Stillstand seit 47 Jahren: Ortsumgehung Ovelgönne wurde schon 1969 gefordert

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Ortsumgehung Ovelgönne: lange Tradition einer aktuellen Debatte / Schon 1969 wurde Umgehung thematisiert

tk. Ovelgönne. "Der auf den Straßen lastende Verkehrsstrom wird in naher Zukunft den Bau einer Entlastungsstraße notwendig machen." Dieser Satz steht in einem Behördenpapier zum Flächennutzungsplan Ovelgönne und liest sich so, als ob er von einigen Wochen geschrieben worden wäre. Weit gefehlt: Die Erläuterungen zum Flächennutzungsplan stammen aus dem Jahr 1969. Damals gehörte das Dorf noch zum Landkreis Harburg.

Günther Roßmann (89), Ovelgönner Bürger und kritischer Beobachter der Politik, hat den Bericht in seinem umfangreichen Archiv gefunden. "Seit nunmehr 47 Jahren wird festgestellt, dass Ovelgönne unter zu viel Verkehr leidet", stellt Roßmann fest. Geändert hat sich nur eins: Der Verkehr ist beständig gewachsen.

Dass Roßmann jetzt in seinem Archiv nachgeschaut hat, liegt an der neuerlichen Diskussion, die Verlängerung der B3neu endlich bis Elstorf weiterzubauen. Problem: Das Projekt, aus Sicht der Betroffenen mehr als dringlich, steht nicht im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans.

Ovelgönnes Ortsvorsteher Rolf Marquardt, der kürzlich zu einer Infoveranstaltung über die Ortsumgehung eingeladen hatte, ergänzt die Kritik Roßmanns mit den knappen Worten: "Es ist nichts passiert." Er geht in der Ovelgönner Geschichte nur bis 2006 zurück. Damals wurde der Ortsentwicklungsplan aufgestellt. In der Verkehrsprognose für das Jahr 2010 wurde auf dem B73-Teilstück von "Inne Beek" bis zur Abzweigung der B3 mit täglich 36.000 Fahrzeugen gerechnet. "Jetzt sind sechs Jahre vergangen und der Verkehr ist nicht weniger geworden", so Marquardt.
Der CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke und sein Kollege Helmut Dammann-Tamke setzen sich in Hannover dafür ein, dass die Ortsumgehung auf die politische Agenda kommt. In Buxtehude hat der Rat zudem eine Resolution verabschiedet, dass dieses Projekt endlich angegangen wird. Die beiden Kreistage in Winsen und Stade wollen das Vorhaben ebenfalls voranbringen.

So hat der Stader Kreistag während der jüngsten Sitzung beschlossen, dass sich die beiden Landräte gemeinsam dafür einsetzen. Ein entsprechendes Schreiben werde derzeit erarbeitet, so Michael Roesberg. Es geht vor allem darum, so Stades Landrat, dass die Zuständigkeiten innerhalb der Behörden geklärt werden. Ein Teil der Fortführung der B3neu würde von der Landesbehörde für Verkehr in Lüneburg, der andere von der Landesbehörde in Stade geplant. "Das muss in einer Hand liegen", sagt Roesberg.

Und Heiner Schönecke bereichert die historische Sicht auf das Problem um einen weiteren Aspekt: Mitte der 70er Jahre hatte die Bundesregierung ein Programm aufgelegt, um den Straßenbau anzukurbeln. Es wurden vor allem Ortsumgehungen gebaut. Auch eine Elstorfer Umgehung war im Gespräch. Es hatte sich sogar schon eine Initiative dagegen gebildet. Das Land habe es aber nicht hinbekommen, die Mittel einzuwerben. "Die meisten Gelder flossen damals nach Bayern", so Schönecke.

Dann wäre es sozusagen eine ausgleichende historisch-politische Entscheidung, die Fortführung der B3neu doch in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans aufzunehmen.

Redakteur:

Tom Kreib aus Buxtehude

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