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Neubürger: „Wir wollen den Bolzplatz“

Ein klares Bekenntnis zum Bolzplatz: Fast alle Familien aus dem Neubaugebiet versammelten sich zum Foto auf dem Areal | Foto: Marc Böttcher
  • Ein klares Bekenntnis zum Bolzplatz: Fast alle Familien aus dem Neubaugebiet versammelten sich zum Foto auf dem Areal
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Die Anwohner möchten gar nicht vor Fußballlärm geschützt werden und fordern die Instandsetzung der Anlage

mi. Klecken. „Wir Bürger aus Klecken-Mitte wollen unseren Bolzplatz behalten“, zahlreiche Familien aus dem Neubaugebiet versammelten sich am vergangenen Wochenende auf dem alten Fußballplatz, um klarzustellen, die sogenannten Neubürger wünschen sich auf der Fläche neben dem Friedhof einen Bolzplatz mit Fußballtoren und allem was dazu gehört. Dazu kommt noch: Für einige Familien war die Fußballfläche sogar ein Kriterium, sich in Klecken-Mitte niederzulassen.
Hintergrund: Um Lärmschutzregelungen Rechnung zu tragen, will die Gemeinde Rosengarten den seit ca. 30 Jahren bestehenden Bolzplatz schließen. Deswegen hatte sie bereits im vergangenen März die angeblich einsturzgefährdeten Fußballtore abgeholt.
Jetzt regt sich Widerstand im Ort. Ihr Epizentrum hat die Opposition gegen die Schließung ausgerechnet in dem Neubaugebiet, dass nach Auffassung der Entscheidungsträger im Nenndorfer Rathaus vor Fußballlärm geschützt werden sollte.
Die Neubürger in Klecken-Mitte ärgern sich dabei vor allem über die angeblich widersprüchlichen Signale aus dem Rathaus. Denn folgt man ihrer Auffassung, so warb die Gemeinde 2012 bei der Vermarktung der Grundstücke offenbar noch mit dem Bolzplatz. „Wir haben damals extra das Grundstück neben dem Bolzplatz gekauft“, sagt Andreas Niewerth. Als Vereinsfußballtrainer war für ihn der Bolzplatz vor der Haustür ein echter Gewinn. Als die Gemeinde den Platz nicht sanierte und sogar die Tore abriss, fragte er im Rathaus nach. „Das ist und bleibt ein Bolzplatz“, habe man ihm damals versichert.
Auch in der Ortspolitik sei man über das Verhalten in Rosengarten irritiert, sagt Ortsbürgermeister Jürgen Grützmacher dem WOCHENBLATT. Denn Fakt ist, für die Sanierung des Platzes war in den Haushalt 2012/13 Geld eingestellt. Die Maßnahme wurde aber nicht durchgeführt. Stattdessen gab die Verwaltung 2014 rund 7.000 Euro für die Planung eines Spielplatzes auf der Fläche aus. Der Ortsrat wiederholte daraufhin den Wunsch nach Instandsetzung und bekräftigte gleichzeitig, dass ein Spielplatz unsinnig sei, weil die Spielflächen der Klecker Grundschule nur einen Steinwurf entfernt lägen.
Bürgermeister Dirk Seidler sagt dazu: Die Gemeinde werde die Rasenfläche instand setzen. Natürlich könnten auf der Fläche auch weiter Kinder bolzen. Seidler: „Es war nie die Intention, zu verbieten, dass dort Fußball gespielt wird.“ Wenn gefordert, würde die Verwaltung, sofern sie nicht abgängig sind, auch die alten Tore wieder aufstellen. Eine komplette Sanierung inklusive neuer Tore, Aschebahn und Sprunggrube werde es nicht geben. Für eine solche Anlage bestünde kein Bedarf. Der Bürgermeister machte außerdem klar, dass die Gemeinde reagieren müsse, wenn es zu Beschwerden wegen Lärms käme. Die Behauptung, die Gemeinde habe mit dem Platz geworben, dementierte Seidler. Auch sei der Verbleib eines vollwertigen Bolzplatzes nie gegenüber den Neubürgern bestätigt worden.

Kommentar

Schuld an der Situation ist einzig und allein die Verwaltung
Die Verwaltung befindet sich in einer Zwickmühle. Klagt irgendwann doch jemand, ist sie in der Pflicht. Deswegen kann sie zwar eine „Fläche zum Bolzen“ aber keinen „Bolzplatz“ inklusive neuer Tore zur Verfügung stellen. Schließlich darf Steuergeld zurecht nicht in Projekte gesteckt werden, die juristisch auf tönernen Füßen stehen.
Schuld an der festgefahrenen Situation tragen allerdings nicht die Neubürger, sondern einzig die Verwaltung selbst. Hätte sie damals besser geplant, hätte Klecken heute eine attraktive Freizeitmöglichkeit für Jugendliche, die - das ist die Ironie - von Alt- und Neubürgern gleichermaßen gewünscht wird.
Mitja Schrader

Redakteur:

Mitja Schrader

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