Hollenstedt: Großfeuer bei Nordfrost richtet Schaden in Millionenhöhe an

Der Sachschaden wird auf mehr als eine Million Euro geschätzt | Foto: Feuerwehr
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mum. Hollenstedt. Am späten Samstagnachmittag hat ein Großfeuer in einer Tiefkühlfirma in Hollenstedt einen der größten Feuerwehreinsätze des vergangenen Jahrzehnts im Landkreis Harburg ausgelöst. Mehr als 300 Feuerwehrmänner waren laut Kreispressesprecher Matthias Köhlbrandt in der Gewerbestraße in Hollenstedt im Einsatz, um eine brennende Lagerhalle zu löschen. Bei Eintreffen der Einsatzkräfte brannte das Dach der etwa 10.000 Quadratmeter großen Lagerhalle und die darunter befindliche Isolierverkleidung bereits großflächig.
Aufgrund der starken Rauchentwicklung wurde eine Verkehrswarnmeldung ausgegeben. Personen kamen nicht zu Schaden. Der Brandort wurde beschlagnahmt. Die Ursache ist noch völlig unklar. Die Ermittlung hat der Zentrale Kriminaldienst übernommen. Der Sachschaden wird auf mehr als eine Million Euro geschätzt. Eine Begehung durch die Brandermittler und dem Sachverständigen steht noch aus. Eine Messung am Brandort ergab eine geringe - jedoch nicht mehr gesundheitsgefährdende Menge an Ammoniak in der Umgebungsluft.

Der Einsatz begann als normaler Routineeinsatz. Um 17.28 Uhr war die Feuerwehr Hollenstedt mit dem Stichwort "Ausgelöste Brandmeldeanlage" zu dem Unternehmen in der Gewerbestraße in Hollenstedt geschickt worden. Die ersten eintreffenden Einsatzkräfte bestätigten die Meldung: Das Dach und die darunter liegende Isolierverkleidung brannten großflächig. Das Feuer breitete sich bereits aus. Unverzüglich wurde eine umfangreiche Nachalarmierung vorgenommen. In dem weiteren Einsatzverlauf kamen mehr als 300 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis Harburg zum Einsatz. Die Feuerwehren aus Appel, Drestedt, Halvesbostel, Moisburg, Regesbostel und Wenzendorf aus der Samtgemeinde Hollenstedt, die Feuerwehren Wistedt und Tostedt aus der Gemeinde Tostedt, die Feuerwehren Buchholz und Trelde aus der Stadt Buchholz sowie die Feuerwehren Rade und Neu Wulmstorf aus der Gemeinde Neu Wulmstorf wurden nach und nach zur Unterstätzung alarmiert. Schon aufgrund der enormen Brandlast und der starken Verrauchung des Brandobjekts entschied Gesamteinsatzleiter Kay Wichmann, Einheiten der Kreisfeuerwehr nachzufordern.
Aufgrund der erheblichen Rauchentwicklung wurden Anwohner in Hollenstedt aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Dazu wurde das Gebiet um die Brandstelle weiträumig abgesperrt. Die starken Rauchentwicklung erforderte auch einen massiven Einsatz an Atemschutzgeräteträgern. Mehr als 100 Feuerwehrleute gingen unter Atemschutz zur Brandbekämpfung vor.
Der massive Einsatz zeigte Erfolg; das Feuer konnte auf die abgebrannte Fläche begrenzt werden. Ein Herankommen an die Brandnester war allerdings sehr schwierig, da große Teile des Daches mit Spezialsägen geöffnet werden mussten. Ein weiteres Problem für die Einsatzkräfte waren die mit 9.000 Litern Ammoniak gefüllten Tanks. Sie konnten ebenfalls erfolgreich vor den Flammen geschützt werden. Lediglich geringe Mengen Ammoniak traten aus einer durch das Feuer beschädigten Leitung aus.
Nach etwa sechs Stunden konnten die ersten Einheiten der Feuerwehr langsam aus dem Einsatz entlassen werden. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis in die späten Nachtstunden hin.

Erste Reaktion des Nordfrost-Betriebsleiters

(gb). Nordfrost-Betriebsleiter Uwe Riesenbeck war am Tag nach dem Feuer sprachlos: „Es ist alles total verrußt. Wir können noch gar nichts sagen und müssen jetzt erst mal Notfallpläne erstellen.“

Stichwort "Nordfrost":
Das im friesischen Schortens ansässige Unternehmen "Nordfrost" ist nach eigenen Angaben mit einem Jahresumsatz von rund 400 Millionen Euro Marktführer im Bereich Tiefkühllogistik und unterhält bundesweit 40 Standorte. In der Niederlassung Hollenstedt, die bisher von etwa 50 Lkw täglich angefahren wurde, werden 55 Mitarbeiter beschäftigt.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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