Erfolg für den Tempo-Rebell
WOCHENBLATT hilft: "Dialog-Display" als Raser-Bremse am Ortseingang von Estorf
tp. Estorf. Gute Nachricht für Tempo-Rebell Günther Prien (70): Vor seinem Haus, das an einer Raser-Piste am Ortseingang von Estorf (Samtgemeinde Oldendorf) steht, lässt die Gemeinde Oldendorf jetzt eine stationäre Tempo-Messtafel aufstellen. Das WOCHENBLATT half.
Wie berichtet, ging Prien gegen die Bleifuß-Chauffeure auf der viel befahrenen Landstraße (L114), die direkt an seinem Grundstück vorbeiführt, mit sanftem Protest auf die Barrikaden: Er brachte selbst gebaute Tempo-50 Schilder auf dem Dach seines Hauses an und stellte die von Hand beschrifteten Schilder neben seinem Grundstück auf. Es half wenig: Nach Priens Beobachtungen sind die meisten Autofahrer auf der Tempo-50-Strecke "mit mindestens 80 Sachen" unterwegs.
Das WOCHENBLATT stellte Kontakt zu dem Bürgermeister des Nachbarortes Oldendorf, Johann Schlichtmann (58), her. Er ist Polizist und setzt sich mit großem Engagement für Verkehrssicherheit ein.
In Oldendorf gibt es bereits seit einigen Jahren eine stationäre Tempoanzeige. Nun kommt ein sogenanntes "Dialog-Display" auch nach Estorf. Schlichtmann beschaffte die finanziellen Mittel dafür beim Straßenverkehrsamt des Landkreises Stade und bei der Gemeinde Estorf. Der Kreis zahlt 2.000 Euro und die Kommune steuert die restlichen 300 Euro bei.
Das "Dialog-Display" ist eine elektrische Tafel, die Raser mit der Anzeige "Langsam!" zum Bremsen ermahnt und angepasstes Fahren mit "Danke" belohnt.
Die Stromversorgung für das Display wird über einen Nachbarn von Günther Prien sichergestellt. Das Display soll noch im Oktober aufgestellt werden.
Johann Schlichtmann will sich für eine weitere Raserbremse stark machen: Die L114, auf der außerorts ein Höchsttempo von 100 km/h gilt, soll einige Hundert Meter vor dem Ortseingang Tempo-70-Schilder bekommen. "Doch dazu sind im Vorfeld Dauermessungen nötig", sagt Johann Schlichtmann. Er will sich auch darum kümmern.
Redakteur:Thorsten Penz aus Stade |
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