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Passt das ins kleine Dorf? - Auf einem Hof in Itzenbüttel soll eine Unterkunft für 60 jugendliche Asylbewerber entstehen

Der Hof mitten im kleinen Itzenbüttel soll jetzt für eine Wohnbebauung genutzt werden. Ziehen hier bald 60 Flüchtlinge ein?
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Itzenbüttel - ein zu Jesteburg gehörendes Dorf - zählt knapp 400 Einwohner. Für diese gibt es jetzt nur noch ein Thema: Mitten im Ort soll ein alter Hof zu Bauland werden. Erste Bewohner sind 60 minderjährige Flüchtlinge, die von der Jugendhilfe-Einrichtung „Forellenhof“ betreut werden sollen. Kritiker fürchten, dass das Projekt überdimensioniert ist. Am Mittwoch, 27. Januar, wird das Thema erstmals öffentlich diskutiert.

mum. Jesteburg. So kontrovers wurde über ein Jesteburger Thema lange nicht mehr in den sozialen Netzwerken diskutiert! Am heutigen Mittwoch, 27. Januar, geht es ab 19 Uhr im Bauausschuss (Senioren-Begegnungsstätte, Sandbarg 32) um das Thema „Nachnutzung einer landwirtschaftlichen Hofstelle in Itzenbüttel“. Das klingt zwar wenig spektakulär, bedeutet aber für das kleine Dorf, das zu Jesteburg gehört, eine immense Veränderung. Laut Verwaltungsvorlage sollen auf der Hofanlage 60 jugendliche Asylbewerber untergebracht werden. Verwaltungschef Hans-Heinrich Höper bestätigte auf WOCHENBLATT-Nachfrage, dass die Jugendhilfe-Einrichtung „Forellenhof“ in das Vorhaben involviert ist. Im Ort heißt es, dass nach der Nutzung für Flüchtlinge, Kinder und Jugendliche aus dem „Forellenhof“-Umfeld dort einziehen werden. Mehrfamilienhäuser sind geplant.
Nach ersten planerischen Überlegungen sei es notwendig, die vorhandene Bausubstanz abzureißen und eine Neuordnung vorzunehmen. Im Stil einer Hofstelle werden Wohnungen auf vier Gebäude verteilt. Das Haupthaus werde am heutigen Standort des Wohnhauses positioniert. Die Hauptzufahrt soll von der Straße Itzenbütteler Sod aus erfolgen. Eine An- und Abfahrt wird darüber hinaus auch von der Straße Itzenbütteler Eichhoff vorgesehen. Erste Gespräche mit den Eigentümern der Hofanlage, dem Betreiber des „Forellenhofes“ und dem Landkreis hätten bereits stattgefunden.
Außer dem Bau von Wohngebäuden beabsichtigt der Landwirt eine Auslagerung des vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebes auf eine Fläche am Itzenbütteler Brumhof. Dort sei ein Reitstall mit 60 Pferdeboxen geplant. Die Hofanlage mit landwirtschaftlicher Fläche hat eine Gesamtfläche von 47.890 Quadratmetern, wovon derzeit etwa 11.000 Quadratmeter der eigentlichen Hofanlage zuzurechnen sind. „Die Gebäude auf der Hofanlage sind teilweise stark sanierungsbedürftig“, heißt es in der Vorlage.
Als erste Partei hat sich die CDU zu dem Thema positioniert. Fraktionsvorsitzende Britta Witte möchte die Bürger vor einer Entscheidung im Rahmen einer Veranstaltung informieren. „Auch wenn in der öffentlichen Bauausschuss-Sitzung die Planung vorgestellt werden soll und die Beratungen sowie die Bürgerbeteiligung damit erst ihren Anfang nehmen, halten wir in diesem besonderen Fall eine sehr genaue Information der Bewohner im Dorf für geboten. Da es sich nicht von Anbeginn um den reinen Bau von Wohnungen handelt, sondern eine Zwischennutzung als Heim für jugendliche Asylbewerber geplant ist, muss das Verständnis und die Akzeptanz der Dorfgemeinschaft in Itzenbüttel Ziel sein und erfordert eine über das Normalmaß hinausgehende Beteiligung“, heißt es in dem Antrag der CDU.

Heftige Diskussionen in den sozialen Medien

Die CDU hat die Pläne auf ihrer Homepage veröffentlicht - und damit eine kontroverse Diskussion in den sozialen Netzwerken ausgelöst. Unter anderem heißt es dort:
• „Ich würde gern sehen, dass für unsere Kinder eben soviel bewegt wird wie für Flüchtlinge.“
• "Ein ideales Projekt, das den Jugendlichen hilft, sich zu integrieren!"
• „Das Problem liegt darin, dass eine Unterkunft dieser Dimension - egal ob für deutsche oder syrische Jugendliche - in einer Dorfmitte problematisch ist und sozialen Sprengstoff darstellt“.
• „Das gesamte Bauvorhaben ist völlig überdimensioniert für Itzenbüttel und es fehlt die dazu passende Infrastruktur für den geplanten Nutzungszweck. Das Schlimmste, was man machen kann, ist 60 Jugendliche - egal welcher Herkunft - mitten in ein kleines Dörfchen zu stecken. Da ist der Ärger ja schon programmiert.
• "Für eine soziale Integration ist die Nähe zu der Bevölkerung wichtig!"
• „Ich wünsche dann mal allen Willkommensklatschern und Rosenverteilern viel Spaß mit den neuen Nachbarn. Wird dann wahrscheinlich ähnlich kommen wie gerade in Wilhelmsburg!“
• "Ein vorbildliches Projekt."
• „Ein weiterer Grund für mich und meine Tochter den „kleinen‘ Waffenschein zu beantragen.“

Redakteur:

Sascha Mummenhoff aus Jesteburg

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