad durch die Gegend, wissen nicht, was andere Mitschüler in dem Moment machen. Ich freue mich auf die Schule, weil ich dann mit meinen Freunden sprechen kann oder den Jungen wiedersehe, den ich gerade gut finde.
Heute hätte ich ihn wohl längst per Whatsapp gefragt, was wir in Mathe auf hatten, gefolgt von einem Smiley mit roten Wangen, der die vage Hoffnung impliziert, aus der Konversation könnte sich vielleicht mehr entwickeln als nur ein Gespräch über Hausaufgaben.
Damals musste ich den Jungen entweder direkt ansprechen (wer traut sich das schon?), über Festnetz anrufen (auch eine große Überwindung, denn vielleicht geht die Mutter ran) oder ihm einen Brief schreiben (meiner Meinung nach immer noch eine größere Überwindung als eine unverbindliche Whatsapp).
Irgendwie kompliziert, aber trotzdem cool. Ich hatte eine tolle Jugend und möchte um keinen Preis mit einem Jugendlichen von heute tauschen. Früher war eben alles besser als heute, wo niemand mehr ohne Handy leben kann und sich in virtuellen Chats verliert, statt sich real zu verabreden. Wo man zwar mit der ganzen Welt vernetzt ist, sich ohne Smartphone aber schnell hilflos und einsam fühlt.
Doch war früher wirklich alles besser? Ein deutscher Zukunftsforscher hat herausgefunden, dass es vor allem die 35- bis 55-Jährigen sind, die glauben, dass sich die Lebensbedingungen in den vergangenen Jahrzehnten verschlechtert haben. Auf Vergangenes blickt man ab einem bestimmten Alter offensichtlich durch eine leicht verschwommene Nostalgiebrille.
Ein britischer Psychologe behauptet außerdem, dass es in jeder Generation die kollektive Angst vor neuen Medien gibt und die Skepsis demgegenüber, wie junge Menschen ihre Zeit verbringen. Im Mittelalter sei z.B. das Lanzenstechen auch zunächst mit Argwohn betrachtet worden, bevor es sich etablierte. Später verhielt es sich ähnlich mit der Druckerpresse, Filmen und dem Fernsehen.
Moment mal
Und es scheint tatsächlich so zu sein, dass bei der "Jugend von heute" Hopfen und Malz noch nicht verloren ist. So las ich kürzlich in einer überregionalen Wochenzeitung das Zitat eines 17-jährigen, der lieber mit einer "ihm wichtigen Person auf der Couch liegt und Gedanken austauscht, statt Textnachrichten zu beantworten". Und auch der deutsche Rapper Cro sagt in einem seiner Songs: "Leg das Handy mal weg und relax mit mir."
Ich bin gespannt, was die Jugendlichen von heute mit Mitte 30 über die neue Jugend denken.
Lena Stehr

Früher war alles besser, oder? Auf jeden Fall war das Leben analog | Foto: tp
Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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