Ist "Jack Wolfskin" ein Kundenmagnet?

Marlies Singh-Lakhbir von der Modeboutique "Image": "Tchibo war für uns wichtiger"
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bc. Neu Wulmstorf. Der Laden ist gut gefüllt. Die Leute sind auf Schnäppchenjagd. Vor fast einem Jahr hat Outdoor-Ausrüster "Jack Wolfskin" auf einer Teilfäche im Neu Wulmstorfer Marktplatzcenter (MPC) seinen Lagerverkauf eröffnet. Viele Kunden kommen von weit her. Aber ist die Kultmarke wirklich der Frequenzbringer, für den ihn viele halten? Das WOCHENBLATT wollte es genau wissen und fragte bei den Gewerbetreibenden im Umfeld an der Bahnhofstraße nach: Profitieren sie von "Jack Wolfskin"? Die Meinungen gehen auseinander.

Die Nachbarn in unmittelbarer Nähe berichten von einer Belebung des Neu Wulmstorfers Ortskerns. Tanja Gräper, Filialleiterin von "Schuh Eggers", sieht öfter Kunden mit "Jack Wolfskin"-Einkaufstüten bei sich im Laden: "Man kann durchaus von einem Besuchermagneten sprechen", sagt Gräper. Auch das "Müller Eiscafé" am Marktplatz dürfte sich über den zusätzlichen Besucherstrom nicht beklagen. Ebenso wie das Spielwaren-Geschäft "Geschenke-Kontor". "Einige 'Jack Wolfskin'-Kunden schauen auch bei mir rein", sagt Inhaber Bernd Reith. Das Umsatz-Plus sei aber "minimal".

Anders sieht es bei den Boutiquen "Ambiente" und "Image" an der Bahnhofstraße aus. Die Spezialisten für Damenmode spüren keine Belebung durch "Jack Wolfskin". Vielmehr macht ihnen der Tchibo-Auszug zu schaffen. "Tchibo war für uns deutlich wichtiger", sagt Marlies Singh-Lakhbir von "Image". Ins gleiche Horn stößt man in der benachbarten Arko-Confiserie. Schon seit August 2012 ist der Kaffeeröster weg. Hinzu komme, dass seit einigen Monaten auch der "Penny-Discounter" auf der anderen Straßenseite ausgezogen ist.

Ob "Jack Wolfskin" geöffnet hat oder nicht, macht für Christina Schaening von der "Brillen Lounge" keinen Unterschied. "Zu mir kommen Kunden gezielt. Ich würde mir wünschen, dass es mehr inhabergeführte Geschäfte in der Bahnhofstraße gibt, die zum Verweilen einladen."

Auch Krystyna Adamek vom "Eiscafé Bistro Krystyna" profitiert nicht unmittelbar von "Jack Wolfskin". Um die Bahnhofstraße wieder stärker in den Fokus der Bürger zu rücken, müssten mehr Volksfeste organisiert werden. "Früher hat es mehrere Veranstaltungen im Jahr auf dem Parkplatz des Vosshusen Centers gegeben. Jetzt überhaupt nicht mehr. Die Besucher vermisse ich", sagt Krystyna Adamek.

Für "Takko" und "Juwelier Hoffmann" gilt Ähnliches: Schön, dass das MPC am Marktplatz nicht mehr komplett leer steht, aber von einem Besucherboom könne man nicht sprechen: "Jedes leerstehende Geschäft ist negativ für den Ort", sagt Juwelierin Annegret Hoffmann.

Auf 700 Quadratmetern betreibt "Jack Wolfskin" seinen Lagerverkauf im MPC - einer Teilfläche des früheren Extra-Marktes der "Rewe Group". Bis auf ein Fotostudio stehen alle übrigen Geschäfte in dem Gebäude leer. Ob sich in naher Zukunft an der Tristesse etwas ändert, steht in den Sternen.

"Rewe" ist nach wie vor Mieter im MPC, "Jack Wolfskin" Untermieter. Der Mietvertrag mit dem Eigentümer des MPC, der israelischen Investment-Gruppe "Fishman Holding", läuft noch bis zum 31. Oktober 2015. So lange hat "Jack Wolfskin" die Teilfläche angemietet. "Es ist nicht geplant, einen zweiten Untermieter aufzunehmen", sagt eine Rewe-Sprecherin.

Ob jemals die leerstehenden Läden im Untergeschoss des MPC wieder mit Leben gefüllt werden, ist äußerst fraglich. Die Schaufensterzeilen auf Tiefgaragenniveau sind offenbar so unattraktiv, dass sich kein Interessent finden lässt.

Derweil plant "Jack Wolfskin" offenbar langfristig in Neu Wulmstorf: "Eine Veränderung der aktuellen Situation ist bisher nicht geplant", sagt Sprecher Marvin Troemer. Die Öffnungszeiten wurden bereits von drei auf vier Tage in der Woche ausgedehnt.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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