Kinder stehen hinter der Kamera

Georg Gunkel-Schwaderer (hinten li.) und Daniel Dietrich (hinten Mitte) von der mobilen Medienarbeit zusammen mit Sandra Hagelberg von der offenen Jugendarbeit mit den Kindern des Medienprojekts
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mi. Rosengarten. „Hallo kommt ihr mal alle zusammen, wir drehen jetzt Szene 1, Take 1“, freundlich aber bestimmt unterbricht Helene (11) das Geschnatter der anderen Kinder. Alle scharen sich um sie. Helene hat eine wichtige Funktion, sie ist Regisseurin bei einem richtigen Filmprojekt. Drehort ist das Gemeindehaus in Nenndorf. An fünf Tagen entsteht hier ein kleiner Film. Das Besondere: Vor und auch hinter der Kamera stehen nur Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren.
Verantwortlich für das Projekt sind Georg Gunkel-Schwaderer und Daniel Dietrich von der mobilen Medienarbeit, einem Angebot der Sozialistischen Deutschen Jugend - Die Falken, im Rahmen des Sommerferienprogramms der offenen Jugendarbeit in Rosengarten.
Was für ein Film gedreht wird, entscheiden die Teilnehmer komplett selbst. Die Kinder in Rosengarten haben sich für eine Kriminalgeschichte entschieden. Die Story dreht sich um einen Raub, um einen Toten und darum, auch für schlimme Handlungen die Verantwortung zu übernehmen. Klinkt ganz schön düster. „Das ist normal, Jugendliche wollen sich mit existenziellen Themen auseinandersetzen“, sagt Medienpädagoge Georg Gunkel-Schwaderer. Bei dem Projekt ginge es vor allem darum, Kinder und Jugendliche zu motivieren und zu befähigen ihre eigenen kreativen Ideen umzusetzen.
Die Medien sind dabei mehr Mittel als Zweck. Zwar lernen die Kinder viel über den Umgang mit Kamera, Ton und Schnitt aber eigentlich geht es um mehr. „Wer selbst einen Film dreht, bekommt auch einen kritischeren Blick auf Medien an sich“, erklärt Georg Gunkel-Schwaderer. Das Wichtigste sei aber, die gemeinsame und vor allem freiwillige Arbeit an einem Ziel. Georg Gunkel-Schwaderer: „Gerade diese Freiwilligkeit unterscheidet das Lernen in dem Projekt von dem in der Schule. Die Kinder sammeln hier ohne Erfolgsdruck Erfolgserlebnisse. „Und es macht einfach Spaß“ ließe sich hinzufügen. Jedenfalls: Als Georg Gunkel-Schwaderer am Ende des Projekttags in die Runde fragt, ob die Teilnehmer noch so lange bleiben könnten, bis die letzte Szene im Kasten ist, sind alle dabei - Medienpädagogik ist eben nicht Matheunterricht.
• Den fertigen Film aus Rosengarten gibt es auf der Projekt-Homepage www.mobile-medienarbeit.de zu sehen.

Redakteur:

Mitja Schrader

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