Ein heißes Eisen angefasst - Wohn- und Geschäftshaus auf der "Obstwiese"

Was soll auf der Grünfläche hinter der Volksbank passieren? | Foto: mi
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Volksbank-Bau-Projekt: Rahmenplan für die Ortsmitte sorgt für heftige Diskussion

mi. Hollenstedt. "Planungskonzept für die Ortsmitte" - unter diesem unverfänglichen Tagesordnungspunkt fasste der Gemeinderat Hollenstedt jetzt das sprichwörtlich heiße Eisen an. Denn die Frage, wie sich die Ortsmitte, sprich das Areal zwischen den Straßen Am Stinnberg und Hauptstraße, entwickeln soll, ist untrennbar mit einen der wohl umstrittensten Neubauvorhaben seit Jahren verknüpft - nämlich dem geplanten Bau eines zweistöckigen Wohn- und Geschäftshauses durch die Volksbank Geest.
Rückblick: Im vergangenen Jahr informierte das WOCHENBLATT die Hollenstedter Bürger darüber, dass die Volksbank Geest auf eigenem Grund, auf einer Wiese hinter dem derzeitigen Volksbank-Gebäude, ein Wohn- und Geschäftshaus mit einer Gesamtfläche inklusive Keller bzw. Tiefgarage von rund 3.500 Quadratmetern plant. Der Bau sollte nach den damaligen Entwürfen auf gut zwölf Metern Höhe über zwei Vollgeschosse und ein ausgebautes Dachgeschoss verfügen. Delikat: Eine solch hohe Bebauung lässt der derzeitige Bebauungsplan auf dem Grundstück gar nicht zu.
In Hollenstedt ist das Vorhaben dabei hochumstritten. Denn die grüne, fast idyllische Wiese in Hollenstedt, auch als Apfelgarten oder Obstwiese bezeichnet, ist für viele Bürger ein Stück altes Hollenstedt, das sie - auch wenn es gar nicht mehr der Allgemeinheit gehört -. nicht so einfach aufgeben wollen.
Bürgermeister Jürgen Böhme und die Verantwortlichen der Politik, die von der Volksbank exklusiv und informell über die Pläne informiert worden waren, erkannten die Brisanz. Denn hinter den Plänen der Volksbank steht nichts weiter als die Frage: Wie soll sich der Ortskern entwickeln? Sind wir noch Dorf oder wollen wir städtische Strukturen haben? Diese Fragen will der Rat in einem durch Planer Karsten Schwormstede entwickelten "Rahmenplan für das Ortszentrum" abarbeiten. Am Ende soll dann eine Art Leitfaden für die weitere Entwicklung des Zentrums stehen.
Schwormstede stellt sein Konzept jetzt im Rat vor. Demnach seien zunächst Gespräche mit den Flächeneigentümern zu führen und "Wünsche" einzusammeln, dann sollen diese mit der Politik und Verwaltung erörtert werden, um in einem weiteren Termin dann die Öffentlichkeit einzubinden. Soweit die Theorie. Im Ausschuss gab es dafür allerdings heftige Kritik von Grünen und UWG. Ruth Alpers von den Grünen kritisierte : "Wir haben die Ortssatzung und einen gültigen Bebauungsplan, und wir haben die überdimensionierten, überzogenen Pläne der Volksbank. Wir sprechen überhaupt nicht über den Verkehr, der wird aber extrem zunehmen. Außerdem muss die Öffentlichkeit früher beteiligt werden und nicht erst, wenn alles festgeklopft ist." Noch deutlicher wurde Bernd Perlowski (UWG): "Das Konzept überzeugt mich überhaupt nicht, wir diskutieren hier über nichts weniger als die Frage, wie soll Hollenstedt in der Zukunft aussehen? Wollen wir ein zweites Neu Wulmstorf werden? Das kann man nicht mit einem Minikonzept für ein paar Grundstücke in der Ortsmitte beantworten. Was wir brauchen, ist ein Masterplan für die Entwicklung im ganzen Ort. Wir sollten uns schon fragen: Lassen wir uns die Ortsentwicklung von Aldi, Lidl und Volksbank diktieren oder fragen wir uns selbst mal, wo wollen wir hin?" In den beiden Statements blieb es zwar unausgesprochen, sie zeigten aber dennoch, dass zumindest bei den Grünen und der UWG ein tiefes Misstrauen herrscht, ob der "Rahmenplan" einen anderen Zweck verfolgt, als Türöffner zu sein für die Überplanung einer der letzten zentralen Grünflächen des Orts.
Karoline Nielsen (SPD) stellte dagegen fest: "Wir müssen doch mal irgendwo anfangen, die Planung der Ortsmitte zu organisieren. Außerdem können Eigentümer schon jetzt bauen. Nur eben was der geltende Bebauungsplan ermöglicht."
Bürgermeister Jürgen Böhme stellte klar: "Wir sprechen hier heute nur darüber, ob wir uns mit der Ortsmitte beschäftigen wollen, es geht nicht um die Volksbank oder Aldi oder sonst ein konkretes Projekt, sondern wir wollen eine Empfehlung auf den Weg bringen, die uns überhaupt in die Lage versetzt, einen Rahmenplan zu erstellen, mehr nicht!"
Am Ende stimmte der Ausschuss mit zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung für den "Startschuss".

Redakteur:

Mitja Schrader

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