"Diese Ampel ist eine Gefahr für unsere Kinder"

Hans-Peter Lehmann an der Ampel. Auch er hat 
hier schon brenzlige Situationen erlebt.
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mi. Hollenstedt. „Pass auf!“ In letzter Sekunde bleibt der kleine Junge am Fahrbahnrand stehen, nur eine Sekunde später braust der schwere Lkw bei Rot über die Fußgängerampel. Wäre der Grundschüler über die grüne Fußgängerampel gelaufen, der Sattelschlepper hätte ihn wohl erfasst.
Diese Szene schildert Hans-Peter Lehmann. Er erlebe solche Situationen an der Ampel häufiger, sagt er. Lehmann ist Hausmeister im Schulzentrum, auch er muss - wie Dutzende Grundschüler - jeden Morgen die Fußgängerampel zwischen Star- und Aral Tankstelle an der Hauptstraße in Hollenstedt überqueren. Die Lichtzeichenanlage soll Kindern aus den nahegelegenen Wohngebieten das Überqueren der Hauptstraße gefahrlos ermöglichen. Für Hans-Peter Lehmann aber stellt die Ampel in ihrer aktuellen Form eine Gefahr für Fußgänger und vor allem für Kinder dar.
Lehmann erklärt: „Hier geht es bergauf, die Ampel schaltet beim Drücken extrem schnell auf Rot, Brummifahrern bleibt manchmal kaum Zeit, zu reagieren“. Christian Fritz und Niki Gruner, deren Kinder täglich den Weg über die Ampel zur Schule nehmen müssen, teilen Lehmanns Einschätzung. „Die Ampel ist immer auf Grün gestellt, auf der breiten Hauptstraße fällt sie kaum auf, durch die Straßenbäume wird sie teilweise verdeckt, dazu kommt: Hier fahren viele Autos schneller als die erlaubten 50 km/h“, sagt Christian Fritz.
Die Hauptstraße ist eine Landesstraße. Für die Ampel zuständig ist deswegen die Straßenverkehrsbehörde in Lüneburg. „Dort ist das Problem bekannt, wir hatten sogar im vergangenen Jahr einen Ortstermin mit Vertretern der Behörde, des Landkreises Harburg, der Polizei und Bürgermeister Jürgen Böhme. Bisher ist aber durch die Behörde nichts von dem umgesetzt, was wir besprochen haben“, sagt Christian Fritz. Die Forderung der Eltern ist, dass die Ampel auf „halb-schlafend“ gestellt wird und für Autos nur noch anspringt, wenn ein Fußgänger die Straße überqueren will. „Das Aufblinken ist für Autofahrer ein viel deutlicherer Hinweis auf die Ampel, als wenn sie nur von Grün auf Rot wechselt“, so Christian Fritz. Außerdem sollten die sehr dunklen Dioden der Lichtzeichenanlage durch grelle LEDs ausgetauscht werden. Eine Minimallösung, denn eigentlich hatten sich die Eltern Warnschilder gewünscht, die mit Lichtzeichen und dem Schriftzug „Achtung Schulweg“ auf die Ampel hinweisen. Auch eine 30-km/h-Zone vor der Ampel brachten sie ins Gespräch. „Wir hatten sogar schon ein Konzept und einen Kostenvoranschlag, das Ganze sollte rund 10.000 Euro kosten“, erklären Fritz und Gruner. Diese Vorschläge seien aber von den Behördenvertretern sofort abgelehnt worden. Auf einer Landstraße seien solche Maßnahmen nicht möglich, hieß es damals. Für die betroffenen Eltern schwer zu verstehen. „Die Straße zieht sich von hier bis Moisburg, dort gibt es mit der Begründung „Schulweg“ aber eine 30er-Zone. Warum geht das hier nicht?“
Was Christian Fritz, Niki Gruner und Hans Peter-Lehmann allerdings am meisten stört, ist, dass seit dem Ortstermin fast ein Jahr vergangen ist und die Behörde noch nichts unternommen hat. „Wie lange kann es dauern, LEDs einzubauen, die Umschaltverzögerung zu erhöhen und die Ampel auf ‚halb-schlafend‘ umzustellen?“, fragen sie und fordern von den zuständigen Stellen konkrete Aussagen, wann die Umstellung endlich erfolgt.
Die Straßenverkehrsbehörde hat derweil dem WOCHENBLATT gegenüber zugesagt, dass die Umstellung der Ampel bis Ende September erfolgen soll. Eine neue LED-Ampel sei für 2018 geplant. Erklärung für die Verzögerungen: Laut dem zuständigen Fachbereichsleiter Wolfgang Bunten habe der Vorgang so viel Zeit in Anspruch genommen, weil die Behörde zunächst geprüft habe, ob die ohnehin für 2018 vorgesehene komplette Erneuerung vorzogen werde könne.

Redakteur:

Mitja Schrader

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