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Schwarzes Meer statt "Malle": Jugendliche aus Harsefeld fuhren in die Ukraine

Herzlicher Empfang: Die Jugendlichen aus der Harsefelder Gruppe mit ihren ukrainischen Gastgebern
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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jd. Harsefeld. In den Sommerferien sind viele junge Leute auf Achse: Die einen fahren nach "Malle", um Party zu machen, andere hängen lieber in Dänemark ab oder unternehmen einen Trip nach London. Es sind immer die gleichen Reiseziele, die bei Jugendlichen als "angesagt" gelten. Touren nach Osteuropa hingegen sind eher ein "No-go". Kaum jemand würde wohl auf die Idee kommen, etwa den Urlaub in der Ukraine zu verbringen. Doch genau das haben 13 Jugendliche aus Harsefeld gemacht. Sie reisten rund zwei Wochen quer durch das krisengeschüttelte Land.

"Wir sind auf unserer Fahrt keinem einzigen Touristen aus dem Westen begegnet", sagt Niklas Krüger. Er ist Leiter der Pfadfindergruppe, die Ende Juli per Fernbus in die ukrainische Hauptstadt Kiew aufgebrochen war, um von dort etappenweise Richtung Schwarzmeer-Küste zu reisen. Unterwegs waren die Jugendlichen überwiegend bei Gastfamilien untergebracht. "So lernten wir Land Leute viel intensiver kennen", sagt Niklas. Kontakte waren bereits geknüpft: Über Pfingsten war eine ukrainische Delegation zu Gast in Harsefeld.

Im Westen der Ukraine sei vom Bürgerkrieg, der entlang der Grenze zu Russland tobt, nichts zu spüren gewesen, so Niklas. Es herrsche Normalität - sofern man es als normal bezeichnen kann, wenn die Wirtschaft eines ganzen Landes quasi vor dem Ruin steht, die Währung nichts mehr wert ist und ein Großteil der Menschen die Arbeit verloren hat. "Die Supermarktregale sind gut gefüllt", berichtet der Pfadileiter: "Aber die Leute können nichts kaufen."

Doch der unfreiwillige Konsumverzicht werde von den Ukrainern ohne großes Lamentieren hingenommen, berichtet Niklas. Im Gegenteil: Er habe den Eindruck gehabt, dass es in den ukrainischen Familien fröhlich und sehr harmonisch zugehe. "Man hat mehr Zeit füreinander, weil der Stress im Job und Alltag nicht so groß wie in Deutschland ist. Die Lebensumstände sind in der Ukraine zwar bescheidener als bei uns, doch die Leute kamen mir im Vergleich zu Deutschland glücklicher vor."

So interessant und herzlich die Begegnungen mit den Menschen waren, so ernüchternd war der Anblick vieler Städte, in denen die Gruppe einen Zwischenstopp einlegte. Es herrschte graue Tristesse vor, Plattenbauten sowie unzählige Bauruinen dominierten häufig das Ortsbild und Straßennamen wie Lenin-Prospekt erinnerten an längst vergangenen Sowjetzeiten. "Wer sich beklagt, dass die deutsche Straßen in einem schlechten Zustand sind, der sollte mal in die Ukraine fahren", meint Niklas. Selbst viele große Fernstraßen seien elende Holperpisten: "Oftmals gibt es neben den Straßen provisorische Fahrspuren auf den Feldern, auf denen die Autos unterwegs sind."

Am Schwarzen Meer angekommen, gönnten sich die Harsefelder ein paar Tage Badeurlaub. "In den Badeorten der Westukraine drängen sich die Menschen, seitdem die Krim als Sommerfrische weggefallen ist", berichtet Niklas: "Wer auf volle Strände steht, muss nicht nach 'Malle" fliegen. Die gibt es auch in der Ukraine."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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