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Ungewöhnliches Spektakel für einen guten Zweck: Der "Tonnenball" in Assel

Wer sich nicht korrekt verhält, wird auf einer Tonne durch den Saal gezogen und muss eine Strafe zahlen | Foto: oh
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  • Wer sich nicht korrekt verhält, wird auf einer Tonne durch den Saal gezogen und muss eine Strafe zahlen
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lt. Assel. Ein ungewöhnliches Spektakel findet immer am ersten Samstag des Jahres in Assel statt. Dann veranstalten die Liebfrauenbrüderschaft von 1472 und die Schiffergesellschaft von 1671 ihren traditionellen "Tonnenball", bei dem auf außergewöhnliche Art Geld für Menschen in Not gesammelt wird.
Die Gäste, die meist in großen Scharen zum Ball strömen, können sich verschiedener "Verbrechen" schuldig machen, die eine Geldstrafe nach sich ziehen. Sie können z.B. zu laut reden, jemanden böse ansehen, zuviel tanzen oder nicht standesgemäß mit einer Wäscheklammer an ihrer Festkleidung herumlaufen.
Dann walten die Ältermänner ihres Amtes und holen die Angeklagten durch Klopfen und Rufen an ihren "Richtertisch". Wer nicht sofort erscheint, wird von zwei Geschworenen mit einer Kerze abgeholt und muss dafür zusätzlich etwas bezahlen.
Ganz hartnäckige Sünder werden auf einer gepolsterten Tonne durch den Saal zum "Richtertisch" gezo­gen und müssen dort eine noch höhere Strafe entrichten. Zum Abschluss wird ein Gläschen "Köm" oder "Selters” getrunken, um sich mit seinem Kontrahenten zu versöhnen.
Höhepunkt des Festes ist der Ehrentanz der beiden Festgeber mit ihren Ehefrauen und die darauf folgende Polonaise mit den Älterleuten und ihren Partnern. Hierbei wird nach altem Brauch dem Festgeber für das folgende Jahr eine Myrtenkrone "zugetanzt".
Die Festgeber werden von den Älterleuten im Vorfeld bestimmt. "Ihre Aufgabe ist es hauptsächlich, Werbung für den kommenden Tonnenball zu machen, damit möglichst viele Leute kommen", sagt der Vorsitzende der Gilden Wilfried Hinrichsen. So sei gesichert, dass genug Geld für Menschen in Not in der Kirchengemeinde Assel gesammelt werde - getreu dem Wahl­spruch auf dem Banner der Gilden: "Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht".
Übrigens: Warum die "Angeklagten" ausgerechnet auf einer Tonne durch den Saal gezogen werden, weiß auch Wilfried Hinrichsen nicht genau zu sagen. Er erinnert sich aber, dass zu dem gleichen Zweck noch vor rund 40 Jahren ein Stuhl benutzt wurde. Unter der Tonne befinden sich Rollen. Sie sei auf jeden Fall einfacher zu ziehen als ein Stuhl, sagt Hinrichsen.

Wer sich nicht korrekt verhält, wird auf einer Tonne durch den Saal gezogen und muss eine Strafe zahlen | Foto: oh
Die Festgebenden Brüder sind an ihren Myrtenkronen zu erkennen | Foto: oh
Redakteur:

Lena Stehr

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