Der Hedendorfer Windkraft-Streit tobt jetzt heftiger
BI Hedendorf reicht Kommunalaufsichtsbeschwerde gegen Landrat ein
tk. Hedendorf. Der Streit um die Baugenehmigung für die Erweiterung des Windparks Ruschwedel/Apensen/Hedendorf um zwei Windräder nimmt an Heftigkeit zu. Die "Bürgerinitiative (BI) Hedendorf und Umgebung" hat eine Kommunalaufsichtsbeschwerde gegen Landrat Michael Roesberg beim niedersächsischen Innenministerium eingereicht.
Die BI hält die vom Landkreis Stade erteilte Baugenehmigung für rechtswidrig. Sie fordert Innenminister Boris Pistorius (SPD) daher auf, einen Baustopp zu verfügen.
Anlass für den Streit: Die BI ist der Auffassung, dass die Erweiterung des Windparks von 21 auf dann 23 Windräder nur mit einer gründlichen Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) möglich wäre. Der Landkreis hält das für unnötig und geht aufgrund einer Vorprüfung davon aus, dass die Erweiterung keine negativen Auswirkungen auf Mensch und Natur habe (das WOCHENBLATT berichtete).
Die BI hat auch deshalb das Innenministerium eingeschaltet, weil die Landesregierung als Antwort auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion geantwortet hat, dass eine UVP erforderlich wäre.
BI-Sprecher Bernd Prang spricht in der Begründung der Kommunalaufsichtsbeschwerde davon, dass der Landkreis Stade die UVP "rechtswidrig verschleppt hat".
Ungemach droht dem Betreiber des Windparks, die Windkraft Nord (WKN) aus Husum, gegenwärtig auch von einer anderen Seite. Die Baufaufsicht der Stadt Buxtehude hat festgestellt, dass bei der Tragfähigkeit noch neue Berechnungen fällig seien. Danach könne aber weiter gebaut werden.
Im Stader Kreishaus war bislang noch nichts von der Kommunalaufsichtsbeschwerde bekannt. Wenn sich das Innenministerium gemeldet habe, werde es eine Stellungnahme geben, so Kreissprecher Christian Schmidt.
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