Straßenbrücke über die Bahn: Harsefelder Verwaltung soll prüfen
jd. Harsefeld. Jens Paulsen lässt nicht locker: Der Ratsherr der Liberal-Konservativen Reformer (LKR) will die Pläne für den Bau einer Straßenbrücke über die EVB-Bahnstrecke weiter vorantreiben. Auf Initiative der CDU hatte sich die Politik bereits im Frühjahr mit dem Thema Brückenbau befasst. Damals war jedoch beschlossen worden, zunächst eine Analyse der Verkehrsströme vorzunehmen, bevor weiter beraten wird. Das wollte Paulsen nicht länger abwarten: Er stellte im Bauausschuss den Antrag, dass die Verwaltung den Bau einer Brücke prüft, ohne dass zuvor die Ergebnisse des Verkehrsfluss-Gutachtens vorliegen. Doch dafür erhielt er im Ausschuss keine Mehrheit.
Beschlossen wurde dann eine "entschärfte" Version des Antrags: Die Verwaltung erhielt den Auftrag, grundsätzlich die Machbarkeit des Bauvorhabens zu untersuchen. Das bezieht die Verkehrsstudie wieder mit ein. Paulsen kann das nicht zufriedenstellen, hatte er doch auf der Sitzung argumentiert, dass ein solches Gutachten gar nicht erforderlich sei. Der Brückenbau sei schon allein aus Gründen der Wirtschaftsförderung notwendig: Das Gewerbegebiet Weißenfelde müsse besser an die Straßenverbindungen nach Norden angebunden werden. "Es geht nicht um eine Verbesserung der Verkehrssituation, sondern darum, ansässige Betriebe zu halten und neue anzusiedeln", erklärte der liberal-konservative Politiker.
Daher wäre er auch bereit gewesen, Abstriche bei seinem ursprünglichen Antrag zu machen, so Paulsen. Der Antrag sah zunächst vor, zusätzlich eine neue Straße von der jetzigen Ortsumgehung über die geplanten Brücke in Höhe der Firma Viebrock bis zur Griemshorster Straße südlich des Kreisels zu bauen. Damit könnte die Verkehrssituation südlich der Harsefelder Ortsmitte tatsächlich verbessert werden. Wie mehrfach berichtet, quälen sich die Autofahrer aus den Neubaugebieten durch das Nadelöhr am Bahnübergang Griemshoster Straße.
Eine solche Querverbindung ist von der Politik schon des öfteren diskutiert worden - meist inZusammenhang mit der sogenannten "großen Lösung": der Schaffung einer neuen südlichen Ortsumgehung von Hollenbeck bis Harsefeld. Im Ausschuss waren diese Überlegungen kein Thema: "Die Anbindung von Hollenbeck ist eine große Träumerei", erklärte der SPD-Ratsherr Erwin Cordes. Für realistisch hält er hingegen die Brücke mitsamt der Straße in Richtung Neubaugebiet: "Wir würden dort viele Einwohner beglücken, wenn wir die Brücke und die Straße bauen und dann den Bahnübergang dichtmachen."
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