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Neuer alter Bürgermeister Rosenzweig: "Ich habe mich nie sicher gefühlt"

Bürgermeister Wolf Rosenzweig freut sich mit seiner Familie: Ehefrau Brigitte, Tochter Anne und Sohn Philipp
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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bc. Neu Wulmstorf. Beim Gang ins Rathaus am Sonntagabend quälten ihn noch die Nachwirkungen einer Zahn-OP tags zuvor. Gegen 19.50 Uhr, als tosender Applaus unter den Genossen im Ratssaal aufbrandete, waren die Schmerzen vergessen. Wolf Rosenzweig (SPD) huschte ein Lächeln übers Gesicht. Er setzte sich klar gegen Matthias Weigmann (45) durch, seinen Herausforderer von der CDU.

Rosenzweig konnte 65,2 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinen. 5.637 der insgesamt 8.640 abgegebenen gültigen Stimmen fielen auf den Elstorfer. Der Schwiederstorfer Weigmann holte nur 3.003 Stimmen (34,8 Prozent). Ein Ergebnis, das in dieser Deutlichkeit nicht unbedingt zu erwarten war. Zum Teil holte der Sozialdemokrat im Kernort und in Rübke an die 75 Prozent.

Der 60-jährige Elstorfer bleibt damit sieben weitere Jahre Bürgermeister der Gemeinde Neu Wulmstorf - bis zum Pensionsalter von 67 Jahren. „Ich habe mich nie sicher gefühlt und um das Amt gekämpft“, lauteten Rosenzweigs Worte kurz nach Bekanntgabe des Ergebnisses. Eine Anspielung auf die Wahl 2006, als sich Rosenzweig etwas überraschend (50,7 zu 49,3 Prozent) gegen den damaligen Amtsinhaber Günter Schadwinkel durchsetzte.

Am Sonntag musste Rosenzweig nicht bis zur Auszählung des letzten Wahlbezirks zittern. Diesmal zeichnete sich früh ein Trend ab, dass hier nur einer das Rennen machen würde. Rosenzweig gewann 24 von 25 Wahlbezirken, nur in Rade wollten die Bürger mehrheitlich (65 zu 35 Prozent) Weigmann als neuen Bürgermeister sehen. Die Wahlbeteiligung lag insgesamt bei nur 50,4 Prozent, immerhin aber rund zwei Prozent mehr als bei der Wahl 2006. „Ich bedanke mich bei allen, die in den vergangenen Monaten zu diesem tollen Ergebnis beigetragen haben“, so Rosenzweig.

Offenbar ist es ihm gelungen, die Erfolge seiner bisherigen Arbeit den Bürgern zu vermitteln. Die Ziele, die sich Rosenzweig auf die Fahne geschrieben hat, fanden augenscheinlich Anklang: ein maßvolles Wachsen der Gemeinde, Stabilisierung der Finanzen, Familienfreundlichkeit, die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum und ein Ausbau zum ökologischen Vorreiter. Zudem darf sich Rosenzweig jetzt weiter um die Umsetzung der Ergebnisse aus den Bürgerforen des Zukunftskonzeptes „Neu Wulmstorf 2025“ kümmern - eines seiner Lieblingsprojekte.

Einer, der viel Wahlkampf für Rosenzweig betrieben hat, ist SPD-Fraktionsvorsitzender Tobias Handke. Ihm fiel nur ein Wort für den Sieg ein: „Wahnsinn.“ Gefeiert wurde im Kartoffelkeller im Rathaus - ganz bodenständig mit Kartoffelsuppe, Bier und Wein.

Enttäuschung herrschte dagegen nebenan im Clubraum. Im CDU-Lager wurde Trübsal geblasen. „Über die Deutlichkeit des Ergebnisses bin ich doch sehr erstaunt“, sagte Weigmann zu seiner Pleite. Diese Wahl müsse er zunächst einmal sacken lassen. Für Analysen sei es zu früh. Seit mehreren Monaten und seit Anfang Mai täglich habe er an Infoständen und an Haustüren um Wählerstimmen geworben. „Man muss zugeben, dass es mir nicht gelungen ist, meinen großen Bekanntheitsrückstand gegenüber Rosenzweig wettzumachen“, bilanzierte Weigmann. Am Montag ging es für den selbstständigen IT-Unternehmer nach dreieinhalb Wochen „Wahlkampf-Urlaub“ zurück in seine Hamburger Firma „Anmatho AG“.

Auch CDU-Ortsverbandsvorsitzender Malte Kanebley zeigte sich maßlos enttäuscht: „Damit war nicht zu rechnen. Matthias Weigmann wurde deutlich unter Wert geschlagen.“ Weigmann, der auch Geschäftsführer des CDU-Ortsverbands ist, wollte sich zu seiner Zukunft im örtlichen Parteivorstand noch nicht äußern. Auch ob er künftig stärker in der Kommunalpolitik mitmischen möchte, ist noch unklar.

Redakteur:

Björn Carstens aus Buxtehude

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