Endlich geschieht etwas

Bereits im April 2015 hatte das WOCHENBLATT die gefährliche Kreuzung thematisiert und einen Kreisel gefordert
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Kreuzung L212/K30/K51 - das „Evendorfer Kreuz“ - wird zu einem Kreisverkehr ausgebaut.

(mum). „Die Sicherheit auf den Straßen im Landkreis wird bei der Kreisverwaltung groß geschrieben“, teilt Landkreis-Sprecher Bernhard Frosdorfer via Pressemitteilung mit. Der Betrieb Kreisstraßen gestalte darum mit Beteiligung der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) das „Evendorfer Kreuz“, die Kreuzung der Landesstraße 212 (Volkwardingen-Evendorf) mit der Kreisstraße 30 (nach Raven) und der Kreisstraße 51 (nach Hützel) bei Evendorf zu einem Kreisverkehr um. Was Frosdorfer in seiner Mitteilung nicht erwähnt: Der Landkreis hat sich für diese Maßnahme mehr als zwei Jahre Zeit gelassen.
Bereits im April 2015 hatte das WOCHENBLATT über die gefährliche Kreuzung berichtet - und einen Kreisel gefordert!
Anlass des Berichts war ein schwerer Unfall: Anfang April 2015 war ein Lastwagen mit einem Pkw kollidiert; zwei Menschen wurden damals schwer verletzt. Ein Blick in die Polizeistatistik machte schon 2015 deutlich, dass dort dringend Handlungsbedarf bestand: 2013 registrierte die Polizei drei Unfälle mit insgesamt drei schwer und zwei leicht verletzten Personen. 2014 waren es zwei Unfälle mit zwei schwer und zwei leicht verletzten Personen. Der einzige tödliche Verkehrsunfall ereignete sich nach Polizeiangaben 2005 bei einem Zusammenstoß zweier Pkw.
Die Unfallkommission (ihr gehören Vertreter von Polizei, Verkehrsbehörden und Straßenbaulastträgern an) spricht von einer Unfallhäufungsstelle, wenn an einem Ort innerhalb von drei Jahren entweder drei Unfälle mit schwerem oder fünf Unfälle mit leichtem Personenschaden passieren, erklärte Polizeisprecher Jan Krüger damals. Somit erfülle die Kreuzung bereits seit 2013 (in Verbindung mit zwei Unfällen in 2012) die Kriterien einer Häufungsstelle und sei in der Unfallkommission 2014 auch schon thematisiert worden. „Aus diesem Grunde wurde beschlossen, die Geschwindigkeit von 70 auf 50 Stundenkilometer herabzusetzen und Quermarkierungen, die auf den Einmündungsbereich vorbereiten sollen, aufzubringen, so Krüger.
Zwar kam als Folge des Berichts kein Kreisel, aber der Landkreis reagierte und setzte die ein Jahr zuvor vorgeschlagenen Maßnahmen um: So genannte „Vorwarntafeln“ wurden auf der K30 aufgestellt. Zudem wurde die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 auf 50 Stundenkilometer reduziert. Außerdem wurden auf der K51 Quermarkierungen als optische Bremse und im Einmündungsbereich mit der K30 und der L212 „STOP“ auf die Fahrbahn aufgebracht, um zusätzlich auf die Haltepflicht vor dem Einfahren in die Kreuzung hinzuweisen.
Wie viele Unfälle es seit 2015 an der Kreuzung gegeben hat, konnte Polizeisprecher Krüger bis Redaktionsschluss nicht sagen. Immerhin räumt Frosdorfer ein: „Zusätzliche Warnschilder und Straßenmarkierungen haben zu keiner deutlich höheren Verkehrssicherheit geführt.“ Daher habe die Verwaltung gemeinsam mit der Landesbehörde beschlossen, das „Evendorfer Kreuz“ ähnlich wie bereits an der nahegelegenen Kreuzung von Evendorf nach Soderstorf beziehungsweise Raven geschehen, zu einem Kreisverkehr umzubauen. Dort wurde in den vergangenen Jahren lediglich ein leichter Unfall erfasst.

Neuer Kreisel kostet 770.000 Euro

Für den Bau des Kreisels muss der Kreuzungsbereich von Montag, 4. September, bis voraussichtlich Dienstag, 12. Dezember, voll gesperrt werden. Der Verkehr wird in beide Richtungen weiträumig umgeleitet. „Dank der anliegenden Eigentümer konnte auch schnell die für den Kreisverkehr notwendige Fläche erworben werden“, so Frosdorfer. Der Bau des Kreisverkehrs wird voraussichtlich 770.000 Euro kosten, die sich der Landkreis und die NLStBV teilen. Für seinen Baukostenanteil erhält der Landkreis zudem Fördermittel in Höhe von rund 60 Prozent. 

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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