Der Tresen im Christkinddorf ist ihre Bühne

Thekendienst an sieben Tagen in der Woche: Wirtin Inge Krämer betrachtet ihren Arbeitsplatz als Bühne
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Wirtin Inge Krämer schenkt jedem Gast ein Lächeln / Ehrennadel für Theater-Engagement

tp. Himmelpforten. m liebsten spielt Inge Krämer (55) Theater. Doch die meiste Zeit spendet die leidenschaftliche Laien-Schauspielerin ihrer Gaststätte in Himmelpforten. Die beliebte Wirtin der „Klönstuv“ wurde jetzt für ihr zehnjähriges freiwilliges Engagement als Vorsitzende des örtlichen Plattdeutschen Heimatvereins, dessen Theatergruppe sie leitet, mit der silbernen Ehrennadel der Gemeinde gewürdigt.

„Ich freue mich über diese Anerkennung meines nebenberuflichen Einsatzes“, sagt die viel beschäftigte Mutter von drei erwachsenen Kindern (34, 30 und 26) und dreifache Großmutter. Sie gibt offen zu: „Ab und zu komme ich an meine Leistungsgrenze, an manchen Tagen gehe ich körperlich am Stock.“ Denn Inge Krämer, die die „Klönstuv“ mit vier Mitarbeitern bewirtschaftet, hat an sieben Tagen in der Woche geöffnet. Meistens herrscht „volles Haus“.

Das Lokal übernahm sie 1994 und verwandelte es von einer schummrigen und verqualmten Bierkneipe in einen angesagten Treffpunkt für Bewohner des Christkinddorfes und Urlauber, für die sie eine Tourist-Info betreibt. Karten und Prospekte für Fahrrad-Ausflügler, Eis und Bonbons für Kinder, Frühstück für Damengruppen, Pils und Korn für die Skatbrüder, Kaffee und selbst gebackene Torten und Kuchen für ältere Gäste - mit ihrem Allround-Angebot macht es die gelernte Bäckermeisterin fast jedem recht.

Der absolute Kassenschlager ist der Mittagstisch. Bei Hausmannskost wie Bratwurst mit Sauerkraut oder Schmorgurkentopf ist „Futtern wie bei Muttern“ die Devise. Die urige Speisekarte ist aus der Not geboren. Als die Kinder der geschiedenen und damals allein erziehenden Mutter noch zur Schule gingen, kochte sie ihnen das Mittagessen in der Gastwirtschaft. Gäste schauten neidisch auf die Teller und fragten: „Hast du noch eine Portion für mich übrig?“

Durch die Belastung, die das Berufsleben ohne Ruhetag mit sich bringt, fällt es Inge Krämer nach eigenem Bekunden manchmal schwer, dem Motto der „Klönstuv“ gerecht zu werden und mit jedem Gast einen freundlichen Klönschnack zu halten. „Hinten in der Küche motze ich manchmal.“ Doch sobald sie einem Gast unter die Augen trete, besinne sie sich auf ihr Schauspieltalent und lege ein Lächeln auf: „Irgendwie ist der Tresen auch auch eine Bühne.“

In ihrer knappen Freizeit kümmert sie sich um die Öffentlichkeitsarbeit der Platt-Theatergruppe, wählt Stücke aus und organisiert Spieltermine. Wenn dann noch eine Lücke im eigenen Terminkalender bleibt, unternimmt sie mit ihrem Lebensgefährten Motorradausflüge und besucht Veranstaltungen wie zuletzt das Stadtfest in Stade: „Dann bin ich endlich selbst mal Gast.“

http://www.inges-kloenstuv.de/

Redakteur:

Thorsten Penz aus Stade

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