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Rückschlag fürs Kunst-Dorf: Kunstraum „schräg + gut“ schließt Ende Oktober

Schließen ihren Kunstraum „schräg + gut“ in Jesteburg: Waltraut Seegers (li.) und Christina Leitow
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Die Gemeinde Jesteburg pumpt unentwegt Geld in ihr Kunsthaus, das sie Anfang des Jahres für 365.000 Euro kaufte. Wie jetzt bekannt wurde, soll nun das Gebäude für weitere 70.000 Euro barrierefrei gemacht werden. Währenddessen muss das ungewöhnliche Jesteburger Kunstraum-Projekt „schäg + gut“, zugleich Ausstellung und Kreativwerkstatt, wohl Ende Oktober aufgeben. Hier gibt es keinen Zuschuss. Und: Die Jesteburger, die soviel Trara um ihr Kunst-Dorf machen, kaufen ihre Kunst offenbar lieber anderswo.

mum. Jesteburg. Das trifft die Jesteburger Kunstszene hart: Der Kunstraum „schräg + gut“ macht Ende Oktober zu. Damit verliert die „Kunst-Metropole“ in der Nordheide eine ihrer Attraktionen. Zudem wirft das Aus die Frage auf, ob sich in Jesteburg Kunst nur dann rechnet, wenn sie - wie der Verein „Kunstwoche Jesteburg“ samt Kunsthaus - mit Steuergeld finanziert wird.
Seit November 2011 präsentieren Galeristin Waltraut Seegers (Inhaberin der Galerie Walerie S.) sowie Kulturwissenschaftlerin und Künstlerin Christina Leitow (Inhaberin von Kulturplaneten - Werkstatt und Büro für Kommunikation, Kultur und Kunst) Ausstellungen. Gemeinsam hatten sie sich auf die Fahnen geschrieben, junge und etablierte zeitgenössische Kunst in wechselnden Verkaufsausstellungen zu präsentieren.
„Wir hatten Jesteburg als Standort gewählt, weil sich das Dorf seit einigen Jahren zum Kunstort in der Metropolregion Hamburg entwickelte“, so Christina Leitow. „Wir fühlen uns hier sehr wohl, doch die Infrastruktur im direkten Umfeld ist inzwischen sehr ungünstig für uns.“
Die beiden engagierten Frauen hatten auf Synergien mit der Nachbarschaft und auf den Wohlfühlcharakter für Künstler und Gäste gesetzt. Doch nachdem sowohl das benachbarte Restaurant als auch der Bio-Laden schlossen, ist es trist rund um die Lindenstraße geworden. Da passt es, dass angeblich der Kleidungs-Discounter „Kik“ als Nachmieter für den Bio-Laden im Gespräch ist.
Auch an der Gemeinde üben die beiden Frauen Kritik: „Als wir eröffneten, hieß es, Jesteburg bekommt einen Kunst- und Kulturbeauftragten“, so Christina Leitow. Dieses Thema sei vom Tisch. „Dabei hätte ein Kommunikations-Profi Jesteburg nach vorn gebracht.“ Auch die Fertigstellung des Kunstpfades sei seit langem im Gespräch - ohne Ergebnis. „Wir können leider nicht 20 Jahre warten, bis die Idee von „Jesteburg 2020“ vielleicht umgesetzt worden ist“, so Waltraut Seegers.
„Kreativwirtschaft braucht ein lebendiges Umfeld und Mieten mit einem Mietzins, der unterhalb dessen liegt, was von Gewerbetreibenden gefordert werden kann“, so ein Appell von Christina Leitow. Sollten sich geeignete Räume finden, könnten sich die beiden Kulturschaffenden vorstellen, weiterhin Ausstellungen in der Gemeinde Jesteburg zu präsentieren.
• Bis die Lichter endgültig ausgehen, sind folgende Veranstaltungen geplant:
Freitag, 23. August: Lange Ausstellungsnacht bis 22 Uhr
Sonntag, 25. August: Finissage der Sommerausstellung (Abstrakte Aktfotografie von Thomas Frieda Müller sowie Malerei verschiedener Künstler)
Freitag, 30. August: Vernissage Alain Signori (französische Gegenwartskunst)
Sonntag, 29. September: Vernissage Horst-Hagen Rath und Ute Flemming (bis 20. Oktober).

Zwei engagierte Frauen
Christina Leitow ist freischaffende Künstlerin. Für verschiedene Kunden aus Wirtschaft, Kultur und Medien ist die freiberufliche Kulturwissenschaftlerin außerdem in den Bereichen Konzeption, Text-, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit tätig.
Waltraut Seegers nutzt ihre guten Verbindungen zu Kulturschaffenden. Diese Verbindungen sind über Jahre, auch durch ihren beruflichen Werdegang in Architektur und Journalismus, entstanden und konnten aufgrund der Aktivitäten im Kunstraum vertieft werden.

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Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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