An der Wirklichkeit vorbei geplant: Der Bundesvorsitzende Dr. Carsten Linnemann hält beim MIT-Neujahrsempfang die Festrede

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Vom Mindestlohn über den Meisterbrief bis zum Abbau der kalten Progression die großen Themen des Mittelstandes kurzweilig auf den Punkt gebracht: Mit seiner Festrede riss Dr. Carsten Linnemann (MdB) die rund 200 begeisterten Zuhörer fast von ihren Stühlen: Beim Neujahrsempfang der Mittelstandsvereinigung (MIT) des Landkreises Stade, der traditionell bei BMW Stadac in Buxtehude stattfindet, sprach der MIT-Bundesvorsitzende den anwesenden Unternehmern aus der Seele. "Er hat den Nagel auf den Kopf getroffen", lobt der Kreisvorsitzende Hennig Münnecke.
Beispiel Mindestlohn: Kein Unternehmer habe sich bei Linnemann über die Höhe von 8,50 Euro beschwert. Es sind die Umsetzung und die bürokratischen Anforderungen, die mittelständischen Unternehmen das Leben schwer machen und die an der Wirklichkeit vorbei geplant seien. "Einen Minijob muss ich nicht mehr detailliert dokumentieren, schließlich gibt es einen Vertrag zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber", sagt Linnemann. Als "Farce" und "Bürokratiediktatur" bezeichnet er zudem die Arbeitsschutzverordnungen der Großen Koalition, nach der sogar die Größe eines Schreibtisches am Heimarbeitsplatz festgeschrieben wird.
Ebenso wirklichkeitsfremd sei es, einen leistungsstarken 65-Jährigen, der noch arbeiten will, in Zeiten des Fachkräftemangels und demografischen Wandels in den Ruhestand zu schicken.
Laut der Definition von Linnemann handelt es sich bei mittelständischen Unternehmen um familiengeführte Betriebe mit echten Kontakten zu Bürgern und Institutionen. "Diese Beziehungen machen Unternehmer zu ehrbaren Kaufleuten", so der MIT-Bundesvorsitzende. Sorge bereiten ihm jedoch Entscheidungen der großen Koalition, die fernab der Praxis getroffen werden. So sei es eine "Schweinerei", dass eine Gehaltserhöhung aufgrund der höheren Besteuerung dazu führen könne, dass der Arbeitnehmer weniger im Portemonnaie habe. Dass der Abbau der kalten Progression noch in dieser Legislaturperiode angegangen werde, sei ein Riesenerfolg der MIT.
Letzten Endes sei es für die Zukunft wichtig, dass Leistungsanreize geschaffen werden: Leistung muss sich lohnen. Und auch junge Menschen wollen stolz sein und brauchen Karrieremöglichkeiten: Nicht zuletzt aus diesem Grund kommen dem Erhalt des Meisterbriefs und den dualen Studiengängen eine besondere Bedeutung zu. "Wenn weiterhin nur auf Akademiker gesetzt wird, fehlen im Handwerk und im industriellen Mittelstand bald die Fachkräfte", so Linnemann.

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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