Unternehmerischen Mut zeigen: E-Commerce-Experte Moritz Koch rät zur Offenheit gegenüber neuen Technologien

Moritz Koch, Managing Director Commerce Plus, bei einem Vortrag zum Thema "stationärer Handel vs. E-Commerce" im Juni 2015 | Foto: Commerce Plus
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Mit Moritz Koch, Geschäftsführer der SinnerSchrader Agentur Commerce Plus mit Büros in Hamburg und Hannover, hat das WOCHENBLATT einen namhaften Experten zum Thema E-Commerce interviewt. Die Agentur entwickelt und setzt E-Commerce Strategien um und hat sich auf die Beratung von Händlern und Markenherstellern spezialisiert. Mehr als 100 Spezialisten betreuen Kunden wie z.B. Tchibo, Drogerie Müller, simyo, expert, Parador und das Schuhhaus Görtz.

WOCHENBLATT: Wie schätzen Sie die nationale Entwicklung des stationären Handels in den kommenden zehn Jahren ein?
Moritz Koch: Die Möglichkeiten, Produkte zu kaufen, sind durch die Digitalisierung des Handels in den vergangenen fünf Jahren explodiert. Dieser Prozess wird von Dauer sein. Bei vielen Produkten haben wir eine starke Preistransparenz, vorangetrieben durch das Internet und die digitalen Medien. Möchte der Kunde z.B. in meinem Buchladen einen Roman kaufen, kann er zugleich im Internet nachsehen, was das Buch kostet, es online kaufen oder als eBook herunterladen. Als Buchhändler kann ich auf das Einkaufserlebnis in meinem Geschäft und auf Mehrwerte setzen: z.B. eine Leseecke, innovative Bezahlmöglichkeiten und Events. Ich muss als stationärer Händler meine Stärken ausbauen. Vor allem muss ich offen für neue Technologien sein.
WOCHENBLATT: Welche Innovationen steigern die Überlebensfähigkeit der Offlinehändler?
Moritz Koch: Im Prinzip alle, die sich an den Bedürfnissen des Kunden ausrichten, den Produktverkauf mit Services ergänzen und die meine Geschäftsprozesse verschlanken. Die ersten beiden Punkte erfahre ich im Dialog mit meinen Kunden. Daraus ergibt sich auch, ob ich als Händler einen eigenen Onlineshop brauche oder ob eine vernünftige Websitepräsenz ausreicht. Damit bin ich schon bei ihrer ganzheitlichen Commerce-Strategie, die Online- und Offline-Komponenten berücksichtigen muss und entlang den Bedürfnissen meiner Zielgruppe entwickelt werden sollte.
WOCHENBLATT: Welche Maßnahmen gibt es noch?
Moritz Koch: Alle Maßnahmen, die eine langfristige Kundenbindung bewirken, sollten geprüft werden. Der Konsument ist zunehmend überfordert und freut sich, wenn ein Händler Orientierung gibt. Maßnahmen wie Newsletter, persönliche Mails, Servicetelefon, Apps, mobile Websites sind gut, der Nutzen muss aber klar erkennbar sein. Dabei gilt es zu forschen, zu testen und überhaupt unternehmerischen Mut zu zeigen. Eben das zu tun, was deutschen Unternehmen internationale Anerkennung verschafft hat.
WOCHENBLATT: In ein Ladengeschäft kommen Kunden gerne, wenn sie den Einkauf mit positiven Emotionen verbinden: Dazu gehört z.B. eine ansprechende Warenpräsentation, eine freundliche Fachberatung, Persönlichkeit. Welche Kriterien gelten für einen Onlinehändler?
Moritz Koch: Ein Onlinehändler muss den Einkauf genauso zum Erlebnis machen, nur dass seine Produkte physisch nicht vorhanden sind. Darin liegt die Herausforderung. Warenpräsentation, Verfügbarkeitsanzeige, Suchfunktion und Kategorisierung, Bestellprozesse, Impressionen oder der Warenkorb: Alles muss darauf abgestimmt sein, das der Benutzer schnell Produkte findet, sich ein gutes Bild vom Produkt machen und es unkompliziert bestellen kann.
WOCHENBLATT: Als Partner des Handels steht für uns der Kunde im Mittelpunkt: Was erwarten die Shopper im Jahr 2020?
Moritz Koch: 2020 werden wir bargeldlos einkaufen und keine Einkäufe nach Hause tragen müssen. Die digitale Vernetzung wird unser Leben positiv verändern, aber eine Herausforderung bleiben. Alle bedienbaren Technologien, die einen erkennbaren Nutzen für uns haben, sind zukunftsfähig.

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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