28 Tage auf dem "Trockenen" - In Neu Wulmstorf bleiben die Schwimmbäder zum Saisonwechsel jeweils zwei Wochen geschlossen

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mi. Neu Wulmstorf. Fast einen Monat! So lange ist in der Gemeinde Neu Wulmstorf kein Schwimmbad für den Badebetrieb geöffnet. Für die Saisonumstellung von Frei- auf Hallenbad und umgekehrt nimmt sich die Kommune nämlich jeweils üppige zwei Wochen Zeit. Schwimmfreunde sitzen komplett auf dem Trockenen, das ärgert viele.

Seit Anfang Mai steigen die Temperaturen. Vielerorts eröffnen die Freibäder. In Neu Wulmstorf allerdings erst Ende Mai (das WOCHENBLATT berichtete). Noch ärgerlicher: Wer denkt „Hauptsache Wasser“ und ins kommunale Hallenbad ausweichen will, steht auch hier ab Mitte Mai vor verschlossen Türen. Der Grund: Die Gemeinde Neu Wulmstorf schaltet zwischen der Schließung des Hallen- und der Eröffnung des Freibads eine Karenzzeit von ca. zwei Wochen, in der beide Bäder geschlossen sind.
„Dieser Zeitraum ist viel zu lang, andere Kommunen kriegen das schneller hin“, kritisiert Manfred Schmidt. Den Schwimmbadbegeisterten Neu Wulmstorfer ärgert diese Schließpraxis sei Langem Vor allem Jahreskarten-Inhabern gegenüber sei das Vorgehen ziemlich dreist. „Wer eine Jahreskarte besitzt, kann sie einen Monat lang nicht nutzen, und da sind noch nicht einmal die Schließungen des Hallenbades zwischen Weihnachten und Neujahr mit berücksichtigt“, so Schmidt.
Manfred Schmidt hat Recht: In anderen Kommunen wie beim Nachbarn Buxtehude geht der Wechsel in der Tat schneller. Hier liegt zwischen der Schließung des Hallen- und der Öffnung des Freibades nur ein Tag. Fazit: Wer eine Jahreskarte in Buxtehude besitzt, kann die Bäder demnach 26 Tage länger nutzen als in Neu Wulmstorf.
In der Politik ist das „Phänomen“ der langen Schließzeiten bekannt und folgt man CDU-Chef Malte Kanebley auch schon sehr oft Thema gewesen. Der Christdemokrat kann Bürger wie Manfred Schmidt gut verstehen. „Die langen Schließzeiten sind ein Ärgernis, aber wir kommen da nicht weiter“. Laut Malte Kanebley stelle die Verwaltung um Bürgermeister Wolf-Egbert Rosenzweig bei dem Thema seit Jahren auf stur. Demnach sei die Bäderbewirtschaftung Geschäft der laufenden Verwaltung, aus dem sich die Politik raushalten solle. Kanebley: „Wir haben schon unzählige Anträge dazu geschrieben, leider ohne Erfolg.“
Auch Jan Lüdemann (UWG) räumt ein, dass ein Monat ohne Schwimmbad für die Bürger ein Ärgernis sei. Die Alternative wäre allerdings mehr Personal für die Bäder einzustellen, was auch höhere Eintrittspreise bedeute. Lüdemann: „Die Gemeinde unternimmt hier im Zuge der Haushaltsdisziplin jedes Jahr den Kraftakt, zwei Bäder mit nur einem Team zu unterhalten, dafür kann sie sich aber auch ein Hallen- und ein Freibad leisten, das ist auch ein Service für den Bürger.“
Ähnlich sieht es SPD-Fraktionschef Tobias Handtke. „Die Situation ist sicher aus Bürgersicht erst mal ärgerlich, allerdings sollte man auch bedenken, dass es für eine Gemeinde von der Größe Neu Wulmstorfs ungewöhnlich ist, sich zwei Schwimmbäder zu leisten. Dennoch müsse versucht werden, das Konzept weiter zu optimieren. Im Moment laufe eine Expertenuntersuchung mit dem Ziel, die Badnutzung in der Gemeinde zu optimieren. Tobias Handtke: „Wir sind also an der Sache dran.“ Ergebnisse erwartet man noch in diesem Jahr.
Bei der Verwaltung nennt man organisatorische Gründe für die lange Schließzeit. So stelle schon die Entfernung der beiden Bäder eine Herausforderung dar. Viele Dinge, die in beiden Bädern zum Einsatz kämen, müssten aufwendig transportiert werden. Da kein spezielles Personal zur Verfügung stehe und auch aus finanziellen Gründen keine Aufstockung vorgenommen werden sollten, seien die langen Schließungen nicht vermeidbar, heißt es in einer Stellungnahme der Verwaltung.
Unter welchem Druck das Bäder-Team stehen muss, sieht man auch daran, dass im vergangenen Jahr das Hallenbad auch in der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr komplett geschlossen war. Der Grund diesmal: Das Personal musste Überstunden abbauen...

Redakteur:

Mitja Schrader

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