Ihre Sprachkenntnisse sind gefragt: Raoua Köpke aus Horneburg engagiert sich in der Flüchtlingsarbeit

Ist froh, in Deutschland zu leben: Raoua Köpke aus Horneburg
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jd. Horneburg. Sie ist eine sehr begehrte Frau: Raoua Köpke aus Horneburg verfügt über Kompetenzen, die aktuell stark nachgefragt werden. Die 29-Jährige beherrscht Arabisch perfekt in Wort und Schrift. Von Deutsch ganz zu schweigen. Damit eignet sich die gebürtige Syrerin, die im Alter von acht Jahren mit ihren Eltern nach Deutschland gekommen ist, hervorragend als Dolmetscherin für Flüchtlinge. Raoua Köpke wurde jetzt von der Samtgemeinde Horneburg als Flüchtlingsbetreuerin eingestellt. Sie hat auch Angebote aus Stade erhalten, entschied sich aber für ihren Wohnort.

"Hier in Horneburg kann ich Familie und Beruf perfekt miteinander vereinen", sagt die Raoua Köpke, die seit rund 15 Jahren einen deutschen Pass hat. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, die verschiedenen Angebote in der Flüchtlingshilfe zu vernetzen und die Arbeit der rund 50 Ehrenamtlichen zu koordinieren. Während sie ihren Halbtags-Job ausübt, ist die dreijährige Tochter in der Kita untergebracht. Nachmittags erledigt sie für ihren Mann Kai, der als selbstständiger Handwerker tätig ist, Büroarbeiten. "Ich treibe gern Sport, mag Hip-Hop-Musik," erzählt die junge Mutter: "Mein größtes Hobby ist aber unsere Kleine."

In ihrer Elternzeit hat die gelernte Friseurin begonnen, sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit zu engagieren. Sie übersetzte Behördenpost, begleitete Asylbewerber bei Arztbesuchen und half ihnen dabei, die Hürden des Alltags zu überwinden. Als im Herbst Schlag auf Schlag in Stade die Busse mit den Flüchtlingen eintrafen, die der Landkreis im Zuge der Amtshilfe aufnehmen musste, fuhr Raoua Köpke spontan in die Kreisstadt, um ihre Hilfe als Dolmetscherin anzubieten.

Die unkomplizierte Art, mit der die Horneburgerin die Dinge anpackt, kam sofort gut an. Die Johanniter, die die Notunterkunft in der Turnhalle Fröbelschule betreuten, baten sie, als Sprachmittlerin tätig zu werden. Dort begegnete sie auch vielen Neuankömmlingen aus Syrien: "Deren Schicksale bewegen mich zutiefst", sagt Raoua Köpke. Sei betrachte sich zwar als Deutsche, aber Syrien sei eben ihre Heimat.

Auch wenn ein Großteil ihrer weitläufigen Familie mittlerweile in Schweden lebe, habe sie noch Verwandte in Syrien, um die sie in großer Sorge sei. Im vergangenen Jahr sei es ihr gelungen, zwei Angehörige, deren Leben in dem Krisenland ständig bedroht war, nach Deutschland zu holen, so Raoua Köpke. Sie selbst sei froh, das Kapitel Flucht schon lange hinter sich zu haben: "Ich bin jeden Tag dankbar dafür, dass ich hier in Deutschland in Frieden und Freiheit leben kann."

Redakteur:

Jörg Dammann aus Stade

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