Beliebter Hollenstedter Grundschulleiter geht in Ruhestand: Abschieds-Show für Dirk "Stoßi" Stoßmeister
bim. Hollenstedt. Ihm flogen Küsschen zu, er wurde umarmt und abgeklatscht - keine Frage, die rund 340 Grundschüler mochten ihren "Stoßi". Dirk Stoßmeister (65) wurde nun nach zwölf Jahren als Leiter der Hollenstedter Glockenberggrundschule in den Ruhestand verabschiedet - von seinen Schülern mit einer fulminanten Abschieds-Show sowie von Weggefährte Horst Fuhrmann, Kollegin und Konrektorin Gudrun Brinkmann, Schuldezernentin Elke Oppermann und Samtgemeinde-Bürgermeister Heiner Albers mit lobenden Worten.
Mit "Moin" begrüßte Dirk Stoßmeister zur ersten Stunde die Schüler in der Turnhalle, in der er zum letzten Mal auf die Bühne trat und dafür allein schon donnernden Applaus erhielt. "Mir zittern ein bisschen die Knie, weniger, weil ich so alt bin, sondern weil ich so tief berührt bin", gestand Dirk Stoßmeister. Er wurde dann aufgefordert, sich in sein "Stoßimobil" zu begeben und damit Stationen seines Schullebens anzusteuern. Die Szenen des Schulalltags lieferten die Schüler mit Gesang und kleinen Aufführungen.
"Mach Dampf, gib Gas, mach Dampf, viel Spaß" feuerten sie ihn für seinen bevorstehenden Ruhestand an und bekannten: "Wir werden dich hier schon vermissen."
Im "Büro" stand für Dirk Stoßmeister die Lehrerbegrüßung und das Mails checken an. Passend dazu stimmte der scheidende Schulleiter gemeinsam mit einer Klasse leidenschaftlich das Lied "Muss nur noch kurz die Welt retten" von Tim Bendzko an.
Für das alljährliche "Adventsvorlesen" bedankten sich die Schüler und eine Kollegin mit der Geschichte "von einem, der auszog, das Ausruhen zu lernen". "Kaffeekochen", "Schulhof", "Deutschstunde" und "Schwimmkurs" waren weitere Stationen, bis es Abschiednehmen hieß.
"Ich weiß, was mir fehlen wird, die vielen Kinder, die mich mit 'Moin' begrüßen. Es war eine bewegende Zeit", meinte ein gerührter Dirk Stoßmeister. Durch das Spalier der Kinder ging es dann von der Turnhalle in die Aula der benachbarten Estetalschule, in der die "Großen" dem Schulleiter Lebwohl sagten.
Heiner Albers bedankte sich im Namen der Samtgemeinde bei Dirk Stoßmeister und entschuldigte sich, dass er nicht oft in der Glockenbergschule war. Geschuldet sei das den Erinnerungen an seine eigene Zeit in der Hollenstedter Grundschule mit einem damals sehr strengen Rektor. Die Zeiten, in denen auch schon mal ein Schlüssel flog, sind zum Glück vorbei. "Dirk Stoßmeister hat den Schülern mit seiner Art der Pädagogik gut getan", so Albers.
"Synchron denken, handeln, entscheiden" - so brachte Horst Fuhrmann, früherer Leiter der Estetalschule, der 20 Jahre gemeinsam mit Dirk Stoßmeister an der Orientierungsstufe in Meckelfeld unterrichtete, die gute Zusammenarbeit auf den Punkt. Sie hätten sich stets gut ergänzt. "Wir hatten gemeinsame Werte und die gleiche Vorstellung pädagogischer Arbeit", so Fuhrmann. Dazu gehörten u.a. Teamwork, das Zulassen einer positiven Streitkultur und die Förderung von Vernetzung.
Stoßmeister sei "der etwas andere Lehrer", der mit den Schülern Schneeballschlachten machte, mit ihnen Trekkingtouren unternahm und Sportspaßfeste organisierte. "Er ist ein Multitalent: eine Sportskanone, musisch begabt und ein absolutes Talent im Dichten", so Fuhrmann.
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