Hanstedt: Das Fußweg-Verbot für Radler bleibt

Heide Burmester übergibt eine Liste mit 859 Unterschriften für die Freigabe des Radfahrens auf Bürgersteigen an Hanstedts ADFC-Vorsitzenden  Dieter Bisping -  genützt hat es nichts
  • Heide Burmester übergibt eine Liste mit 859 Unterschriften für die Freigabe des Radfahrens auf Bürgersteigen an Hanstedts ADFC-Vorsitzenden Dieter Bisping - genützt hat es nichts
  • hochgeladen von Sascha Mummenhoff
Service
Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

Seid ihr Schülerinnen oder Schüler und steckt noch mitten in der Phase der beruflichen Orientierung? Oder seid ihr bereits mittendrin in eurer Ausbildung? Egal, in welcher Phase ihr euch befindet, eines ist sicher: In Deutschland gibt es über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, die nur darauf warten, von euch entdeckt zu werden! Egal, welchen Schulabschluss ihr habt, es gibt garantiert einen passenden Beruf für euch. Eine Ausbildung bietet nicht nur die Möglichkeit, frühzeitig Geld zu verdienen,...

„Die Bürgersteige sind zu schmal“, sagt der Landkreis / Die Hanstedter werden weiterhin gezwungen, auf der Straße zu fahren.

mum. Hanstedt. In Hanstedt werden die Radfahrer auch weiterhin gezwungen, auf der Straße zu fahren. Das hat jetzt der Landkreis entschieden - die Wünsche der Mehrheit der Hanstedter Bürger spielt offenbar keine Rolle.
Rückblende: „Wir haben einen großen Fehler gemacht und bitten diesen zu verzeihen!“ Mit diesen Worten versuchte Dieter Bisping, der Vorsitzende der Hanstedter Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC), Mitte Juli die Wogen zu glätten. Mehr als 100 Gäste waren in den „Alten Geidenhof“ gekommen, um ihren Unmut gegen das Fußweg-Verbot für Radfahrer deutlich zu machen (das WOCHENBLATT berichtete). „Wir werden uns dafür einsetzen, dass jeder selbst entscheiden kann, wo er mit dem Rad fahren möchte“, versprach Bisping. Einen entsprechenden Antrag habe man auf den Weg gebracht. Das Ergebnis liegt jetzt vor - und wird den Hanstedtern nicht schmecken.
Am vergangenen Donnerstag begutachteten Vertreter des Landkreises, der Samtgemeinde, der Polizei und des ADFC die betreffenden Straßen. „Dabei sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die Breite des Fußwegs im Dorf-Zentrum nicht für eine gemeinsame Nutzung für Radfahrer und Fußgänger ausreicht“, so Landkreis-Sprecher Bernhard Frosdorfer.
Der Landkreis befürchte, dass die Kommune im Falle eines Unfalls zwischen Radfahrer und Fußgänger haftbar gemacht werden könnte. Paradox ist daran nur, dass die gemeinsame Nutzung viele Jahre ohne große Zwischenfälle erlaubt war. Lediglich zu einer Ausnahme hat sich die „Experten-Kommission“ durchringen können:
Radfahrer dürfen die Winsener Straße aus Richtung Quarrendorf kommend bis zur Soltauer Straße in Richtung Nindorf auf dem Fußweg fahren. „Diese Route wird als Umleitung für die Autobahn 7 genutzt“, so Frosdorfer. Daher sei dort mit einem erhöhten Gefährdungspotenzial zu rechnen, das die Nutzung des Fußwegs rechtfertige.
Nachdem das WOCHENBLATT erstmals über die neue Verkehrsregelung berichtet hatte (Radler ab zehn Jahren werden gezwungen, auf der Straße zu fahren), hagelte es massive Kritik am Verein und seiner stellvertretenden Kreis-Vorsitzenden Karin Sager. Weil sie nicht mehr auf dem Fußweg fahren wollte, stellte sie beim Landkreis Harburg einen entsprechenden Antrag. Daraufhin wurden die bisher vorhandenen Schilder, die anzeigen, dass Radfahrer und Fußgänger den Bürgersteig gemeinsam nutzen müssen, abgenommen und durch Fußwegschilder ersetzt. Wie sehr die Hanstedter die neue Regelung ablehnen, zeigt die Aktion von Heide Burmester: Sie sammelte 859 Unterschriften mit dem Ziel, dass das Zusatzzeichen „Radfahrer frei“ angebracht wird, um den Radfahrern ihren Wunsch nach „Selbstbestimmung“ zu erfüllen.

Kommentar

Ein Bärendienst für alle Radfahrer
Jeder von uns sollte viel häufiger auf sein Rad steigen. Das ist nicht nur gesund, sondern zudem gut für die Umwelt. Aber am Ende zählt die Sicherheit - und die ist subjektiv. Wenn ich als Vater mit meinem kleinen Sohn im Kindersitz auf dem Rad unterwegs bin, dann fühle ich mich auf einer viel befahrenen Straße ungeschützt. Erst recht, wenn Lkw und Traktoren mich überholen wollen. Wie mir geht es seit Ende Juni zahlreichen Hanstedtern, die bislang ihren Einkauf mit dem Zweirad erledigten und sich seitdem lieber ins Auto setzen. Der ADFC wollte die Rechte der Radfahrer stärken. Am Ende - und daran sind vor allem Paragrafenreiter schuld - werden mehr Menschen aufs Rad verzichten.
Sascha Mummenhoff

Weitere Lese-Tipps
Radfahrer als Behördenopfer - Bürgersteigverbot in Hanstedt bleibt weiter bestehen

"Wir haben einen Fehler gemacht!"

Fußweg-Verbot für Radfahrer in der Kritik

Unterschriften-Aktion gegen Fußweg-Verbot für Radler

Fußweg-Verbot für Radfahrer in Hanstedt

„Radweg-Verbot ist lebensgefährlich“

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Service

Wichtige WOCHENBLATT-Mail-Adressen

Hier finden Sie die wichtigen Email-Adressen und Web-Adressen unseres Verlages. Wichtig: Wenn Sie an die Redaktion schreiben oder Hinweise zur Zustellung haben, benötigen wir unbedingt Ihre Adresse / Anschrift! Bei Hinweisen oder Beschwerden zur Zustellung unserer Ausgaben klicken Sie bitte https://services.kreiszeitung-wochenblatt.de/zustellung.htmlFür Hinweise oder Leserbriefe an unsere Redaktion finden Sie den direkten Zugang unter...

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.