Wie Reincke Naturfarben die Folgen der Brand-Katastrophe bewältigt
Großbrand in Buxtehude: Naturfarben Reincke produziert vorübergehend in Skandinavien
tk. Buxtehude. In dieser Woche soll der Abtransport der Brandruine im Buxtehuder Gewerbegebiet an der Rudolf-Diesel-Straße beginnen, sagt Sabine Reincke aus der Geschäftsführung von Reincke Naturfarben. Wie es in Zukunft um den Standort des Unternehmens bestellt ist, dessen Produktionsstätte vor acht Wochen einem Großbrand zum Opfer fiel, stehe derzeit noch nicht fest. Gegenwärtig ist die Produktion nach Skandinavien verlagert worden.
Die Bewältigung dieses Unglücks ist eine Riesenaufgabe: Vor einem möglichen Neubau an der Rudolf-Diesel-Straße müssen eine Vielzahl behördlicher Genehmigungen eingeholt werden. Würde sich die Unternehmensführung für die Wiedererrichtung aussprechen, falle dieser Neubau nicht unter den Bestandsschutz - obwohl es die Produktionsstätte an der Rudolf-Diesel-Straße schon viele Jahre gab - sondern werde planungsrechtlich wie ein Neubau behandelt.
Der Fokus habe zuerst auch auf anderen Dingen gelegen, sagt Sabine Reincke. Nämlich der zuverlässigen Belieferung der Kunden. Daher werde jetzt im Ausland produziert. "Was nützt es, neu zu bauen, wenn die Kunden weg sind", so Sabine Reincke. Geschäftsführer Ingo Reincke erläutert, wie die Brandkatastrophe in den Tagen nach dem Unglück stückweise bewältigt wurde: "Wir haben sofort nach anderen Produktionsstandorten gesucht", sagt er. In Skandinavien sei das Team fündig geworden.
Dort werden jetzt alle Produkte an einem Standort produziert und ein Reincke-Team sei immer vor Ort. "Ich habe dort gerade sieben Wohnungen gemietet", so Reincke. Es habe nach dem Unglück viel Unterstützung und Hilfe gegeben - auch von den skandinavischen Behörden. "Wir haben inzwischen mehr als 80 Prozent unserer Lieferkapazitäten erreicht", sagt Ingo Reincke. In gut drei Wochen soll die Quote bei 100 Prozent liegen.
Mit kleinen Schritten sei es nach dem Unglück auch in Buxtehude zurück in die Normalität gegangen. Wobei der Alltag in der Firma komplizierter geworden sei. "Früher ist man schnell durch die Halle gelaufen um etwas zu klären, jetzt muss das telefonisch gemacht werden", sagt Sabine Reincke. Auch wenn die Produktion wieder läuft - "so ein Ereignis steckt man nicht so schnell weg", beschreibt sie die Gefühlslage für das ganze Team von Reincke Naturfarben.
Mitte August hatte ein Großbrand den Unternehmenssitz sowie das danebenliegende Betriebsgebäude der Tischlerei Effenberger vernichtet. Die Polizei hat den Sachschaden anfangs auf mindestens zwei Millionen Euro geschätzt. Ingo Reincke erklärt, dass die Schadenssumme mittlerweile rund vier Millionen Euro betrage.
Brandermittler der Polizeiinspektion Stade hatten herausgefunden, dass ein Tauchsieder eine Flüssigkeit in Brand gesetzt hatte. Dadurch sei eine Kettenreaktion ausgelöst worden.
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