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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Doch kein Flüchtlings-Deal

Die Situation von Flüchtlingen ist oft bedrückend. Schlimm ist es, wenn sie in ihrer Heimat unerwünscht sind
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jd. Apensen. Wegen rechtlicher Bedenken: Gemeinde Sauensiek zieht umstrittenes Tauschgeschäft zurück. Der Deal "Gebäude gegen Grundstück" plus Asylbewerber kommt nicht zustande: Das "Flüchtlings-Monopoly" (das WOCHENBLATT berichtete hier) in der Samtgemeinde Apensen soll rechtlich unzulässig sein. Sauensieks Bürgermeister Rolf Suhr zog daher einen entsprechenden Antrag auf der jüngsten Sitzung des Samtgemeinderates zurück. Dafür steht jetzt aber fest, wo die Flüchtlings-Wohncontainer in Beckdorf aufgestellt werden: Die Politiker beschlossen, die provisorischen Unterkünfte direkt am Gewerbegebiet zu platzieren.

Bislang wurden Asylbewerber nur direkt in Apensen untergebracht. Vor ein paar Wochen einigten sich die Politiker darauf, dass der nächste "Schwung" von Beckdorf aufgenommen wird und im kommenden Jahr Sauensiek an der Reihe ist. Sofort ging die Diskussion um die Flüchtlings-Quartiere los. Vor allem in Beckdorf gab es Bürgerproteste gegen anvisierte Standorte.

Die Gemeinde Sauensiek wollte sich solchen Ärger offenbar gleich ersparen und kam auf die Idee, ein "Tauschgeschäft" anzubieten. Das sollte wie folgt vonstatten gehen: Die Samtgemeinde rückt das ihr gehörende Gerätehaus der Sauensieker Ortswehr raus. Dafür erhält sie ein in Sauensieker Besitz befindliches Areal am alten Beckdorfer Bahnhof - unter einer Bedingung: Auf der Fläche werden Wohncontainer aufgestellt, damit Sauensiek dort künftig das zugewiesene Kontingent an Asylbewerbern unterbringen kann.

Bürgermeister Suhr beteuerte, dass es nicht darum gehe, einen unliebsamen Personenkreis in den Nachbarort "abzuschieben". Er sehe am Tauschhandel nichts Verwerfliches. "Wenn die Gemeinde Sauensiek schon für einen Appel und ein Ei ein Grundstück hergibt, dann muss sie auch irgendeinen Vorteil davon haben", ergänzte Suhrs Verwaltungs-Vertreterin Sabine Benden. Doch Samtgemeinde-Bürgermeister Peter Sommer sieht das anders: Er hält den kombinierten Grundstücks-Flüchtlings-Deal aus rechtlichen Gründen für nicht umsetzbar.

Während die Gemeinde Sauensiek nun weiter nach geeigneten Asylbewerber-Unterkünften Ausschau halten muss, ist die Entscheidung in Beckdorf gefallen: Die Gemeinde wird eine ans Gewerbegebiet angrenzende Fläche ankaufen, um dort Wohncontainer aufzustellen. Zunächst ausgeguckte Alternativen in den Wohngebieten kamen nicht in Frage, weil die Eigentümer sich querstellten.

Auch gegen den jetzt ausgewählten Standort formiert sich Protest. So fürchtet eine Reitstall-Besitzerin um ihre Existenz, weil Kunden bereits gedroht haben sollen, wegzubleiben, wenn nebenan die Flüchtlings-Container stehen werden. Und der Inhaber eines benachbarten Handwerksbetriebes ist in Sorge, dass ihm zusätzliche Lärmschutzauflagen aufgebrummt werden.

Am Ende platze Rathauschef Sommer der Kragen: Beim Thema Asylbewerber-Unterkünfte gebe es jedes Mal sofort ein großes Theater. Egal, wo in der Gemeinde - immer heiße es bei den Bürgern, der Standort sei falsch gewählt. Jeder beteuere, im Prinzip nichts gegen Flüchtlinge zu haben, aber niemand wolle sie als Nachbarn, ärgert sich Sommer.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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