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Sechsjähriger Junge in Bremervörde vermisst

Mini-Windräder rechnen sich

Eines der beiden Mini-Windräder, die sich seit Kurzem in Harsefeld drehen
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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jd. Harsefeld. Aus wirtschaftlicher Sicht oftmals sinnvoll: Kleinwindanlagen werden heute nicht mehr als "Spielkram" abgetan. Windräder werden immer höher, immer größer und bringen immer mehr Leistung: Lag die durchschnittliche Nennleistung der Anlagen vor 20 Jahren noch bei 500 Kilowatt (kW), stehen heute in etlichen Windparks Rotoren der Drei-Megawatt-Klasse. Doch nicht die gesamte Windkraft-Branche ist auf das "XXL"-Format ausgelegt: Einige Firmen spezialisieren sich inzwischen auf sogenannte Kleinwindanlagen, deren Leistung sich zwischen einem und 30 kW bewegt. Oft werden diese Mini-Windräder als "Spielkram" abgetan - zu Unrecht, wie ein Beispiel aus Harsefeld zeigt.

Seit knapp einem Monat drehen sich an der K26 zwischen Harsefeld und Rutenbeck zwei kleine Windräder. So mancher Autofahrer mag sich vielleicht gefragt haben, ob die Anlagen außerhalb eines Windparks stehen dürfen. "Sie dürfen, weil sie niedriger als 50 Meter sind", sagt Detmar Althausen. Der Inhaber einer Garten- und Landschaftsbaufirma ließ zwei 30 Meter hohe Gittertürme mit 10 kW starken Rotoren bestücken. Wenn der Wind anständig puste, werde von den beiden Turbinen zwischen 50.000 und 60.000 Kilowattstunden (kWh) im Jahr erzeugt, so Althausen: "Dass übertrifft den gesamten jährlichen Strombedarf unseres Betriebes."

Althausen ist im Landkreis Stade so etwas wie ein Pionier in Sachen Kleinwindanlagen. Bis vor Kurzem galten die Mini-Rotoren noch als Nischenprodukte, für die sich allenfalls spleenige Öko-Idealisten interessieren. Als solchen sieht sich der Gartenbaumeister aber ganz und gar nicht: "Ich habe die Sache genau durchkalkuliert." Das Ganze lohne sich aber nicht wegen der Einspeisevergütung nach dem EEG, sondern allein wegen der eingesparten Stromkosten.

Damit sich die Klein-Rotoren rechnen, hat Althausen für seine Firma neue Arbeitsgeräte angeschafft. Heckenscheren, Motorsensen und Kantenschneider laufen jetzt mit Akkus statt mit Benzin. Der Sprit für die eingesetzten Gerätschaften sei bisher ein nicht unerheblicher Kostenfaktor gewesen, so Althausen. Diese Ausgaben fielen nun weg, weil der Wind künftig die erforderliche Energie gratis liefere.

Zudem liebäugelt die Gartenbaumeister damit, sich über kurz oder lang einen Pritschenwagen mit akkubetriebenem Elektromotor anzuschaffen, der dann ebenfalls mit Windstrom "betankt" wird. "Wir haben viele Auftraggeber innerhalb der Samtgemeinde Harsefeld", erklärt Althausen. Bei diesem begrenzten Aktionsradius würde sich der Einsatz eines Elektrofahrzeuges auf jeden Fall lohnen. Strom dort zu produzieren, wo er gebraucht wird, werde nicht nur aus Umweltgründen, sondern auch unter wirtschaftlichen Aspekten immer wichtiger, so Althausen. Er ist davon überzeugt, dass dieser "regionalen Denkweise" die Zukunft gehört.

Nach Auskunft von Bernd Mehrkens von der Handwerkskammer können sich Kleinwindanlagen durchaus für Landwirte oder Handwerker rechnen. So lassen sich Lüftungen in Ställen oder Maschinen mit Windenergie betreiben. Mehrkens hielt bereits Seminare zu dem Thema ab. Das Interesse sei groß, doch viele würden wegen der Kosten noch zögern. Rund 70.000 Euro für eine 10 kW-Anlage sind schließlich eine Investition, die ein kleiner Betrieb erst mal "wuppen" muss. Dass der Markt für Mini-Windräder derzeit noch äußerst überschaubar ist, zeigt eine Zahl des Stromversorgers EWE: In dessen Netz werden lediglich 20 Kleinwindanlagen betrieben.

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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