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Sechsjähriger Junge in Bremervörde vermisst

Eltern kämpfen für den Waldkindergarten

"Wir sind Kinder und keine Zahlen!" - mit Plakaten hoffen die Jungen und Mädchen des 
Waldkindergartens, die Schließung einer Gruppe zu verhindern
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    Waldkindergartens, die Schließung einer Gruppe zu verhindern
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Der Waldkindergarten in Jesteburg ist beliebt - auch bei vielen Eltern aus Buchholz, Seevetal und Rosengarten. Das wiederum schmeckt der Jesteburger Politik nicht. Um Kosten zu sparen ist die Schließung einer Gruppe in der Diskussion. Mit Schildern wie "Wir sind Kinder und keine Zahlen" wollen die Kinder und Eltern das verhindern.

mum. Jesteburg. "Es war die beste Zeit in meinem Leben" sagt Luca - inzwischen 17 Jahre alt und ein ehemaliges "Waldkind". Das Spielen und Entdecken im Wald habe ihm eine starke Nähe zur Natur vermittelt, die auch nach Jahren noch spürbar ist und ihn durch seine Schulzeit begleitet hat. "Die ruhige und wertschätzende Haltung gegenüber Mensch, Tier und Pflanzen hat dazu beigetragen, mich zu einem empathischen und selbstbewussten Teenager zu machen." Dafür, dass dies auch in Zukunft für möglichst viele Kinder möglich bleibt, kämpfen die Eltern der Kinder aus dem Jesteburger Waldkindergarten. Seine Beliebtheit zieht viele Jungen und Mädchen aus anderen Gemeinden an. Zu viele - findet nun die Gemeinde Jesteburg, für die die Betreuung der Kinder aus anderen Gemeinden einen hohen finanziellen Aufwand bedeutet (das WOCHENBLATT berichtete). Daher überlegt man nun, eine der beiden Gruppen im Waldkindergarten zum Sommer 2018 zu schließen. Für die Kinder würde dieses bedeuten, ihre vertraute Umgebung mit Erziehern und Freunden zu verlieren.
Die Eltern sind besorgt und wollen die mögliche Kündigung ihrer Kindergartenplätze nicht so einfach hinnehmen. "Wir verstehen die finanziell schwierige Situation der Gemeinde, gerade jetzt, wo die Gemeinden vor dem Problem stehen, die Kinderbetreuung ohne Elternbeiträge zu finanzieren", sagt Laura Gador, eine der betroffenen Eltern. Aber die Jesteburger Gemeinde dürfe sich nicht leichtfertig aus der Verantwortung stehlen, die sie übernommen hat, als sie die externen Kinder aufgenommen hat. Um die Gemeinde bei der Lösung des Problems zu unterstützen, machten sich die Eltern auf den Weg, die Zahlung eines finanziellen Ausgleichs durch ihre Heimatgemeinde an die Jesteburger für die Kinderbetreuung durchzusetzen - mit Erfolg. "Fast alle Nachbargemeinden haben eine finanzielle Beteiligung zugesagt", so Laura Gador. Dazu zählen unter andeerem Buchholz und Bendestorf. Die Kinder stammen zudem aus der Samtgemeinde Hanstedt, Rosengarten und Seevetal.
Die ersten Entscheidungen wurden auf politischer Ebene bereits getroffen. Unter anderem empfahlen sowohl der Jugend-, als auch der Finanzausschuss den Erhalt der beiden Gruppen. Wie es heißt, gab es jedoch im nichtöffentlichen Verwaltungsausschuss Kritik. Die endgültige Entscheidung wird nun in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 11. April, getroffen. "Bis dahin bangen weiterhin neun Kinder aus anderen Gemeinden um ihren Verbleib im Waldkindergarten", so die engagierte Mutter.
Ein Großteil der betroffenen Kinder wurde im vergangenen Sommer in den Jesteburger Kindergarten aufgenommen. Sie sind erst drei Jahre alt. "Eine Kündigung des Kindergartenplatzes in diesem Alter ist aus pädagogischer Sicht nicht tragbar", so die Kindergartenleiterin Angelika Germer. Jesteburg darf die Verantwortung, die sie für diese Kinder übernommen hat, nicht leichtfertig wieder abgeben.
• Die Sitzung des Gemeinderats findet am kommenden Mittwoch, 11. April, ab 19 Uhr im neuen Schützenhaus (Am alten Moor) statt.

Ausweitung der Betreuungszeiten

(mum). Die Eltern kämpfen um den Erhalt der zwei Gruppen. Ein derartig wertvolles pädagogisches Angebot für Jesteburg dürfe nicht reduziert werden. "Unsere Kinder haben so viele positive Erfahrungen in diesem Kindergarten gemacht", heißt es aus der Elternschaft.
Sie vermuten, dass der Grund für die geringe Nachfrage der Kindergartenplätze durch Jesteburger Familien die begrenzte Betreuungszeit sowie fehlende Kenntnis zur Pädagogik in Waldkindergärten ist. Daher ist jetzt eine Nachmittagsbetreuung in Planung, die die derzeitigen Betreuungszeiten (8.30 bis 13.30 Uhr) auf die Nachmittagszeit ausdehnen soll.
Noch im April soll zudem eine Informations-Veranstaltung stattfinden, auf der sich interessierte Familien über das Konzept des Kindergartens und die Waldpädagogik informieren können. Eltern und Kindergartenleitung sind sich sicher, dass dann auch wieder mehr Jesteburger Familien angezogen werden.

"Wir sind Kinder und keine Zahlen!" - mit Plakaten hoffen die Jungen und Mädchen des 
Waldkindergartens, die Schließung einer Gruppe zu verhindern
Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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