Die Buxtehuder Grünen, die NSA und politischer Winterschlaf
tk. Buxtehude. "Die Buxtehuder Grünen sind aus dem Winterschlaf erwacht", verkündet ihr Fraktionschef Michael Lemke und präsentiert einen Antrag seiner Partei. Ein Paradebeispiel für den Leitsatz "global denken, lokal handeln" und die schlichte Schönheit symbolischer Politik.
Vor dem Hintergrund der flächendeckenden NSA-Ausspähung sollte in Buxtehude eine Einrichtung symbolisch nach Edward Snowden benannt werden. Die Grünen schlagen, und das ist wirklich pfiffig, dafür das Stadtarchiv vor. "Auch dort lagern wertvolle Informationen", begründen sie ihren Vorschlag.
Angesichts dieser großartigen Idee, stellt sich die Frage: Hat die NSA die grünen Kommunikationskanäle in Buxtehude infiltriert oder befürchtet Fraktionschef Lemke, wie Kanzlerin Merkel, in den Fokus der Geheimdienste geraten zu sein?
Man möchte hoffen, dass die Grünen entweder schnell in die Frühjahrsmüdigkeit verfallen oder richtig wach werden. Der Snowden-Vorschlag ist doch viel zu kurz gedacht. Es gibt noch so viele große Themen und Namen, die sich unbedingt symbolisch in Buxtehude wiederfinden müssen: Die Halepaghenschule wird das Pussy-Riot Gymnasium, das Stadthaus zum Mandela-Building und der Petri-Platz wird in Michail-Borissowitsch-Chodorkowski-Platz umbenannt. So geht symbolische Politik, da wird geklotzt und nicht gekleckert.
Tom Kreib
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