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Osterfeuer im Landkreis Stade

"Tanzen wird mein Beruf"

In den Ferien hält sich Yeison mit Lockerungsübungen fit. Der Jugendliche aus Harsefeld absolviert in München eine Ausbildung als Profi-Tänzer. Das WOCHENBLATT besuchte ihn, als er bei seiner Familie die Feiertage verbrachte.
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  • In den Ferien hält sich Yeison mit Lockerungsübungen fit. Der Jugendliche aus Harsefeld absolviert in München eine Ausbildung als Profi-Tänzer. Das WOCHENBLATT besuchte ihn, als er bei seiner Familie die Feiertage verbrachte.
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

JOBS und KARRIERE

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Nachwuchs-Talent aus Harsefeld lässt sich in München zum Bühnen-Profi ausbilden.

Er ist ein "Supertalent" - und wird vielleicht später mal ein "Superstar": Yeison Springhorn (16) hat die erste Hürde auf dem Weg zu einer Karriere als gefeierter Künstler genommen. Im Frühjahr 2012 bestand er die Aufnahmeprüfung an der Münchner Iwanson-Schule, die weltweit als eine der bedeutendsten Kaderschmieden für professionelle Tänzer gilt. Seit September ist Yeison nun in München und absolviert dort ein vierjähriges Studium im zeitgenössischen Tanz.
Anders als viele Altersgenossen, die auf den schnellen Erfolg bei Casting-Shows wie Bohlens DSDS hoffen, setzt der junge Harsefelder auf Ausdauer und harte Arbeit. "Ich habe gewusst, dass es kein Zuckerschlecken sein wird", sagt Yeison. Doch eine fundierte Ausbildung sei wichtig, um später überhaupt den Hauch einer Chance zu haben, an einer der großen Bühnen engagiert zu werden. "Mit einem Iwanson-Diplom in der Tasche habe ich allerdings beste Aussichten, in der Tanz-Szene Fuß zu fassen", meint das Nachwuchs-Talent.
Zum Tanzen ist der gebürtige Kolumbianier über den Gesang gekommen: "Ich habe als Elfjähriger beim Musical-Chor eines Tanzstudios mitgemacht", berichtet Yeison: "Als die nächste Aufführung anstand, bin ich gefragt worden, ob ich nicht Lust hätte, etwas vorzutanzen." Kurze Zeit später fand er sich als einziges männliches Wesen zwischen einem Haufen Mädchen wieder. Doch das war für ihn kein Problem: Während die anderen Jungen in seinem Alter auf dem Bolzplatz kickten, trainierte Yeison Jazz-Dance, Hip-Hop und modernes Ballett. Seine Tanzlehrerin erkannte schnell, welche große Begabung in dem Jugendlichen schlummert. Sie schickte ihn auf Workshops und empfahl ihm, zusätzlichen Unterricht an einer renommierten Hamburger Ballett-Schule zu nehmen.
"Kurz vor Ende meiner Schulzeit stand der Entschluss für mich fest", erklärt Yeison: "Tanzen soll mein Beruf werden." An drei Tagen in der Woche bereitete er sich auf die Aufnahmeprüfung in München vor. Die Schule durfte darunter aber nicht leiden: Sollte es mit der Tanzerei nicht klappen, wäre Yeison auf ein Fachgymnasium gegangen. Und dafür war nun mal ein guter Realabschluss erforderlich.

Harter Stundenplan mit schweißtreibenden Übungen

Doch darüber braucht sich Yeison jetzt keine Gedanken mehr machen: In der bayerischen Metropole hat sich das Nordlicht schnell eingelebt. "Ich lebe bei einer Gastfamilie", berichtet der junge Tänzer, "dort fühle ich mich gut aufgehoben." Besonders toll findet er es, dass die Unterrichtszeiten seinem persönlichen Tagesrhythmus sehr entgegenkommen: "Fast alle Kurse laufen zwischen 14 und 22 Uhr. Da kann ich vormittags meistens ausschlafen", schmunzelt Yeison.
Dafür stehen nachmittags und abends oft schweißtreibende Übungen auf dem Programm: Neben den Hauptfächern wie Ballett und Jazz-Dance umfasst der Stundenplan Trainingsblöcke zum Muskelaufbau, zur Akrobatik und zu anderen speziellen Techniken wie etwa das richtige Abrollen auf dem Boden, um blaue Flecken zu vermeiden. Hinzu kommen theoretische Fächer, in denen es um Tanzgeschichte, Anatomie und Pädagogik geht. "Da mehr als die Hälfte der Schüler aus dem Ausland kommt, wird auf Englisch unterrichtet", erzählt Yeison.
Um seine berufliche Zukunft macht er sich keine großen Sorgen: "Mit meinem Abschluss an der Iwanson-Schule bin ich nicht nur ein perfekt ausgebildeter Bühnentänzer, sondern auch ein Diplom-Tanzpädagoge." Das sei ein sicheres zweites Standbein, sofern es nichts werden sollte mit der großen Karriere auf den Brettern, die die Welt bedeuten.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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