Jeden Tag steigt die Zuversicht

Schauen nach einem schweren Schicksalsschlag wieder mit großer Zuversicht in die Zukunft: Silke und Jörg Büttinghaus | Foto: Privat
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  • Schauen nach einem schweren Schicksalsschlag wieder mit großer Zuversicht in die Zukunft: Silke und Jörg Büttinghaus
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Die Hilfsbereitschaft der WOCHENBLATT-Leser für Silke Büttinghaus (33) aus Egestorf reißt nicht ab. Seit dem ersten Bericht im Dezember vergangenen Jahres unterstützten viele Menschen die am so genannten Locked-in-Syndrom leidende Frau. Obwohl die zweifache Mutter Fortschritte macht, ist sie weiterhin auf Unterstützung angewiesen.

mum. Egestorf. Beeindruckend! Als das WOCHENBLATT im Dezember zum ersten Mal über das Schicksal der Familie Büttinghaus in Egestorf (Landkreis Harburg) berichtet hatte, kam eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft ins Rollen. Bis heute sind mehr als 350 Einzelspenden auf das Stiftungskonto eingezahlt worden. Zusätzlich beteiligten sich zahlreiche Unternehmen mit Spenden und Aktionen. Unter dem Strich bedeutete dies, dass die umfangreiche und sehr intensive Betreuung von Silke Büttinghaus weitere Monate gesichert war. Die inzwischen 33 ahre alte Mutter von zwei Jungen (zwei und vier Jahre) erlitt im März 2015 einen Hirnschlag. Infolge dessen stellte sich bei Silke das Locked-in-Syndrom (LIS) ein. Die Nerven werden nicht mehr über das geschädigte Stammhirn in den Körper geleitet. Silke ist bei völlig intakten Emotionen, bei vollem Verstand und ohne geistige Einschränkungen in der Bewegungslosigkeit des eigenen Körpers gefangen. Die junge Frau, ihr Ehemann Jörg (40) und viele Freunde und die WOCHENBLATT-Leser haben den Kampf gegen das LIS aufgenommen. Mit Erfolg - wie sich nun immer mehr herausstellt.
„In den vergangenen zwei Jahren hat sich Silkes Zustand erheblich verbessert“, sagt Jörg Büttinghaus. Inzwischen könne sie in weite Teile ihres Körpers wieder Impulse entsenden und teilweise kommen sie auch wieder im Gehirn an. „Sie kann zwar noch nicht sprechen und laufen. Doch es gibt ganz viel Hoffnung.“ Jörg Büttinghaus meint kleine aber wichtige Fortschritte. „Silke kann seit einigen Wochen wieder Wärme und Kälte fühlen.“ Und: „Meine Frau kann die linke Körperseite wieder zu 30 Prozent bewegen.“ Das linke Bein könne sie im Sitzen anheben. Mit ihrem linken Arm würde sie bereits vor ihr liegende Gegenstände greifen oder auf ein Buchstabenbrett zeigen können und so diktieren. Außerdem kann Silke ihre Emotionen über die langsam wiederkehrende Mimik und über Handbewegungen zum Ausdruck bringen. „Wir sind sehr stolz auf Silkes Fortschritte und haben alle Zuversicht, dass unsere Wünsche für ihre Genesung in Erfüllung gehen werden“, sagt Jörg Büttinhaus.
Dennoch steht die Familie nach wie vor vor Herausforderungen. Ein großer Teil der Therapien, Hilfsmittel und Pflege muss von der Familie privat getragen werden. „Diese Kosten liegen weiterhin zwischen 8.000 und 12.000 Euro im Monat. Mit bundesweiten Spendenaktionen versuchen sie, die Kosten zu decken. „Wir sind allen Spendern sehr dankbar“, sagt Jörg Büttingaus. „Wir haben mit den Spenden aus den WOCHENBLATT-Aufrufen einen so genannten Helparm angeschafft.“ Die Kosten seien von der Versicherung nicht übernommen worden, obwohl das Gerät dauerhaftes Training der Arme unterstützt. Dabei handelt es sich um ein Gestell, in das der Arm gelegt wird. Der Helparm hält den Arm dank eingebauter Federn hoch, ohne dass Silke Büttinghaus die Schwerkraft selbst überwinden muss. Das helfe ihr dabei, die bisherigen Impulse eigenständig in Bewegungen umzusetzen. Ohne diese Unterstützung würde ihr die Kraft fehlen, den Arm hochzuheben.
Größter Antrieb für Silke sind ihre beiden Söhne, die laut des Vaters fest daran glauben, dass Mama eines Tages wieder ganz gesund werden wird. „Es ist Silkes Ziel, bei der Einschulung von Cord wieder eigenständig laufen zu können“, sagt Jörg Büttingaus. Die beiden Söhne finden es toll, dass Silke bereits ein paar Geräusche von sich geben kann. Ihre Jungs wissen ganz genau, wenn Mama sagt: „Ich habe euch lieb!“

Spenden und ein Benefizkonzert

Immer wieder organisieren WOCHENBLATT-Leser Aktionen, um weitere Spenden für Familie Büttinghaus zu organisieren. Ein paar Beispiele: Bei einem Benefizturnier der SG Salzhausen-Garlstorf kamen 3.150 Euro zusammen. Darin enthalten ist ein Sponsorenlauf der Klasse 4 a der Grundschule Salzhausen (600 Euro). Ein weiteres Laufevent der Klasse 4b brachte nochmals mehr als 400 Euro ein. „Weitere Ideen sind in Planung“, sagt Petra Krenzin (Salzhausen), die unter anderem das Turnier organisierte.
Am Freitag, 22. September, findet um 19.30 Uhr in der St. Marien-Kirche (Bauernworth 3) in Egestorf ein Benefizkonzert des Gospelchors „Happy Voices“ statt.
• Der Eintritt ist frei; jedoch wird um Spenden für Familie Büttinghaus gebeten.

Spenden auf das Stiftungskonto

Wer Familie Büttinghaus helfen möchte, kann spenden. Die Bankverbindung lautet:
Return | Stiftung
Spenden-Kennwort
„Mutterliebe“
IBAN: DE12 2005 0550 1002 2186 57
Mehr Informationen im Internet unter www.betterplace.org/p29339
Spenden unter dem Kennwort Mutterliebe sind zweckgebunden und steuerlich absetzbar.

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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