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Finanzexperte: "Sparer werden enteignet"

Dr. Ulrich Kater sprach vor 400 Zuhörern im Fährhaus Kirschenland in Jork
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bc. Jork-Wisch. "Wir unterliegen einer Geldillusion - und kaum einer merkt es." Dr. Ulrich Kater, Chef-Volkswirt der "DekaBank", warf am Dienstagabend auf Einladung der Sparkasse Stade-Altes Land einen Blick auf die Strategie der westlichen Industriestaaten zur Bekämpfung der Euro-Schuldenkrise. Stichwort: negative Realzinsen. Anleger haben Angst vor Hyperinflation, merken aber nicht, wie schon jetzt ihr Vermögen durch extrem niedrige Zinsen schrumpft. 400 Gäste hörten Katers Vortrag im Jorker Fährhaus Kirschenland gespannt zu.

So funktioniert die sanfte Enteignung der Sparer: Aktuell liegen die durchschnittlichen Renditen für Staatsanleihen im Euroland unterhalb der Inflationsrate. Beispiel: Im selben Zeitraum, wie der Anleger ein Prozent auf seine Einlage erhält, ist das Preisniveau - gesteuert von der Europäischen Zentralbank (EZB) - um zwei Prozent gestiegen.

Unterm Strich hat der Anleger weniger in der Tasche. Die Geldpolitik sei der Rettungsanker der EZB, so Kater. Denn nicht nur Sparer werden enteignet, auch die Staatsschulden schrumpfen automatisch bei Zinsniveaus unterhalb von Inflationsraten.

Kater zeigte Möglichkeiten, der Zinsfalle zu entfliehen. Investitionen in Sachwerte wie "fair bewertete DAX-Aktien" seien ein Weg. Dabei sollten sich Anleger nicht von Kursschwankungen beeindrucken lassen. "Zu Schwankungen kommt es immer wieder. Bei Aktien sollte man einen langen Atem beweisen", sagte Kater. Wichtiger sei bei Aktien eine stabile Dividende.

Der Finanzexperte empfiehlt zudem Investitionen in Schwellenländer wie China, Brasilien, Russland, Indien oder Indonesien: Kater: "Hier spielt in den kommenden Jahren die Musik." Die so genannten "Emerging Markets" (Aktienmärkte in Schwellenländern, Anm. d. Red.) tragen 2013 und 2014 den größten Wachstumsbeitrag am Welt-Bruttoinlandsprodukt, so Kater.

Bei Investitionen in Immobilien sollten Anleger dagegen vorsichtig sein. Wenn bei überteuerten Projekten die Rendite unterhalb von zwei Prozent liegt, könne man gleich eine Bundesanleihe kaufen, so Kater.

Die große Aufgabe von Politik und Wirtschaft in den kommenden fünf Jahren sei es, die Überschuldung im Euroland zurückzudrängen. Klappt die Bankensanierung in Spanien? Kommt der Schuldenschnitt in Griechenland? Erhält Italien eine Reformregierung? Kater: "Die Eisdecke ist trotz der Euro-Rettung dünn. Eine weitere Ankurbelung der Banken-Wirtschaft kann sich Europa nicht leisten, damit die Party in Südeuropa weitergeht."

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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