Grünen-Chefin Renate Künast auf Wahlkampf-Tour: "Widerstand gegen Veggie-Day beeindruckt mich nicht"
ce. Fahrenholz. "Der Widerstand beeindruckt mich nicht. Immerhin sagen 40 Prozent der Bevölkerung 'Ja' zu einem fleischlosen Kantinenessen." Mit deutlichen Worten verteidigte Renate Künast (57), Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen, jetzt im Elbmarsch-Dorf Fahrenholz den umstrittenen Plan ihrer Fraktion, nach der Bundestagswahl einen vegetarischen Tag ("Veggie-Day") in Kantinen einzuführen, um den Fleischkonsum zu senken. Den Vorwurf, die Grünen wollten die Menschen bei ihrer Ernährung bevormunden, wehrte Künast ab. "Eine Bevormundung findet heute statt. Die Fleischindustrie bekommt immer mehr Zuschüsse, für Anbieter vegetarischer Erzeugnisse wird immer weniger Geld ausgegeben", betonte die Politikerin. Und gab sich optimistisch: "Bei Start der Anti-Atomkraft-Bewegung mussten die Grünen auch mit viel Widerstand kämpfen. 30 Jahre später waren wir die Sieger."
In Fahrenholz besuchte Renate Künast auf ihrer Wahlkampf-Tour auf Einladung des Grünen-Ortsverbandes Winsen-Elbmarsch die Landkäserei Fehling. Mit dabei war unter anderem auch Martina Lammers, Bundestags-Direktkandidatin des Grünen-Kreisverbandes Harburg-Land. In der Käserei auf dem Familien-Bauernhof mit Milchviehhaltung auf 15 Hektar Grünland erzeugt und vertreibt Inhaberin Ulrike Fehling (43) seit 18 Jahren Milch- und Käseprodukte, die im Hamburger Speckgürtel begeisterte Abnehmer finden. "Wir wünschen uns, dass sich die Politiker weiterhin dafür einsetzen, dass wir unsere Produkte angemessen bezahlt bekommen", so Ulrike Fehling.
Renate Künast war von der "höchst kreativen" Käserei begeistert. "Wir wollen auch in Zukunft nachhaltige landwirtschaftliche Betriebe in Familienhand fördern", versprach sie. "Ihre Produkte stehen für eine hervorragende Qualität, die mit industriell erzeugten Nahrungsmitteln nicht zu vergleichen ist."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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