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Osterfeuer im Landkreis Stade

Tier-Tortur oder Tradition?

Helmut Harpain bei der öffentlichen Tierversteigerung. Schäfer Hauke Reinhard hält den Bock am Strick | Foto: ig
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Harsche Kritik an Bock-Versteigerung "zur Volksbelustigung" in Freiburg / Organisator weist Vorwürfe zurück

tp. Freiburg. Quälerei oder überzogene Reaktion einer sensiblen Tierfreundin? Silke Elfers (54) aus Wischhafen übt harsche Kritik an der Versteigerung eines Schafbocks auf dem Bockmarkt am vergangenen Wochenende in Freiburg: Nach ihrem Eindruck war der Umgang mit dem Tier "unerträglich im Sinne jeder Kreatur, die zur Belustigung von Menschen herhalten muss!" Organisator Helmut Harpain (62) weist die Vorwürfe zurück.

Silke Elfers lobt das ansonsten gelungene Volksfest mit Show-Programm und Erntedankfeier, doch von der Schaf-Auktion, die seit Jahrhunderten Bestandteil des Traditionsfestes in Nordkehdingen ist, war sie "schockiert". Vor den Augen vieler Zuschauer sei der Schafbock "durch bellende Hunde und laute Menschen geschleift worden". Dann habe man ihn auf einem Podest mit Disco-Musik gehievt. Das "ängstlich und panische" Tier habe sich zappelnd gewehrt. Sie kehre dem Fest empört den Rücken.

Elfers ist der Meinung, dass der Bockmarkt "ohne jegliche Tierquälerei auskommen kann. "Lasst euch doch selbst durch eine Menschenmenge hetzen - ein Horror." Ihr Vorschlag: "Versteigert ein Wochenende in einem Ferienhaus." Elfers würde ihr eigenes Ferienhaus dafür gratis zur Verfügung stellen.

Bockmarkt-Organisator und Auktionator Helmut Harpain (62), Landwirt und langjähriger Schafzüchter, findet, Elfers' Reaktion zeuge von fehlender Sachkenntnis. Er zeichnet ein völlig anderes Bild von den Geschehnissen der beim Veterinäramt angemeldeten Auktion. Der sechs Monate alte Bock der als menschenbezogen geltenden Rasse Schwarzkopfschaf sei "lammfromm und läuft jedem hinterher". Der Bock sei von einem Züchter von Hand aufgezogen worden. Vor Ort habe sich der erfahrene Kehdinger Schäfer Hauke Reinhard um das Tier gekümmert und ihn auch sachkundig auf die Bühne gehoben. Der Bock verbrachte den Tag mit Schafen und Ziegen in einem Pferch mit sauberem Stroh, frischem Heu und Wasser.

Der Schafbock ist nicht zum Schlachten vorgesehen. Laut Harpain verbringt er den Rest seines Lebens in einer kleinen Herde eines Hobbyzüchters in Freiburg, der unter zwei Bietern den Zuschlag bekam. "Der Bock wird übrigens viel Spaß haben", sagt Harpain, "und zwar als Deckbock."

Laut Stader Kreis-Veterinäramt ist es verboten, ein Tier als Preis bei einer Verlosung oder ähnlichem auszuloben. Ausnahmen lasse das Gesetz nur zu, wenn der künftige Halter sicherstellt, das Tier - wie im Fall des Bockmarktes - tierschutzgerecht zu halten und nicht zu schlachten. "Aufgrund der Beobachtungen", so Landkreis-Sprecher Christian Schmidt, sei jedoch "eine amtliche Überwachung der Veranstaltung im kommenden Jahr geplant."

Kommentar

Ein Schafbock unterm Hammer, und eine große Traube Menschen schaut zu. Was in Freiburg Tradition hat und nun einer einzelnen Tierfreundin übel aufstieß, gibt es so ähnlich vielerorts und sollte kritisch, aber mit Maß beurteilt werden. Andernfalls stünden künftig auch Geflügelausstellungen, Hunde-, Fohlenschauen und Co. mit großer Publikumskulisse und teils hohem Lärmpegel auf der Kippe. Dem Veranstalter in Freiburg ist kaum etwas vorzuwerfen. Zumal dem Bock kein schlechtes Schicksal blüht.
Thorsten Penz

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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