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ORTSUMGEHUNG B3 NEU SOLL ELSTORF ENTLASTEN - Millionen-Projekt geprüft

Das Gewerbe wird stranguliert

Sie haben die Nase voll vom Desinteresse in der Kreisverwaltung: Bäckermeister Karl-Heinz Wohlgemuth (2. v. re.) mit den  Kunden Peter Meyer (re.) und Manuel Hansen und dem Pächter des China-Restaurants Jade
  • Sie haben die Nase voll vom Desinteresse in der Kreisverwaltung: Bäckermeister Karl-Heinz Wohlgemuth (2. v. re.) mit den Kunden Peter Meyer (re.) und Manuel Hansen und dem Pächter des China-Restaurants Jade
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Firmen in Nenndorf werden durch Großbaustelle in ihrer Existenz bedroht / Kreisbehörde lässt Anlieger im Stich

mi. Rosengarten. „Wir werden durch diese Baustelle stranguliert.“ Bäckermeister Karl-Heinz Wohlgemuth und weitere Geschäftsleute aus Nenndorf fürchten um ihre Existenz. Seit September fehlen wegen der Großbaumaßnahme in der Ortsdurchfahrt Nenndorf (Bremer Straße) vor den Geschäften die Parkmöglichkeiten. Stattdessen gilt vor der Bäckerei ein absolutes Halteverbot. Die Kundschaft bleibt aus.
Für die Bäckerei bedeutet das Umsatzeinbußen bis zu 40 Prozent. Mittlerweile musste der Bäckermeister seine Verkaufs-Mitarbeiter in die Kurzarbeit entlassen.
Karl-Heinz Wohlgemuth drängt seit Wochen bei der Kreisverwaltung auf Abhilfe. Die ist zuständig für die Großbaustelle, mit der in der Ortsmitte ein Kreisverkehr realisiert und die frühere Bundesstraße umgestaltet wird. Hier sind die Bauarbeiten längst soweit fortgeschritten, dass man auf das Halteverbot verzichten könnte.
Wohlgemuth sagt, Kreisrat und CDU-Landratskandidat Rainer Rempe habe ihm Abhilfe zugesagt. Das unnötige Halteverbot sollte aufgehoben werden. Passiert ist nichts. Was den Bäckermeister besonders ärgert: Im Vorfeld des Projektes habe Thomas Schmidt von der Kreisbehörde öffentlich versprochen: „Wenn es Probleme gibt, können sie mich jederzeit anrufen.“ Doch als es zum Schwur kam, sei Schmidt abgetaucht, ein versprochener Rückruf erst nach Wochen erfolgt. „Ich habe das Gefühl, dass mein Anliegen in der Kreisverwaltung niemanden interessiert“, so der Bäckermeister.
Noch schlimmer: Karl-Heinz Wohlgemuth hat inzwischen über die Baufirma erfahren, dass demnächst sein Betrieb auch für Fußgänger zeitweise nicht erreichbar sein wird. Er hat jetzt einen Anwalt eingeschaltet.
Auch andere Gewerbetreibende kritisieren das unzureichende Bau-Management des Landkreises, leiden, wie der Bäckermeister, unter der Mega-Baustelle. Hans Joachim Tornieporth, Inhaber der Rosengarten Apotheke, spürt ebenfalls deutliche Einbußen, ähnlich geht es dem China-Restaurant Jade gegenüber. Alle Betroffenen kritisieren, sie bekämen kaum verlässliche Informationen, wie lange wann und wo gebaut werde. Übrigens: Die Bauarbeiten werden nicht vor Sommer 2014 fertig sein.
• Beim Landkreis Harburg verspricht man, dass die Halteverbotsschilder bis spätestens kommendes Wochenende abgebaut werden sollen. Dieser Termin, so Kreissprecher Johannes Freudewald, sei von langer Hand geplant, um in der Winterpause für die betroffenen Unternehmen einen akzeptablen Zustand herzustellen. Darauf beziehe sich auch die Zusage von Kreisrat Rainer Rempe. Die Bäckerei und die übrigen Geschäfte würden auch in späteren Bauphasen erreichbar bleiben, denkbar wären höchstens kurzzeitige Absperrungen außerhalb der Stoßzeiten und nur für ein paar Stunden.

Kommentar:

Herr Bordt, Herr Rempe, übernehmen Sie!

Immer das Gleiche: In Kreis- und Stadtverwaltungen ist man oft völlig losgelöst: Erst mal sperren, bauen, umleiten - was vor Ort angerichtet wird, wen interessiert‘s? Ob in Nenndorf ein Traditionsunternehmen fast in den Ruin getrieben wird oder, wie jüngst in Dibbersen, eine Autowaschanlage keine Zufahrt mehr hat, alles egal. Hauptsache, den Vorschriften wird Genüge getan. Vergessen wird dabei: Es ist der Bürger, der mit seinen Steuern die Investitionen und die Behördenmitarbeiter finanziert. Dafür kann er mindestens erwarten, dass Verantwortliche sich kümmern. Und wenn der Sachbearbeiter überfordert ist, müssen die ran, die dafür hoch bezahlt werden. Herr Bordt, Herr Rempe, übernehmen Sie!
Reinhard Schrader

Redakteur:

Mitja Schrader

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