Buxtehuder A26 Anbindung: Siegt einmal mehr der Wachtelkönig?
tk. Buxtehude. Es läuft alles auf die Rübker Straße (K40) als Buxtehuder Autobahnzubringer hinaus: Neue Untersuchungen, die der Landkreis in Auftrag gegeben hat, sollen nach WOCHENBLATT-Informationen einer Umgehung entlang des Vogelschutzgebietes eine klare Absage erteilen. Einmal mehr stoppt der Wachtelkönig damit mutmaßlich ein Verkehrs-Projekt. Eine politische Mehrheit in der Estestadt will dagegen die Umgehung und nicht die K40.
Weil Buxtehude nicht den vom Landkreis favorisierten K40-Ausbau will und eine Umgehung Richtung Ostmoorweg fordert, wurden neue Gutachten in Auftrag gegeben. Demzufolge könnte die Umgehung zu einer erheblichen Beeinträchtigung des FFH-Gebietes führen - auch wenn es nur am Rande berührt würde.
So dürfe zum Beispiel nicht nur ein anzuknabbernder FFH-Rand betrachtet werden. Es sei erforderlich, die Auswirkungen des Zubringers auf das gesamte Areal zu bewerten. Und dann, so soll es in einem juristischen Gutachten stehen, seien Entwicklungspotenziale für Wachtelkönig und die unter Schutz stehende Natur beeinträchtigt.
Damit wäre, zumindest aus Sicht des Landkreises, der den Zubringer plant, finanziert und baut, die Rübker Straße endgültig gesetzt. Würde die Umgehung geplant, so die Sicht in Stade, wäre das alles andere als rechtssicher. Eine Klage von Naturschutzverbänden würde einen Planfeststellungsbeschluss mutmaßlich kippen.
Eine vertrackte Situation: Denn gegen die K40 als A26-Zubringer wird die sehr aktive Bürgerinitiative garantiert auch Klage einreichen. Egal, was die Kreispolitik und der Buxtehuder Rat entscheiden - das letzte Wort wird mit Sicherheit ein Gericht sprechen.
Wer mit Politikern aus der Estestadt über das neue Gutachten spricht, bekommt immer folgenden Kommentar zu hören: "Das kommt nicht überraschend." Vor allem Landrat Michael Roesberg halte unbeirrt an der K40 fest. "Damit ist das Ergebnis eines Gutachtens von vornherein klar", so ein Ratsmitglied aus Buxtehude.
Was einige Politiker aus der Estestadt befürchten: Ein jahrelanger Streit vor den Gerichten könnte dazu führen, dass die Autobahn fertig ist, die Abfahrt aber nicht, weil der Zubringer fehlt. "Das wäre noch peinlicher als die aktuelle Einbahnenstraßen-Autobahn", meint ein SPD-Politiker.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.