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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Ausgräber auf Spurensuche

Kay Jebens ist mit einer Sonde unterwegs, um Metallgegenstände im Boden aufzuspüren
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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jd. Harsefeld. Das Harsefelder Neubaugebiet "Am Redder" war schon vor 2.000 Jahren eine beliebte Wohngegend. Die Grundstücke im Harsefelder Neubaugebiet "Am Redder" sind heiß begehrt. Auch im neuen Bauabschnitt wurde ein Großteil der Bauplätze bereits verkauft. Doch diese Ecke muss schon einmal eine beliebte Wohngegend gewesen sein - vor mehr als 2.000 Jahren. Die Häuslebauer, die ab Herbst ihr trautes Eigenheim auf dem sanften Höhenrücken südlich von Harsefeld errichten, werden auf historischem Gelände wohnen: Archäologen vermuten an dieser Stelle eine Siedlung aus der vorrömischen Eisenzeit - also aus einer Epoche, bevor die ersten römischen Legionen nach Germanien zogen.

"Die Wohnlage war für damalige Verhältnisse ideal", sagt die Archäologin Freia Tröger. Die Kuppe habe für einen guten Rundumblick gesorgt und dank des Rellerbaches sei reichlich fließendes Wasser vorhanden gewesen. Tröger hat mit ihrem vierköpfigen Grabungsteam gerade begonnen, das gesamte Gelände genauer unter die Lupe zu nehmen. Zunächst folgen sie den Baggern, die im Moment dabei sind, die Trassen für die Baustraßen auszuheben. "Das ist wie eine Notgrabung", sagt Tröger: "Wir haben jetzt rund zehn Tage Zeit, um Spuren zu sichten und Funde zu sichern." Sind erst die Versorgungsleitungen verlegt und die Straßen asphaltiert, ist es für die Archäologen zu spät.

Mehr Zeit steht Grabungsleiterin Tröger und ihren Mitarbeitern beim übrigen Areal, auf dem die Häuser entstehen sollen, zur Verfügung. Bis September können sich die Ausgräber auf dem Gelände austoben. Allerdings wird das, was sie zu Tage fördern, nicht unbedingt für Schlagzeilen sorgen: "Sensationsfunde sind hier nicht zu erwarten", erklärt die junge Frau. Darum gehe es aber auch nicht: Viel wichtiger sei es zu erfahren, wie die Menschen damals gelebt hätten.

Zwar ist das Holz, mit dem die Häuser vor mehr als zwei Jahrtausenden gebaut wurden, längst vergangen. Doch die hölzernen Pfosten und Wände hinterlassen Verfärbungen im Boden. Mit ihrem geübten Blick puzzelt die Archäologin dann einzelne Spuren zusammen, sodass auf der Karte Grundrisse von Wohngebäuden, Ställen oder Werkstätten erkennbar werden. Als mögliche Funde kommen Dinge in Betracht, die im Germanien vor Christi Geburt zum Zivilisationsmüll gehörten: Tonscherben, Nahrungsreste oder auch Tierknochen.

Bevor tiefer gebuddelt wieder, schreitet Grabungsfacharbeiter Kay Jebens die Fläche mit einer Sonde ab. Er sucht nach Metallgegenständen, die sich dicht an der Oberfläche befinden. Jebens machte vor zwei Jahren im benachbarten Baugebiet einen Fund, durch den das Gelände überhaupt in den Fokus der Archäologen rückte: Er entdeckte eine kleine Bronzefibel - eine Gewandspange aus Metall. Mit etwas Glück gibt der Boden vielleicht noch eine ähnliche Kostbarkeit frei.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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