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Millionenschaden im Buchholzer Freibad

Ein eigener Treffpunkt in Tötensen

Diese Flüchtlinge haben gemeinsam das „Haus Nr. 1“ renoviert und suchen nach weiterer Arbeit
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Foto: Helena GARCIA@AdobeStock.com

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Flüchtlinge renovierten gemeinsam das „Haus Nr. 1“ und nutzen es jetzt als Gemeinschaftsraum und Sprachschule

as. Tötensen. Das Wohnzimmer ist bunt geschmückt, Luftschlangen flattern an der Decke, an der Wand hängt ein liebevoll gebastelter Geburtstagskalender.
Die Flüchtlingshilfe Tötensen hat zum „Klönschnack“ eingeladen. Zwei Abende pro Woche, Montag und Freitag jeweils ab 19 Uhr, ist das „Haus Nr. 1“ (Zur Waldtreppe 1) für die in Tötensen untergebrachten Flüchtlinge und interessierte Bürger aus Tötensen geöffnet. Zum Klönen, Spielen, Chillen und Austauschen. „Wir sind der Gemeinde dankbar, dass sie uns das Haus überlassen hat“, sagt Martin Koschmall von der Flüchtlingshilfe Tötensen. In ihrer Unterkunft sei kein Gruppenraum vorhanden, so Koschmall, so dass die Räume der Flüchtlingshilfe die einzige Rückzugsmöglichkeit im Ort darstellten. „Sonst bleibt den Jungs nur nach draußen zu gehen und Fußball zu spielen oder spazieren zu gehen“, so Koschmall.
Das Haus, das mehrere Jahre leer stand, wurde der Flüchtlingshilfe von der Gemeinde überlassen. Zwei Monate lang haben die Flüchtlinge das Haus in mühevoller Arbeit renoviert. Die Wände wurden tapeziert und gestrichen, Fenster geölt, die Elektrik im Haus neu verlegt - alles haben die Flüchtlinge selbst gemacht. „Unsere Flüchtlinge sind froh, wenn sie eine sinnvolle Beschäftigung haben“, so Martin Koschmall. Er berichtet von zwei Flüchtlingen aus Mali, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, an der Hamburger Straße Laub zu fegen.
Neben einem Büro und einer Kleiderkammer haben die Flüchtlinge die große Wohnküche renoviert und im Keller einen Fitnessraum eingerichtet. Das Wohnzimmer ist mit einer Sitzecke und Dart-Scheibe gemütlich gestaltet. Ein großer Esstisch wird zum Spielen und für den Deutschunterricht genutzt, den die Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe anbieten.
Wieviel den Flüchtlingen daran liegt, in Deutschland Fuß zu fassen, zeigt das Beispiel von Nino Isic, der seit vier Monaten in Tötensen untergebracht ist und seit etwa einem halben Jahr Deutsch lernt. Mit für die kurze Zeit beeindruckenden Deutsch-Kenntnissen berichtet der gelernte Installateur aus Montenegro von seiner Arbeit: Er installiert seit zwei Monaten Fußbodenheizungen. Der 21-jährige will in Deutschland arbeiten. Wie Nino haben viele der Flüchtlinge eine handwerkliche Ausbildung und suchen Arbeit in Form einer Anstellung oder eines dreimonatigen Praktikums. Unter ihnen befinden sich Maler, Elektriker, Köche, Bäcker, Fliesenleger, Frisöre, Schweißer, ein Goldschmied und ein Verwaltungswirt.
Bei der Vermittlung stehen ihnen die freiwilligen Helfer der Flüchtlingshilfe zur Seite. „Viele Betriebe scheuen vor dem bürokratischen Aufwand bei der Beschäftigung eines Flüchtlings zurück. Dabei ist das gar nicht so aufwändig und wir unterstützen die Betriebe gern“, so Martin Koschmall.
Zwölf bis 15 Ehrenamtliche engagieren sich regelmäßig für die 54 Flüchtlinge. Zum Beispiel in der Kleiderkammer. „Wir können immer Nachschub gebrauchen“, so Tötensens Ortsbürgermeisterin Regina Lutz. Benötigt wird Winterkleidung für Männer in den Größen S bis L sowie Herrenschuhe in den Größen 38 bis 44. Für Spenden ist die Kleiderkammer des Hauses dienstagnachmittags von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Aber auch Sachspenden wie Geschirr, Töpfe, Bettwäsche und Handtücher sind willkommen. In dem frisch hergerichteten Fitnessraum fehlen auch noch Geräte. Wer etwas spenden möchte, kann sich auf Facebook unter https://www.facebook.com/groups/1443267082638558/?fref=ts mit der Flüchtlingshilfe Tötensen in Verbindung setzen.

Diese Flüchtlinge haben gemeinsam das „Haus Nr. 1“ renoviert und suchen nach weiterer Arbeit
Treffen sich montags und freitags beim „Klönschnack“ zum Reden und gemeinsamen Spielen: Flüchtlinge und Bürger aus Tötensen
Redakteur:

Anke Settekorn aus Jesteburg

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