EM-Lauf verbieten: Neue Attacke auf den Estering

Im Oktober soll auf dem Estering ein Lauf zur Rallycross-EM stattfinden. Gegner der Rennstrecke wollen das gerichtlich verbieten lassen | Foto: FIA WorldRallycross/ACN
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Gegner wollen die zwei Rennen in diesem Jahr gerichtlich verbieten lassen

b>tk. Buxtehude. Einige Jahre war es ruhig, doch jetzt ist der Automobilclub Niederelbe (ACN) wieder mit einer Attacke auf seinen Estering konfrontiert. Die vor rund zwei Jahren gegründete "Initiative Umweltschutz Estetal" (IUE) mit ihrem Vorsitzenden Günter Graf wirft dem ACN eine intensivere Nutzung der Rennstrecke vor, als dies durch den Bebauungsplan erlaubt ist. Die IUE will weitere Veranstaltungen in diesem Jahr gerichtlich verbieten lassen. Das betrifft zwei Rallycross-Veranstaltungen.

Hintergrund: Der Estering wurde erst nachträglich in den 1980er Jahren durch einen Bebauungsplan legalisiert. Die Gegner hatten auch danach jahrelang die Stillegung gefordert. Alle Probleme sollten eigentlich mit einer durch den Landkreis erteilten Betriebsgenehmigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz 2011 gelöst sein. Darin wurde unter anderem durch Gutachten nachgewiesen, dass erforderliche Lärmwerte eingehalten werden. In Sachen Lärm- und Umweltschutz hat der ACN in den vergangenen Jahren kräftig investiert. Rund eine Million Euro sind in die Strecke geflossen.

Der Hebel an dem die IUE ansetzt: Sechs Veranstaltungen sind laut B-Plan erlaubt. Der ACN vermietet den Rundkurs aber für Test- und Trainingsfahrten. Mit dem DM-Lauf am kommenden Wochenende und dem Europameisterschaftslauf am 18. und 19. Oktober wären das mehr als sechs Veranstaltungen. Daher will die IUE die beiden Rennen gerichtlich verbieten lassen.

Ob das klappt, ist fraglich. Ralf Dessel, Verwaltungsjurist der Buxtehuder Stadtverwaltung: "Eine Veranstaltung ist erst dann eine, wenn sie mit Publikumsbesuch verbunden ist." Die Estering-Gegner halten dagegen, dass im B-Plan steht: "Jegliche Benutzung mit Fahrzeugen ist Motorsport." Das würde allerdings auch bedeuten, dass ein Lkw, der Sand anliefert, ein Motorsportfahrzeug wäre.

Fraglich ist nach Einschätzung von Insidern auch, ob die IUE überhaupt ein Klagerecht besitzt. Die Initiative ist bislang kein anerkannter Naturschutzverband, der automatisch ein Verbandsklagerecht besitzt. In diesem Fall könnten nur Einzelne als Betroffene gegen den ACN klagen. Das wäre genau das, was in der Vergangenheit auch versucht wurde.

Der ACN sieht die Sache gelassen. Vorsitzender Andreas Steffen: "Wir halten alle Auflagen ein und haben einen engen und guten Kontakt zur Stadt Buxtehude und dem Landkreis Stade." Dass es zu einer erneuten Attacke auf den Estering kommt, wundert Steffen nicht. "Günter Graf hat sich das offenbar zur Lebensaufgabe gemacht." Er kämpfe als Anlieger seit mehr als zehn Jahren gegen die Rennstrecke. Dass es der IUE weniger um Naturschutz als um den Kampf gegen die Rennstrecke geht, macht Steffen auch daran fest, dass der Verein am nächsten Rennsonntag zu einer ornithologischen Wanderung durchs Estetal einlädt. Es gehe wohl mehr um Stimmungsmache und nicht ums Vogelbeobachten.

KOMMENTAR ZUM ESTERING

Der Bebauungsplan schränkt die Estering-Nutzung ein. Daher ist vieles nicht möglich, was eigentlich wünschenswert wäre. Zum Beispiel Konzerte. Es muss ja nicht ein "Mini-Hurricane" sein. Aber das erfolgreiche "International Music Festival (IMF) braucht einen neue Spielstätte für das Open-Air-Konzert. Der Estering wäre perfekt. Von Parkplatz bis Toiletten ist alles da. Und ein Klassikkonzert in naturnaher Idylle hätte einen besonderen Reiz.

Ich befürchte allerdings - jenseits von B-Plänen und Gesetzen -, dass die Estering-Gegner auch dann über Lärmimmission schimpfen, wenn Starpianist Haiou Zhang bei einem Rachmaninow Klavierkonzert fortissimo in die Tasten haut.

Tom Kreib

Im Oktober soll auf dem Estering ein Lauf zur Rallycross-EM stattfinden. Gegner der Rennstrecke wollen das gerichtlich verbieten lassen | Foto: FIA WorldRallycross/ACN
ACN-Vorsitzender Andreas Steffen | Foto: tk
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Tom Kreib aus Buxtehude

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